Auktionsarchiv: Los-Nr. 1654

Italienischer Meister aus dem Umkreis von Guido Reni

Limitpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1654

Italienischer Meister aus dem Umkreis von Guido Reni

Limitpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Italienischer Meister aus dem Umkreis von Guido Reni (1575 Bologna - 1642 ebenda) und Giovanni Francesco Barbieri gen. Guercino (1591 Cento - 1666 Bologna) Lucretia Halbfigurige Darstellung Lucretias als Halbakt mit entblößter rechter Brust, aufgeknöpftem Mieder, einreihiger Perlenkette und Perlenohrringen, auf dem Kopf ein weißer Turban. Eindeutig als Lucretia erkennbar wird die weibliche Figur durch die Schneide eines Dolches, der zum unteren Bildrand hin leicht nach links versetzt, zu sehen ist. Während der Körper fast frontal dem Betrachter zugewandt ist, hat Lucretia ihren Kopf nach links ins Profil gedreht in Richtung der Gewitterwolken oder nächtlichen Landschaft im Hintergrund, was zur Dramatik des Motivs beiträgt: Handelt es sich doch um die legendäre römische Patriziertochter aus dem Gründungsmythos der Römischen Republik, die ihrem Leben aus Scham über die Vergewaltigung durch den Königssohn Sextus Tarquinius selbst mittels eines Dolches ein Ende setzte; dieses Fanal gegen die Tyrannenherrschaft soll im 6. Jh. v. Chr. schließlich zum Ende der Monarchie und Beginn der Römischen Republik geführt haben. Seit der Renaissance und verstärkt im Barock wurde der Freitod der Lucretia als Sinnbild römischer Tugendhaftigkeit ein beliebtes Kunstmotiv, zumal es auch als legitime Begründung für eine Aktdarstellung herhalten konnte. Zu den bedeutenden italienischen Meistern, die sich schon im 16. Jh. dem Lucretia-Motiv widmeten, gehörten u. a. Francesco Francia Tizian und Lorenzo Lotto Stilistisch ist das vorliegende Gemälde in die 1640er Jahre oder in die Mitte des 17. Jhs. einzuordnen, der Perlenschmuck und der Turban finden sich häufiger bei Lucretia- und Cleopatra-Darstellungen norditalienischer Maler, insbesondere aus Bologna. Verglichen werden kann es mit den von Guido Reni und seiner Werkstatt sowie von Guercino in einer Reihe von Versionen gemalten Lucretia-Bildern. Gemeinsam ist ihnen eine ausschnitthafte Komposition, die Konzentration auf die dramatisch agierende weibliche Halbfigur und eine effektvolle Hell-Dunkelmalerei. Im weiteren Umfeld Guidio Renis ist überdies Francesco del Cairo (1607 - 1655) zu nennen, der zu den Protagonisten des lombardischen Barock gehört und in seinen Bildern der Lucretia und anderen weiblichen Figuren diese in ähnlicher Weise schilderte. Öl/Lwd., doubl.; 82 cm x 58,5 cm. Rahmen. Beigefügt: Expertise von Jörg Michael Henneberg, München, 07.09.2022. Italian master from the circle of Guido Reni and Giovanni Francesco Barbieri called Guercino active mid 17th C. probably in Bologna. Oil on canvas, relined. Accompanied by an an expertise by Jörg Michael Henneberg, Munich, 7th of September 2022.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1654
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Italienischer Meister aus dem Umkreis von Guido Reni (1575 Bologna - 1642 ebenda) und Giovanni Francesco Barbieri gen. Guercino (1591 Cento - 1666 Bologna) Lucretia Halbfigurige Darstellung Lucretias als Halbakt mit entblößter rechter Brust, aufgeknöpftem Mieder, einreihiger Perlenkette und Perlenohrringen, auf dem Kopf ein weißer Turban. Eindeutig als Lucretia erkennbar wird die weibliche Figur durch die Schneide eines Dolches, der zum unteren Bildrand hin leicht nach links versetzt, zu sehen ist. Während der Körper fast frontal dem Betrachter zugewandt ist, hat Lucretia ihren Kopf nach links ins Profil gedreht in Richtung der Gewitterwolken oder nächtlichen Landschaft im Hintergrund, was zur Dramatik des Motivs beiträgt: Handelt es sich doch um die legendäre römische Patriziertochter aus dem Gründungsmythos der Römischen Republik, die ihrem Leben aus Scham über die Vergewaltigung durch den Königssohn Sextus Tarquinius selbst mittels eines Dolches ein Ende setzte; dieses Fanal gegen die Tyrannenherrschaft soll im 6. Jh. v. Chr. schließlich zum Ende der Monarchie und Beginn der Römischen Republik geführt haben. Seit der Renaissance und verstärkt im Barock wurde der Freitod der Lucretia als Sinnbild römischer Tugendhaftigkeit ein beliebtes Kunstmotiv, zumal es auch als legitime Begründung für eine Aktdarstellung herhalten konnte. Zu den bedeutenden italienischen Meistern, die sich schon im 16. Jh. dem Lucretia-Motiv widmeten, gehörten u. a. Francesco Francia Tizian und Lorenzo Lotto Stilistisch ist das vorliegende Gemälde in die 1640er Jahre oder in die Mitte des 17. Jhs. einzuordnen, der Perlenschmuck und der Turban finden sich häufiger bei Lucretia- und Cleopatra-Darstellungen norditalienischer Maler, insbesondere aus Bologna. Verglichen werden kann es mit den von Guido Reni und seiner Werkstatt sowie von Guercino in einer Reihe von Versionen gemalten Lucretia-Bildern. Gemeinsam ist ihnen eine ausschnitthafte Komposition, die Konzentration auf die dramatisch agierende weibliche Halbfigur und eine effektvolle Hell-Dunkelmalerei. Im weiteren Umfeld Guidio Renis ist überdies Francesco del Cairo (1607 - 1655) zu nennen, der zu den Protagonisten des lombardischen Barock gehört und in seinen Bildern der Lucretia und anderen weiblichen Figuren diese in ähnlicher Weise schilderte. Öl/Lwd., doubl.; 82 cm x 58,5 cm. Rahmen. Beigefügt: Expertise von Jörg Michael Henneberg, München, 07.09.2022. Italian master from the circle of Guido Reni and Giovanni Francesco Barbieri called Guercino active mid 17th C. probably in Bologna. Oil on canvas, relined. Accompanied by an an expertise by Jörg Michael Henneberg, Munich, 7th of September 2022.

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