Moderne Kunst | Teil I Titelbild: August Macke Frau mit Kind an der Gartenmauer, 1913 Krüger H 295. Provenienz: Privatsammlung, Hessen. Herausgegeben vom Euphorion Verlag, Berlin. Im vorliegenden Farbholzschnitt präsentiert uns Pechstein eine Varietétänzerin auf einer Bühne. Im Publikum scheinen nur ältere Herren zu sitzen, die die Dame aus einer unteren Sitzposition bestaunen. Das Publikum ist jedoch nur Nebenschauplatz. Im Zentrum steht die Tänzerin, die in einem Moment festgehalten ist, als sie ihren kurzen Rock mit beiden Armen nach oben rafft. Pechstein zeigt uns hier zwei Seiten der tanzenden Dame. Zum einen von vorne in einer seitlichen Tanzposition und zum anderen, vor einem Spiegel tanzend, auch von hinten. Die dunklen Quadrate der Komposition an der Wand und am Boden der Tanzenden geben dem Ganzen eine räumliche Tiefe. Die Farbakzente des Holzschnitts reduziert der Künstler auf Gelb- und Orangetöne und den Hintergrund auf ein zartes Hellblau. Wie bei seinen Weggefährten der „Brücke“ spielt auch im Œuvre Pechsteins die Welt der Akrobaten und Tänzer eine große Rolle. Das Leben in der Großstadt mit zahlreichen Besuchen solcher Etablissements oder beispielsweise dem Besuch des Zirkus Sarrasani inspirierten Pechstein zu einer Vielzahl von Werken, wie auch dem Gemälde „Tänzerin in einer Bar“ (Soika 1923/31, 1923), das in unmittelbarem Zusammenhang mit unserem Holzschnitt steht. Auch der Kontakt mit der Tänzerin Sidi Riha, der späteren Ehefrau Heckels, oder auch Kirchners Lebensgefährtin Erna Schilling nährten die Liebe zu diesen Motiven. Eine weitere Rolle dürfte auch in den 1920er Jahren nach den Entbehrungen des Ersten Weltkriegs die allgemeine Faszination für den rhythmisch-expressiven Ausdruckstanz von Mary Wigman gespielt haben, der nicht nur in Deutschland auf große Begeisterung stieß.
Moderne Kunst | Teil I Titelbild: August Macke Frau mit Kind an der Gartenmauer, 1913 Krüger H 295. Provenienz: Privatsammlung, Hessen. Herausgegeben vom Euphorion Verlag, Berlin. Im vorliegenden Farbholzschnitt präsentiert uns Pechstein eine Varietétänzerin auf einer Bühne. Im Publikum scheinen nur ältere Herren zu sitzen, die die Dame aus einer unteren Sitzposition bestaunen. Das Publikum ist jedoch nur Nebenschauplatz. Im Zentrum steht die Tänzerin, die in einem Moment festgehalten ist, als sie ihren kurzen Rock mit beiden Armen nach oben rafft. Pechstein zeigt uns hier zwei Seiten der tanzenden Dame. Zum einen von vorne in einer seitlichen Tanzposition und zum anderen, vor einem Spiegel tanzend, auch von hinten. Die dunklen Quadrate der Komposition an der Wand und am Boden der Tanzenden geben dem Ganzen eine räumliche Tiefe. Die Farbakzente des Holzschnitts reduziert der Künstler auf Gelb- und Orangetöne und den Hintergrund auf ein zartes Hellblau. Wie bei seinen Weggefährten der „Brücke“ spielt auch im Œuvre Pechsteins die Welt der Akrobaten und Tänzer eine große Rolle. Das Leben in der Großstadt mit zahlreichen Besuchen solcher Etablissements oder beispielsweise dem Besuch des Zirkus Sarrasani inspirierten Pechstein zu einer Vielzahl von Werken, wie auch dem Gemälde „Tänzerin in einer Bar“ (Soika 1923/31, 1923), das in unmittelbarem Zusammenhang mit unserem Holzschnitt steht. Auch der Kontakt mit der Tänzerin Sidi Riha, der späteren Ehefrau Heckels, oder auch Kirchners Lebensgefährtin Erna Schilling nährten die Liebe zu diesen Motiven. Eine weitere Rolle dürfte auch in den 1920er Jahren nach den Entbehrungen des Ersten Weltkriegs die allgemeine Faszination für den rhythmisch-expressiven Ausdruckstanz von Mary Wigman gespielt haben, der nicht nur in Deutschland auf große Begeisterung stieß.
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