Ich im Pinselwald
Bronze mit braungrüner Patina. Auf der Plinthe mit dem Namenszug, der Datierung und Nummerierung sowie mit dem Gießerstempel "Kayser&Klippel Düsseldorf". Exemplar 3/6. 146 x 57 x 49,5 cm (57,4 x 22,4 x 19,4 in). Die Bronze "Ich im Pinselwald" wird hier zum ersten Mal auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: Artnet.com, Artprice.com). PROVENIENZ: Galerie Rackey, Bad Honneff. Privatsammlung Rheinland. Jörg Immendorff nimmt 1963 sein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie auf. Zunächst belegt er Kurse im Fach Bühnenkunst, ehe er nach drei Semestern in die Klasse von Joseph Beuys wechselt. Angeregt durch seinen Lehrer verfasst er mehrere Manifeste und initiiert diverse künstlerische und politische Aktionen, darunter die "LIDL-Aktivitäten", die in den Jahren zwischen 1968 und 1970 mehrfach stattfinden. In den späten 1970er Jahren wendet sich Immendorff verstärkt der Malerei zu. Mit dem politisch und gesellschaftskritisch engagierten Gemäldezyklus "Café Deutschland" gelingt ihm schließlich der internationale Durchbruch. 1968 bis 1980 arbeitet Immendorff als Kunstpädagoge, im Anschluss daran nimmt er international mehrfach Gastprofessuren an Universitäten an, so unter anderem 1981 an der Kunsthochschule in Stockholm, 1984 an der Akademie der Bildenden Künste in München sowie 2002 an der Pekinger Kunstakademie. 1989 entsteht die Bronze "Ich im Pinselwald". Sie zeigt eine hagere männliche Figur, deren Oberkörper aus einem Bündel gewaltiger, steil aufgestellter Pinsel hervorragt. Die Figur selbst trägt einen Köcher auf dem Rücken, der mit weiteren Pinseln gefüllt ist. Wie es der Titel der Bronze mitteilt, hat sich der Künstler selbst dargestellt. In Gestalt eines wachsamen Jägers schießt er nicht etwa mit Pfeilen, sondern mit Pinseln, um die symbolisch erlegte Beute in seinen Werken festzuhalten. Vor diesem Hintergrund wird ersichtlich, weshalb Immendorff die Sinnesorgane - Nase, Augen und Ohren - im maskenhaft reduzierten Gesicht des "Maler-Jägers" überdimensional groß darstellt. Der Pinsel - in der Kunstgeschichte eines der wohl aussagekräftigsten Symbole für die Malerei - spielt im uvre Immendorffs eine zentrale Rolle. So gibt er nicht nur den häufig wiederkehrenden "Maleraffen" mitunter den Pinsel in die Hand, sondern zeigt sich auch ironisch im "Selbstbildnis als Pinsel" (1986). Wie der Affe, den Immendorff zu einem Stellvertreter seiner selbst werden lässt, und wie die Honigbiene, die auf die emsige Arbeit im Atelier verweist, wird also der Pinsel zu einem Sinnbild für das künstlerische Schaffen Jörg Immendorffs. Von 1989 bis 1992 unterrichtet Immendorff als Professor an der Städelschule in Frankfurt am Main, 1996 kehrt er als Professor an seinen eigenen Studienort, die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf, zurück. Ab den 1980er Jahren entwirft Jörg Immendorff Bühnenbilder und Kostüme für Operninszenierungen, so etwa 1994 für Igor Strawinskys "The Rake's Progress", die bei den Salzburger Festspielen aufgeführt wird, oder 2002 für Gogols Oper "Die Nase" an der Staatsoper unter den Linden in Berlin. Ab den 1970er Jahren ist Immendorff auf wichtigen Ausstellungen vertreten. 1972 und 1982 nimmt er an der documenta 5 und 7 in Kassel teil sowie 1976 an der Biennale in Venedig. 1997 sind wichtige Werke Immendorffs auf der Ausstellung "Deutschlandbilder: Kunst aus einem geteilten Land" in Berlin zu sehen. International vielbeachtete Einzelausstellungen finden u.a. in New York, St. Petersburg, Berlin, Köln und Chicago statt. Jörg Immendorff erhält zahlreiche Preise und Ehrungen, darunter den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (1998), den "Preis für Bildende Kunst" der Kulturstiftung Dortmund (2000) und den Goslarer Kaiserring (2006). Nach langer Krankheit verstirbt Jörg Immendorff 2007 in Düsseldorf. [KP].
Ich im Pinselwald
Bronze mit braungrüner Patina. Auf der Plinthe mit dem Namenszug, der Datierung und Nummerierung sowie mit dem Gießerstempel "Kayser&Klippel Düsseldorf". Exemplar 3/6. 146 x 57 x 49,5 cm (57,4 x 22,4 x 19,4 in). Die Bronze "Ich im Pinselwald" wird hier zum ersten Mal auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: Artnet.com, Artprice.com). PROVENIENZ: Galerie Rackey, Bad Honneff. Privatsammlung Rheinland. Jörg Immendorff nimmt 1963 sein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie auf. Zunächst belegt er Kurse im Fach Bühnenkunst, ehe er nach drei Semestern in die Klasse von Joseph Beuys wechselt. Angeregt durch seinen Lehrer verfasst er mehrere Manifeste und initiiert diverse künstlerische und politische Aktionen, darunter die "LIDL-Aktivitäten", die in den Jahren zwischen 1968 und 1970 mehrfach stattfinden. In den späten 1970er Jahren wendet sich Immendorff verstärkt der Malerei zu. Mit dem politisch und gesellschaftskritisch engagierten Gemäldezyklus "Café Deutschland" gelingt ihm schließlich der internationale Durchbruch. 1968 bis 1980 arbeitet Immendorff als Kunstpädagoge, im Anschluss daran nimmt er international mehrfach Gastprofessuren an Universitäten an, so unter anderem 1981 an der Kunsthochschule in Stockholm, 1984 an der Akademie der Bildenden Künste in München sowie 2002 an der Pekinger Kunstakademie. 1989 entsteht die Bronze "Ich im Pinselwald". Sie zeigt eine hagere männliche Figur, deren Oberkörper aus einem Bündel gewaltiger, steil aufgestellter Pinsel hervorragt. Die Figur selbst trägt einen Köcher auf dem Rücken, der mit weiteren Pinseln gefüllt ist. Wie es der Titel der Bronze mitteilt, hat sich der Künstler selbst dargestellt. In Gestalt eines wachsamen Jägers schießt er nicht etwa mit Pfeilen, sondern mit Pinseln, um die symbolisch erlegte Beute in seinen Werken festzuhalten. Vor diesem Hintergrund wird ersichtlich, weshalb Immendorff die Sinnesorgane - Nase, Augen und Ohren - im maskenhaft reduzierten Gesicht des "Maler-Jägers" überdimensional groß darstellt. Der Pinsel - in der Kunstgeschichte eines der wohl aussagekräftigsten Symbole für die Malerei - spielt im uvre Immendorffs eine zentrale Rolle. So gibt er nicht nur den häufig wiederkehrenden "Maleraffen" mitunter den Pinsel in die Hand, sondern zeigt sich auch ironisch im "Selbstbildnis als Pinsel" (1986). Wie der Affe, den Immendorff zu einem Stellvertreter seiner selbst werden lässt, und wie die Honigbiene, die auf die emsige Arbeit im Atelier verweist, wird also der Pinsel zu einem Sinnbild für das künstlerische Schaffen Jörg Immendorffs. Von 1989 bis 1992 unterrichtet Immendorff als Professor an der Städelschule in Frankfurt am Main, 1996 kehrt er als Professor an seinen eigenen Studienort, die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf, zurück. Ab den 1980er Jahren entwirft Jörg Immendorff Bühnenbilder und Kostüme für Operninszenierungen, so etwa 1994 für Igor Strawinskys "The Rake's Progress", die bei den Salzburger Festspielen aufgeführt wird, oder 2002 für Gogols Oper "Die Nase" an der Staatsoper unter den Linden in Berlin. Ab den 1970er Jahren ist Immendorff auf wichtigen Ausstellungen vertreten. 1972 und 1982 nimmt er an der documenta 5 und 7 in Kassel teil sowie 1976 an der Biennale in Venedig. 1997 sind wichtige Werke Immendorffs auf der Ausstellung "Deutschlandbilder: Kunst aus einem geteilten Land" in Berlin zu sehen. International vielbeachtete Einzelausstellungen finden u.a. in New York, St. Petersburg, Berlin, Köln und Chicago statt. Jörg Immendorff erhält zahlreiche Preise und Ehrungen, darunter den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (1998), den "Preis für Bildende Kunst" der Kulturstiftung Dortmund (2000) und den Goslarer Kaiserring (2006). Nach langer Krankheit verstirbt Jörg Immendorff 2007 in Düsseldorf. [KP].
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