Schwarzer Seidenhandschuh mit drei Verstärkungskordeln am Handrücken. Ca. 8 cm lange Stulpe aus schwarzer Spitze. Die zwei Verschnürbänder an den Enden mit rotem Wachs an den Brief des Kammerherrn der Kaiserin, Graf von Berzeviczy, gesiegelt, in dem dieser eigenhändig und in Tinte schreibt: "Bestätige mit meinem Siegel und eigenhändiger Unterschrift, daß Ihre Majestät die Kaiserin Elisabeth, diesen Handschuh bei Ihrer Ermordung, am 10ten September 1898, auf Ihrer Hand hatte und ich den Handschuh vom todten [sic!] Körper, eigenhändig herabzog und denselben, zur Erinnerung behielt. – Deß Kammes, bediente sich Ihre Majestät während Ihrer Spaziergänge und diesen, so wie die Manschettenknöpfe (?)dukaten, welche Ihre Majestät, bei Ihren Jagdritten trug, erhielt ich, von Ihrer Kais. Hoheit Erzherzogin Valerie. Wien 1t Oktober 1898 - Berzeviczy", mit unleserlichem Titel-/Rangzusatz. Der Handschuh und Brief sowie der im Brief erwähnte Kamm und ein Sträußchen getrockneter Blumen gemeinsam unter Glas und in schlichtem, geschwärztem Holzrahmen mit aufgelegter vergoldeter Kaiserkrone. Länge des Handschuhs ca. 28,5 cm. Maße des Rahmens 35 (mit Krone 37) x 28,5 cm. Von historisch allergrößter Bedeutung. General Albert Graf Berzeviczy von Berzevicze (1853 - 1936), Kämmerer Ihrer Majestät der Kaiserin, stellv. Obersthofmeister und laut der Hofdame der Kaiserin, der Gräfin Irma Sztáray ("Aus den letzten Jahren der Kaiserin Elisabeth", S. 106), "ein ganzer Mann und Soldat und bis ins Mark hinein ein wahrhafter, ehrlicher Charakter [...]. Die Kaiserin war ihm geneigt und vertraute ihm unbedingt. Sie nahm es ihm nie übel, wenn er gelegentlich seiner widersprechenden Meinung ihr gegenüber Ausdruck gab.". Graf Berzeviczy hatte sich die größten Sorgen insbesondere um den Genf-Aufenthalt der Kaiserin gemacht und warnte sie mehrfach davor, worauf die Kaiserin der Gräfin Sztáray erwiderte: "Sagen Sie Berzeviczy, seine Besorgnisse seien einfach lächerlich. Was könnte mir Genf schaden?" (S. 206). Am Tag ihrer Ermordung weilte Graf Berzeviczy in Territet, der nächsten Reisestation der Kaiserin, und kehrte noch am 10. September mit dem Abendzug nach Genf zurück. Um 10 Uhr abends betteten die Gräfin Sztáray, Graf Berzeviczy und der österreichische Gesandte in Bern, Graf Kuefstein, den Leichnam der Kaiserin in einen provisorischen Sarg um und hielten Totenwache. Als am Folgetag gegen 14 Uhr die Genehmigung für eine partielle Obduktion der Kaiserin aus Wien eintraf, nahmen diese drei sowie zwei Ärzte und ein Generalstaatsanwalt daran teil. Provenienz: Fürst Albert von Thurn und Taxis (1867 - 1952), achter Fürst von Thurn und Taxis, Neffe der Kaiserin Elisabeth von Österreich (Sohn der älteren Schwester Helene in Bayern, 1834 - 1890) und seiner Gemahlin Erzherzogin Margarethe Klementine von Österreich. Wann und zu welchem Anlass der Handschuh sowie der ihm von Erzherzogin Marie Valerie geschenkte Kamm vom Grafen von Berzeviczy dem Fürstenpaar übergeben wurde, lässt sich leider nicht mehr feststellen. Die Erinnerungsstücke an Kaiserin Elisabeth wurden in dieser gerahmten Form mit dem Tod des Fürsten Albert von Thurn und Taxis 1952 an den neunten Fürsten von Thurn und Taxis, Franz Josef, vermacht und verblieben bis heute in Familienbesitz. Eine entsprechende Provenienz-Bestätigung der Familie liegt vor. Zustand: II + Fragen zum Los?
Schwarzer Seidenhandschuh mit drei Verstärkungskordeln am Handrücken. Ca. 8 cm lange Stulpe aus schwarzer Spitze. Die zwei Verschnürbänder an den Enden mit rotem Wachs an den Brief des Kammerherrn der Kaiserin, Graf von Berzeviczy, gesiegelt, in dem dieser eigenhändig und in Tinte schreibt: "Bestätige mit meinem Siegel und eigenhändiger Unterschrift, daß Ihre Majestät die Kaiserin Elisabeth, diesen Handschuh bei Ihrer Ermordung, am 10ten September 1898, auf Ihrer Hand hatte und ich den Handschuh vom todten [sic!] Körper, eigenhändig herabzog und denselben, zur Erinnerung behielt. – Deß Kammes, bediente sich Ihre Majestät während Ihrer Spaziergänge und diesen, so wie die Manschettenknöpfe (?)dukaten, welche Ihre Majestät, bei Ihren Jagdritten trug, erhielt ich, von Ihrer Kais. Hoheit Erzherzogin Valerie. Wien 1t Oktober 1898 - Berzeviczy", mit unleserlichem Titel-/Rangzusatz. Der Handschuh und Brief sowie der im Brief erwähnte Kamm und ein Sträußchen getrockneter Blumen gemeinsam unter Glas und in schlichtem, geschwärztem Holzrahmen mit aufgelegter vergoldeter Kaiserkrone. Länge des Handschuhs ca. 28,5 cm. Maße des Rahmens 35 (mit Krone 37) x 28,5 cm. Von historisch allergrößter Bedeutung. General Albert Graf Berzeviczy von Berzevicze (1853 - 1936), Kämmerer Ihrer Majestät der Kaiserin, stellv. Obersthofmeister und laut der Hofdame der Kaiserin, der Gräfin Irma Sztáray ("Aus den letzten Jahren der Kaiserin Elisabeth", S. 106), "ein ganzer Mann und Soldat und bis ins Mark hinein ein wahrhafter, ehrlicher Charakter [...]. Die Kaiserin war ihm geneigt und vertraute ihm unbedingt. Sie nahm es ihm nie übel, wenn er gelegentlich seiner widersprechenden Meinung ihr gegenüber Ausdruck gab.". Graf Berzeviczy hatte sich die größten Sorgen insbesondere um den Genf-Aufenthalt der Kaiserin gemacht und warnte sie mehrfach davor, worauf die Kaiserin der Gräfin Sztáray erwiderte: "Sagen Sie Berzeviczy, seine Besorgnisse seien einfach lächerlich. Was könnte mir Genf schaden?" (S. 206). Am Tag ihrer Ermordung weilte Graf Berzeviczy in Territet, der nächsten Reisestation der Kaiserin, und kehrte noch am 10. September mit dem Abendzug nach Genf zurück. Um 10 Uhr abends betteten die Gräfin Sztáray, Graf Berzeviczy und der österreichische Gesandte in Bern, Graf Kuefstein, den Leichnam der Kaiserin in einen provisorischen Sarg um und hielten Totenwache. Als am Folgetag gegen 14 Uhr die Genehmigung für eine partielle Obduktion der Kaiserin aus Wien eintraf, nahmen diese drei sowie zwei Ärzte und ein Generalstaatsanwalt daran teil. Provenienz: Fürst Albert von Thurn und Taxis (1867 - 1952), achter Fürst von Thurn und Taxis, Neffe der Kaiserin Elisabeth von Österreich (Sohn der älteren Schwester Helene in Bayern, 1834 - 1890) und seiner Gemahlin Erzherzogin Margarethe Klementine von Österreich. Wann und zu welchem Anlass der Handschuh sowie der ihm von Erzherzogin Marie Valerie geschenkte Kamm vom Grafen von Berzeviczy dem Fürstenpaar übergeben wurde, lässt sich leider nicht mehr feststellen. Die Erinnerungsstücke an Kaiserin Elisabeth wurden in dieser gerahmten Form mit dem Tod des Fürsten Albert von Thurn und Taxis 1952 an den neunten Fürsten von Thurn und Taxis, Franz Josef, vermacht und verblieben bis heute in Familienbesitz. Eine entsprechende Provenienz-Bestätigung der Familie liegt vor. Zustand: II + Fragen zum Los?
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