JOSEF HOFFMANN* (Pirnitz 1870 - 1956 Wien)
Musterentwurf, um 1935
Tusche und Bleistift/Papier, 42,2 × 29,9 cm
monogrammiert JH
verso Atelierstempel Josef Hoffmann und nummeriert D/32
montiert auf Papier
abgebildet in Kristan/Bogner, Der späte Josef Hoffmann 2023, S. 169
SCHÄTZPREIS / ESTIMATE °€ 1000 - 2000
STARTPREIS / STARTING PRICE °€ 1000
JOSEF HOFFMANN* (Pirnitz 1870 - 1956 Vienna)
Pattern design , ca. 1935
indian ink and pencil/paper 42,2 x 29,9 cm
monogrammed JH
verso studio stamp of Josef Hoffmann and numbered D/32
mounted on paper
depicted in Kristan/Bogner, The late Josef Hoffmann 2023, p. 169
Josef Hoffmann, Schüler von Otto Wagner war als Architekt und Gestalter eine der zentralen Figuren der Wiener Moderne. 1903 gründete er mit Koloman Moser und dem Industrielle Fritz Waerndorfer die Wiener Werkstätte (WW), nach dem Vorbild der britischen Arts and Crafts Movement und unter dem Eindruck des Wiener Jugendstils. Hoffmann, befreundet u. a. mit Gustav Klimt und Anton Hanak blieb bis zum Konkurs 1932 einer der wichtigsten Gestalter der WW. Die Wiener Werkstätte, bezeichnet auch als Wiener Werkstatt, Vienna Workshop, Wiener Werkstaetten oder Wiener Werkstätten, hatte die Zielsetzung, die gesamten Lebensbereiche des Menschen gestalterisch zu vereinen, im Sinne eines Gesamtkunstwerks. Zu den Kunden zählten hauptsächlich Künstler und die aufstrebende jüdische Ober- und Mittelschicht. Die Bekanntschaft Josef Hoffmanns mit Berta Zuckerkandl führte zum ersten großen Auftrag: dem Sanatorium Purkersdorf, von Viktor Zuckerkandl, Bertas Schwager, westlich von Wien geplant. Unter den Mitarbeitern der WW war auch rund ein Dutzend Frauen, die entscheidend für den Stilwandel vom Jugendstil zum Art Déco der 20er-Jahre waren, z. B. Vally Wieselthier Gudrun Baudisch Reni Schaschl, Hilda Jesser und Susi Singer Die NS-Zeit überstand Josef Hoffmann trotz Anfeindungen des NS-Architekturideologen Paul Schmitthenner unbeschadet. Von der Reichskammer der bildenden Künste wurde er beauftragt, als künstlerischer Leiter den Wiener Kunsthandwerksverein (eine NS-Nachfolgeorganisation des Österreichischen Werkbundes) weiterzuentwickeln. Zu diesem Zweck wurde 1941 eine „künstlerische Versuchsanstalt“ gegründet, in der junge Kunsthandwerker sich unter Hoffmanns Anleitung weiterbilden konnten. Nach dem Krieg, 1948, gründete Hoffmann die Österreichischen Werkstätten als Nachfolgerin von Wiener Werkstätte und Werkbund (ÖWB), dem er bis 1920 angehört hatte. Hoffmanns Grabstein wurde von Fritz Wotruba gestaltet. Bei der vorliegenden Komposition dürfte es sich um einen Entwurf für einen Stoff der eine Tapete handeln. Neben Andy Warhol wäre Hoffmann somit einer der wenigen großen Künstler des 20. Jahrhunderts, die Tapeten gestaltet haben.
Bitte beachten:
Der Kaufpreis besteht aus Meistbot zuzüglich des Aufgeldes, der Umsatzsteuer sowie gegebenenfalls der Folgerechtsabgabe. Bei Normalbesteuerung (mit ° gekennzeichnet) kommt auf das Meistbot ein Aufgeld in der Höhe von 24% hinzu. Auf die Summe von Meistbot und Aufgeld kommt die gesetzliche Umsatzsteuer von 13%, bei Fotografien 20% hinzu.
Bei Differenzbesteuerung beträgt das Aufgeld 28%. Die Umsatzsteuer ist bei der Differenzbesteuerung inkludiert.
Josef Hoffmann, a student of Otto Wagner was one of the central figures of Viennese Modernism as an architect and designer. In 1903, together with Koloman Moser and the industrialist Fritz Waerndorfer, he founded the Wiener Werkstätte (WW), modeled on the British Arts and Crafts Movement and under the influence of Viennese Art Nouveau. Hoffmann, a friend of Gustav Klimt and Anton Hanak among others, remained one of the WW's most important designers until its bankruptcy in 1932. The Wiener Werkstätte, also referred to as Wiener Werkstatt, Vienna Workshop, Wiener Werkstaetten or Wiener Werkstätten, aimed to unite the entire spheres of human life in design, in the sense of a Gesamtkunstwerk. Its customers were mainly artists and the upwardly mobile Jewish upper and middle classes. Josef Hoffmann's acquaintance with Berta Zuckerkandl led to the first major commission: the Purkersdorf Sanatorium, planned by Viktor Zuckerkandl, Berta's brother-in-law, west of Vienna. Among the WW staff were about a dozen women who were crucial to the change in style from Art Nouveau to Art Déco in the 1920s, e.g. Vally Wieselthier Gudrun Baudisch Reni Schaschl, Hilda Jesser and Susi Singer Josef Hoffmann survived the Nazi period unscathed despite hostility from the Nazi architectural ideologist Paul Schmitthenner He was commissioned by the Reich Chamber of Fine Arts to further develop the Vienna Arts and Crafts Association (a Nazi successor organization to the Austrian Werkbund) as its artistic director. To this end, an "artistic experimental institute" was founded in 1941, where young artisans could further their education under Hoffmann's guidance. After the war, in 1948, Hoffmann founded the Österreichische Werkstätten as the successor to the Wiener Werkstätte und Werkbund (ÖWB), of which he had been a member until 1920. Hoffmann's gravestone was designed by Fritz Wotruba The present composition is probably a design for a fabric for a wallpaper. Along with Andy Warhol Hoffmann would thus be one of the few great artists of the 20th century to have designed wallpapers.
PLEASE NOTE:
The purchase price consists of the highest bid plus the buyer's premium, sales tax and, if applicable, the fee of artists resale rights. In the case of normal taxation (marked °), a premium of 24% is added to the highest bid. The mandatory sales tax of 13%, for photographys 20%, is added to the sum of the highest bid and the buyer's premium.
The buyer's premium amounts to 28% in case of differential taxation. The sales tax is included in the differential taxation.
JOSEF HOFFMANN* (Pirnitz 1870 - 1956 Wien)
Musterentwurf, um 1935
Tusche und Bleistift/Papier, 42,2 × 29,9 cm
monogrammiert JH
verso Atelierstempel Josef Hoffmann und nummeriert D/32
montiert auf Papier
abgebildet in Kristan/Bogner, Der späte Josef Hoffmann 2023, S. 169
SCHÄTZPREIS / ESTIMATE °€ 1000 - 2000
STARTPREIS / STARTING PRICE °€ 1000
JOSEF HOFFMANN* (Pirnitz 1870 - 1956 Vienna)
Pattern design , ca. 1935
indian ink and pencil/paper 42,2 x 29,9 cm
monogrammed JH
verso studio stamp of Josef Hoffmann and numbered D/32
mounted on paper
depicted in Kristan/Bogner, The late Josef Hoffmann 2023, p. 169
Josef Hoffmann, Schüler von Otto Wagner war als Architekt und Gestalter eine der zentralen Figuren der Wiener Moderne. 1903 gründete er mit Koloman Moser und dem Industrielle Fritz Waerndorfer die Wiener Werkstätte (WW), nach dem Vorbild der britischen Arts and Crafts Movement und unter dem Eindruck des Wiener Jugendstils. Hoffmann, befreundet u. a. mit Gustav Klimt und Anton Hanak blieb bis zum Konkurs 1932 einer der wichtigsten Gestalter der WW. Die Wiener Werkstätte, bezeichnet auch als Wiener Werkstatt, Vienna Workshop, Wiener Werkstaetten oder Wiener Werkstätten, hatte die Zielsetzung, die gesamten Lebensbereiche des Menschen gestalterisch zu vereinen, im Sinne eines Gesamtkunstwerks. Zu den Kunden zählten hauptsächlich Künstler und die aufstrebende jüdische Ober- und Mittelschicht. Die Bekanntschaft Josef Hoffmanns mit Berta Zuckerkandl führte zum ersten großen Auftrag: dem Sanatorium Purkersdorf, von Viktor Zuckerkandl, Bertas Schwager, westlich von Wien geplant. Unter den Mitarbeitern der WW war auch rund ein Dutzend Frauen, die entscheidend für den Stilwandel vom Jugendstil zum Art Déco der 20er-Jahre waren, z. B. Vally Wieselthier Gudrun Baudisch Reni Schaschl, Hilda Jesser und Susi Singer Die NS-Zeit überstand Josef Hoffmann trotz Anfeindungen des NS-Architekturideologen Paul Schmitthenner unbeschadet. Von der Reichskammer der bildenden Künste wurde er beauftragt, als künstlerischer Leiter den Wiener Kunsthandwerksverein (eine NS-Nachfolgeorganisation des Österreichischen Werkbundes) weiterzuentwickeln. Zu diesem Zweck wurde 1941 eine „künstlerische Versuchsanstalt“ gegründet, in der junge Kunsthandwerker sich unter Hoffmanns Anleitung weiterbilden konnten. Nach dem Krieg, 1948, gründete Hoffmann die Österreichischen Werkstätten als Nachfolgerin von Wiener Werkstätte und Werkbund (ÖWB), dem er bis 1920 angehört hatte. Hoffmanns Grabstein wurde von Fritz Wotruba gestaltet. Bei der vorliegenden Komposition dürfte es sich um einen Entwurf für einen Stoff der eine Tapete handeln. Neben Andy Warhol wäre Hoffmann somit einer der wenigen großen Künstler des 20. Jahrhunderts, die Tapeten gestaltet haben.
Bitte beachten:
Der Kaufpreis besteht aus Meistbot zuzüglich des Aufgeldes, der Umsatzsteuer sowie gegebenenfalls der Folgerechtsabgabe. Bei Normalbesteuerung (mit ° gekennzeichnet) kommt auf das Meistbot ein Aufgeld in der Höhe von 24% hinzu. Auf die Summe von Meistbot und Aufgeld kommt die gesetzliche Umsatzsteuer von 13%, bei Fotografien 20% hinzu.
Bei Differenzbesteuerung beträgt das Aufgeld 28%. Die Umsatzsteuer ist bei der Differenzbesteuerung inkludiert.
Josef Hoffmann, a student of Otto Wagner was one of the central figures of Viennese Modernism as an architect and designer. In 1903, together with Koloman Moser and the industrialist Fritz Waerndorfer, he founded the Wiener Werkstätte (WW), modeled on the British Arts and Crafts Movement and under the influence of Viennese Art Nouveau. Hoffmann, a friend of Gustav Klimt and Anton Hanak among others, remained one of the WW's most important designers until its bankruptcy in 1932. The Wiener Werkstätte, also referred to as Wiener Werkstatt, Vienna Workshop, Wiener Werkstaetten or Wiener Werkstätten, aimed to unite the entire spheres of human life in design, in the sense of a Gesamtkunstwerk. Its customers were mainly artists and the upwardly mobile Jewish upper and middle classes. Josef Hoffmann's acquaintance with Berta Zuckerkandl led to the first major commission: the Purkersdorf Sanatorium, planned by Viktor Zuckerkandl, Berta's brother-in-law, west of Vienna. Among the WW staff were about a dozen women who were crucial to the change in style from Art Nouveau to Art Déco in the 1920s, e.g. Vally Wieselthier Gudrun Baudisch Reni Schaschl, Hilda Jesser and Susi Singer Josef Hoffmann survived the Nazi period unscathed despite hostility from the Nazi architectural ideologist Paul Schmitthenner He was commissioned by the Reich Chamber of Fine Arts to further develop the Vienna Arts and Crafts Association (a Nazi successor organization to the Austrian Werkbund) as its artistic director. To this end, an "artistic experimental institute" was founded in 1941, where young artisans could further their education under Hoffmann's guidance. After the war, in 1948, Hoffmann founded the Österreichische Werkstätten as the successor to the Wiener Werkstätte und Werkbund (ÖWB), of which he had been a member until 1920. Hoffmann's gravestone was designed by Fritz Wotruba The present composition is probably a design for a fabric for a wallpaper. Along with Andy Warhol Hoffmann would thus be one of the few great artists of the 20th century to have designed wallpapers.
PLEASE NOTE:
The purchase price consists of the highest bid plus the buyer's premium, sales tax and, if applicable, the fee of artists resale rights. In the case of normal taxation (marked °), a premium of 24% is added to the highest bid. The mandatory sales tax of 13%, for photographys 20%, is added to the sum of the highest bid and the buyer's premium.
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