Hubert Schmalix * (Graz 1952 geb.) Bei Santa Barbara, 1998 Öl auf Leinwand; 175 × 130 cm Provenienz: österreichische Privatsammlung Den Kopf leicht zur Seite geneigt und den Blick nach außen gerichtet, scheint eine junge, frontal dargestellte Frau, die sich ihres letzten Kleidungsstücks entledigt, mit dem Betrachter in Dialog treten zu wollen. In „stiller Aktion“ steht uns Schmalix´ Akt wie ein Spiegelbild gegenüber. Der klassische weibliche Akt ist das vorherrschende Motiv in Hubert Schmalix´ Bildwelt. Als primäres Aktmodell findet seit den späten 1970er Jahren die philippinische Frau des Künstlers, Fresnaida, Eingang in seine Malerei. Schmalix stellt sie unaufdringlich-sachlich dar und ohne auf das Porträthafte großen Wert zu legen. Fresnaida ist seine „Malfigur“, bestehend aus Linie, Fläche und Farbe. Allein der exotische Teint und die schwarzen Haare verweisen auf die Identität der Frau. Schmalix legt wenig Wert auf das Narrative, die kompositorischen Elemente sind ihm wichtiger – die Farbe, ihr Duktus und die Verhältnisse der Linien und Flächen zueinander. Seine Motive verwendet er modulartig, er sampelt. Die Figurentypen aus seinem Motiv-Fundus treffen wir wiederholt an, vor unterschiedlichen Hintergrundkulissen, sei es in abstrakten, monochromen und ornamentalen Bildräumen, in neoklassizistischen Wohnzimmern oder, wie in der vorliegenden Arbeit, in exotisch anmutenden Landschaften. Mit seiner flächigen Malweise eliminiert Schmalix allerdings weitgehend die räumliche Wahrnehmung. Der Akt scheint körperlos vor dem aufgeklappten Hintergrund zu schweben, ohne eine Verbindung mit seiner Umgebung eingehen zu wollen. Klare Konturen umreißen die Farbflächen. Wie bereits die Künstlergruppe der Nabis und die Symbolisten ist Schmalix vom flächigen und linearen Stil der japanischen Holzschnitte aus dem frühen 19. Jahrhundert inspiriert. Er verbindet deren reduzierte Bildsprache mit einer Palette aus leuchtenden, reinen Farben. In den 1970er Jahren tobte Schmalix sich in der Wiener Szene der „Jungen Wilden“ noch mit gestisch-expressiven Pinselstrichen und in grellbunter Farbigkeit aus. Ab den 1980er Jahren beruhigt sich sein Malstil. Dem Titel folgend, soll sich die Waldszene in der Nähe Santa Barbaras in Kalifornien abspielen, nicht weit von Los Angeles, wo der Künstler seit 1987 lebt. Die amerikanische Kunst und der kalifornische Lifestyle hinterlassen Spuren in Schmalix´ Malerei. Wir erkennen sowohl Einflüsse der Pop-Art und der Comic-Ästhetik, als auch den Realismus Edward Hoppers, dessen Figuren ähnlich isoliert, wenn auch melancholischer wirken. In der intensiven Auseinandersetzung mit der europäischen und außereuropäischen Kunstgeschichte, gelangt Schmalix zu einem individuellen und zeitlosen Stil, der, ohne eine Klassifizierung zuzulassen, unterschiedliche künstlerische und historische Einflüsse in sich vereint. (Isabell Kneidinger)
Hubert Schmalix * (Graz 1952 geb.) Bei Santa Barbara, 1998 Öl auf Leinwand; 175 × 130 cm Provenienz: österreichische Privatsammlung Den Kopf leicht zur Seite geneigt und den Blick nach außen gerichtet, scheint eine junge, frontal dargestellte Frau, die sich ihres letzten Kleidungsstücks entledigt, mit dem Betrachter in Dialog treten zu wollen. In „stiller Aktion“ steht uns Schmalix´ Akt wie ein Spiegelbild gegenüber. Der klassische weibliche Akt ist das vorherrschende Motiv in Hubert Schmalix´ Bildwelt. Als primäres Aktmodell findet seit den späten 1970er Jahren die philippinische Frau des Künstlers, Fresnaida, Eingang in seine Malerei. Schmalix stellt sie unaufdringlich-sachlich dar und ohne auf das Porträthafte großen Wert zu legen. Fresnaida ist seine „Malfigur“, bestehend aus Linie, Fläche und Farbe. Allein der exotische Teint und die schwarzen Haare verweisen auf die Identität der Frau. Schmalix legt wenig Wert auf das Narrative, die kompositorischen Elemente sind ihm wichtiger – die Farbe, ihr Duktus und die Verhältnisse der Linien und Flächen zueinander. Seine Motive verwendet er modulartig, er sampelt. Die Figurentypen aus seinem Motiv-Fundus treffen wir wiederholt an, vor unterschiedlichen Hintergrundkulissen, sei es in abstrakten, monochromen und ornamentalen Bildräumen, in neoklassizistischen Wohnzimmern oder, wie in der vorliegenden Arbeit, in exotisch anmutenden Landschaften. Mit seiner flächigen Malweise eliminiert Schmalix allerdings weitgehend die räumliche Wahrnehmung. Der Akt scheint körperlos vor dem aufgeklappten Hintergrund zu schweben, ohne eine Verbindung mit seiner Umgebung eingehen zu wollen. Klare Konturen umreißen die Farbflächen. Wie bereits die Künstlergruppe der Nabis und die Symbolisten ist Schmalix vom flächigen und linearen Stil der japanischen Holzschnitte aus dem frühen 19. Jahrhundert inspiriert. Er verbindet deren reduzierte Bildsprache mit einer Palette aus leuchtenden, reinen Farben. In den 1970er Jahren tobte Schmalix sich in der Wiener Szene der „Jungen Wilden“ noch mit gestisch-expressiven Pinselstrichen und in grellbunter Farbigkeit aus. Ab den 1980er Jahren beruhigt sich sein Malstil. Dem Titel folgend, soll sich die Waldszene in der Nähe Santa Barbaras in Kalifornien abspielen, nicht weit von Los Angeles, wo der Künstler seit 1987 lebt. Die amerikanische Kunst und der kalifornische Lifestyle hinterlassen Spuren in Schmalix´ Malerei. Wir erkennen sowohl Einflüsse der Pop-Art und der Comic-Ästhetik, als auch den Realismus Edward Hoppers, dessen Figuren ähnlich isoliert, wenn auch melancholischer wirken. In der intensiven Auseinandersetzung mit der europäischen und außereuropäischen Kunstgeschichte, gelangt Schmalix zu einem individuellen und zeitlosen Stil, der, ohne eine Klassifizierung zuzulassen, unterschiedliche künstlerische und historische Einflüsse in sich vereint. (Isabell Kneidinger)
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