Hochzeitsgeschenk von dem "Procurateur Général" des Königs von Bourbon Horae Beatae Mariae Virginis. Lateinische Handschrift mit Kalender in französischer Handschrift auf Pergament. 114 Bl. 23 Zeilen. Schriftraum: 10,3 x 6,2 cm. Format: 17,3 x 11,2 cm. Mit hunderten 1-2-zeiligen Schmuckinitialen in blau- und rotgefüllten Kästen aus Pinsel- und Blattgold, zahlreichen Zeilenfüllern in Rot-blau mit weißem Federwerk, Kalendarium in roter, blauer und brauner Tinte, 5 Seiten mit reichen ornamentalen, floralen und grotesk-belebten breiten Schmuckbordüren in Gold und Farben sowie 5 kleinen und 11 ganzseitigen Miniaturen in Gold und Farben , diese jeweils mit dreiseitigen, überaus reich gestalteten belebten Bordüren. Pergament der Mitte des 17. Jahrhunderts (nur minimal abgegriffen, kaum fleckig) mit spanischen Kanten und 4 (erneuerten) Lederlitzen als Bindebänder. Bourges, Val de Loire, Ende des 15. Jahrhunderts. Vollständiges, hübsch illuminiertes Stundenbuch aus der Gegend um Bourges im Val de Loire, worauf einige der im Calendarium aufgeführten lokalen Heiligen verweisen, beispielsweise Perpétue und Félicité, die in Saint-Georges-sur-la-Prée verehrt werden oder Saint Blanchard aus Nesle-la-Reposte, ferner Saint Boutoul, Saint-Thibault, Saint Famboux, Saint Hilaux, Saint Policarpe etc. Auch der Margeneintrage (s. u.) des Henry de Lapelin deutet auf diese Gegend und das Tal der Loire hin. Inhalt Blätter 1-12 Kalender mit traditionellem Heiligenbestand der Livres d’heures der Zeit in Rot-Blau-Braunschrift, 13-18 Evangelienlesungen aus Johannes, Lukas, Markus und Matthäus sowie den Orationes Mariae. Es folgen die Stundengebete. Buchkünstlerische Ausstattung und Illumination Das Kalendarium wurde mit brauner, roter und brauner Tinte in französischer Sprache geschrieben, wobei die Farben jeweils den Heiligen nach ihrer Hierarchie zugeordnet wurden (Bl. 1-12). Es folgen die fünf kleinen 6-7-zeiligen Miniaturen mit den vier Evangelisten und Maria, jeweils im Rechteck (ca. 3,3 x 2,6 bzw. 3,6 cm). Diese Seiten sind jeweils mit einer reich geschmückten Bordüre begleitet, mit zahlreichen Blumen, Blüten, Ranken und Girlanden sowie 2 Vögeln und 3 apotropäischen Monsterchen. Die 11 ganzseitigen Miniaturen sind jeweils in einem rot- oder goldlinigen Korbbogen gezeichnet, der die Szene, je nach ihrer Bedeutung umfängt. Eingefasst werden die jeweils ca. 9,2 x 6,4 großen szenischen Darstellungen von einer breiten Bordüre mit rot-blau-goldenen Akantusschlingen und verschiedenen Blumen auf goldenem Pinselgrund, jeweils im Wechsel als schräg versetzte Bänder gestaltet oder als Wellenbänder, als wuchernde Hecke, mit großen Goldpunkten- bzw. -blasen etc. In diesen köstlichen Bordüren finden wir neben dem floralen Ornament auch Vögel und phantasievolle Fabelwesen in amüsanten Farbverläufen, von Dunkel- über Hellblau zu Orange oder ein Monster in blauem Hermelin-Zottelpelz mit Reißern, Mähne und Goldborsten. Ein marineblaues Wesen mit goldenem Rücken, gelbgrünen Bauch und ins Azurblau changierenden Hals züngelt, den weiten Hals gereckt, nach einer rot-goldenen Rose, während ein erdfarbenes unten ein mit goldenen Nieten besetztes rotes Halsband trägt und sich zum Grasen anschickt. Die Miniaturen sind bemerkenswert fein und nuanciert gemalt, wobei der Maler nicht nur mit seinen leuchtenden Gouachefarben, sondern auch mit den unterschiedlichen Arten des Goldauftrags geschickt jongliert: So benutzt er meist Pinselgold, mit dem er Höhungen der Gewänder, Heiligenscheine und Details räumlich herausgearbeitet, während er teils im selben Bild die Nimben der Maria und des Jesusknaben beispielsweise mit Blattgold unterlegt. Kleine Miniaturen 1) Johannes auf Patmos, in der Natur auf seiner Insel. 2) Lukas mit dem Stier im Gehäuse 3) Markus mit dem Löwen im Gehäuse. 4) Matthäus mit dem geflügelten Menschen. 5) Die Jungfrau Maria mit dem Kinde als Eleusa. Ganzseitige Miniaturen 1) Verkündigung Mariae , stehend im Gehäuse, der Engel kniet, darüber di
Hochzeitsgeschenk von dem "Procurateur Général" des Königs von Bourbon Horae Beatae Mariae Virginis. Lateinische Handschrift mit Kalender in französischer Handschrift auf Pergament. 114 Bl. 23 Zeilen. Schriftraum: 10,3 x 6,2 cm. Format: 17,3 x 11,2 cm. Mit hunderten 1-2-zeiligen Schmuckinitialen in blau- und rotgefüllten Kästen aus Pinsel- und Blattgold, zahlreichen Zeilenfüllern in Rot-blau mit weißem Federwerk, Kalendarium in roter, blauer und brauner Tinte, 5 Seiten mit reichen ornamentalen, floralen und grotesk-belebten breiten Schmuckbordüren in Gold und Farben sowie 5 kleinen und 11 ganzseitigen Miniaturen in Gold und Farben , diese jeweils mit dreiseitigen, überaus reich gestalteten belebten Bordüren. Pergament der Mitte des 17. Jahrhunderts (nur minimal abgegriffen, kaum fleckig) mit spanischen Kanten und 4 (erneuerten) Lederlitzen als Bindebänder. Bourges, Val de Loire, Ende des 15. Jahrhunderts. Vollständiges, hübsch illuminiertes Stundenbuch aus der Gegend um Bourges im Val de Loire, worauf einige der im Calendarium aufgeführten lokalen Heiligen verweisen, beispielsweise Perpétue und Félicité, die in Saint-Georges-sur-la-Prée verehrt werden oder Saint Blanchard aus Nesle-la-Reposte, ferner Saint Boutoul, Saint-Thibault, Saint Famboux, Saint Hilaux, Saint Policarpe etc. Auch der Margeneintrage (s. u.) des Henry de Lapelin deutet auf diese Gegend und das Tal der Loire hin. Inhalt Blätter 1-12 Kalender mit traditionellem Heiligenbestand der Livres d’heures der Zeit in Rot-Blau-Braunschrift, 13-18 Evangelienlesungen aus Johannes, Lukas, Markus und Matthäus sowie den Orationes Mariae. Es folgen die Stundengebete. Buchkünstlerische Ausstattung und Illumination Das Kalendarium wurde mit brauner, roter und brauner Tinte in französischer Sprache geschrieben, wobei die Farben jeweils den Heiligen nach ihrer Hierarchie zugeordnet wurden (Bl. 1-12). Es folgen die fünf kleinen 6-7-zeiligen Miniaturen mit den vier Evangelisten und Maria, jeweils im Rechteck (ca. 3,3 x 2,6 bzw. 3,6 cm). Diese Seiten sind jeweils mit einer reich geschmückten Bordüre begleitet, mit zahlreichen Blumen, Blüten, Ranken und Girlanden sowie 2 Vögeln und 3 apotropäischen Monsterchen. Die 11 ganzseitigen Miniaturen sind jeweils in einem rot- oder goldlinigen Korbbogen gezeichnet, der die Szene, je nach ihrer Bedeutung umfängt. Eingefasst werden die jeweils ca. 9,2 x 6,4 großen szenischen Darstellungen von einer breiten Bordüre mit rot-blau-goldenen Akantusschlingen und verschiedenen Blumen auf goldenem Pinselgrund, jeweils im Wechsel als schräg versetzte Bänder gestaltet oder als Wellenbänder, als wuchernde Hecke, mit großen Goldpunkten- bzw. -blasen etc. In diesen köstlichen Bordüren finden wir neben dem floralen Ornament auch Vögel und phantasievolle Fabelwesen in amüsanten Farbverläufen, von Dunkel- über Hellblau zu Orange oder ein Monster in blauem Hermelin-Zottelpelz mit Reißern, Mähne und Goldborsten. Ein marineblaues Wesen mit goldenem Rücken, gelbgrünen Bauch und ins Azurblau changierenden Hals züngelt, den weiten Hals gereckt, nach einer rot-goldenen Rose, während ein erdfarbenes unten ein mit goldenen Nieten besetztes rotes Halsband trägt und sich zum Grasen anschickt. Die Miniaturen sind bemerkenswert fein und nuanciert gemalt, wobei der Maler nicht nur mit seinen leuchtenden Gouachefarben, sondern auch mit den unterschiedlichen Arten des Goldauftrags geschickt jongliert: So benutzt er meist Pinselgold, mit dem er Höhungen der Gewänder, Heiligenscheine und Details räumlich herausgearbeitet, während er teils im selben Bild die Nimben der Maria und des Jesusknaben beispielsweise mit Blattgold unterlegt. Kleine Miniaturen 1) Johannes auf Patmos, in der Natur auf seiner Insel. 2) Lukas mit dem Stier im Gehäuse 3) Markus mit dem Löwen im Gehäuse. 4) Matthäus mit dem geflügelten Menschen. 5) Die Jungfrau Maria mit dem Kinde als Eleusa. Ganzseitige Miniaturen 1) Verkündigung Mariae , stehend im Gehäuse, der Engel kniet, darüber di
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