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Auction archive: Lot number 50 -

Giovanni Francesco Guerrieri

Alte Meister I
8 Jun 2021
Estimate
€150,000 - €200,000
ca. US$182,943 - US$243,924
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 50 -

Giovanni Francesco Guerrieri

Alte Meister I
8 Jun 2021
Estimate
€150,000 - €200,000
ca. US$182,943 - US$243,924
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

(Fossombrone 1589–1655/9 Pesaro) Lot und seine Töchter, Öl auf Leinwand, 147 x 197 cm, gerahmt Provenienz: Privatsammlung, Spanien, seit dem 19. Jahrhundert Wir danken Andrea G. De Marchi für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes. Die Komposition des Gemäldes steht in Zusammenhang mit zwei weiteren Fassungen, die sich beide in Rom befinden – eine in der Galleria Borghese (Inv.-Nr. 45; siehe Abb. 1), die andere in der Galleria Doria Pamphilj (Inv.-Nr. FC 250; siehe Abb. 2). Das vorliegende Gemälde ist im Vergleich zu diesen, deren Abmessungen 143 x 165 cm bzw. 144 x 176,5 cm betragen, etwas größer. Die Fassung der Galleria Borghese wurde 1617 von Marcantonio Borghese in Auftrag gegeben und war ursprünglich dem heute verlorenen Pendant Jaël und Sisera zur Seite gestellt. Alle drei Versionen dieser Komposition zeigen das Drachensymbol der Familie Borghese im ornamentalen Henkel des kostbaren Metallkrugs, aus dem eine von Lots Töchtern Wein ausschenkt. Die charakteristische Materialität und maltechnische Kriterien wie Stil und Qualität bestätigen das vorliegende Gemälde als eigenhändiges Werk Guerrieris, das möglicherweise mit einer gewissen Beteiligung der Werkstatt ausgeführt wurde. Es ist jedoch hilfreich zu wissen, dass die Produktion des Künstlers von der Qualität her schwankend war und nicht immer an jene des vorliegenden Werks herankam, sodass es sich hier durchaus um ein zur Gänze eigenhändiges Werk handeln mag. Dieser Punkt ist insofern von Bedeutung, als hinsichtlich der Autorenschaft des vorliegenden Gemäldes Meinungen in Zusammenhang mit dem Bild der Galleria Doria Pamphilj geäußert wurden, das seit 1650 in deren Sammlung dokumentiert ist (siehe A. G. De Marchi, Collezione Doria Pamphilj. Catalogo generale dei dipinti, Mailand 2016, S. 224f.). Die Doria-Pamphilj-Fassung wurde verschiedentlich sowohl als eigenhändiges Werk (siehe A. Emiliani und M. Cellini, Giovanni Francesco Guerrieri da Frossombrone, Ausstellungskatalog, S. 75) als auch als Kopie angesehen, ohne dass dies durch eine maßgebliche Analyse begründet worden wäre (siehe E. Fumagalli, in: Giovan Francesco Guerrieri da Frossombrone, Ausstellungskatalog, hg. von M. Cellini und C. Pizzorusso, Venedig 1997, Kat.-Nr. 9). Andere haben die Doria-Pamphilj-Fassung dem Umkreis des Sieneser Malers Rutilio Manetti zugeschrieben (siehe B. Nicholson, Caravaggism in Europe, II, Turin 1990, Nr. 430) – eine Ungenauigkeit, die in den Augen De Marchis auf eine Fehlinterpretation von Roberto Longhis Precisioni nelle Gallerie Italiane, I: La R. Galleria Borghese zurückzuführen ist (1928, Neuauflage Saggi e Ricerche 1925–1928, Edizione delle opere complete, II/1, Florenz 1967), wo Longhi eine Fassung von Lot und seinen Töchtern der Sammlung Borghese in der Galleria Corsini in Rom (Inv.-Nr. 1236) beschreibt, bei der es sich tatsächlich um ein anderes Werk Rutilio Manettis handelt.

Auction archive: Lot number 50 -
Auction:
Datum:
8 Jun 2021
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Fossombrone 1589–1655/9 Pesaro) Lot und seine Töchter, Öl auf Leinwand, 147 x 197 cm, gerahmt Provenienz: Privatsammlung, Spanien, seit dem 19. Jahrhundert Wir danken Andrea G. De Marchi für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes. Die Komposition des Gemäldes steht in Zusammenhang mit zwei weiteren Fassungen, die sich beide in Rom befinden – eine in der Galleria Borghese (Inv.-Nr. 45; siehe Abb. 1), die andere in der Galleria Doria Pamphilj (Inv.-Nr. FC 250; siehe Abb. 2). Das vorliegende Gemälde ist im Vergleich zu diesen, deren Abmessungen 143 x 165 cm bzw. 144 x 176,5 cm betragen, etwas größer. Die Fassung der Galleria Borghese wurde 1617 von Marcantonio Borghese in Auftrag gegeben und war ursprünglich dem heute verlorenen Pendant Jaël und Sisera zur Seite gestellt. Alle drei Versionen dieser Komposition zeigen das Drachensymbol der Familie Borghese im ornamentalen Henkel des kostbaren Metallkrugs, aus dem eine von Lots Töchtern Wein ausschenkt. Die charakteristische Materialität und maltechnische Kriterien wie Stil und Qualität bestätigen das vorliegende Gemälde als eigenhändiges Werk Guerrieris, das möglicherweise mit einer gewissen Beteiligung der Werkstatt ausgeführt wurde. Es ist jedoch hilfreich zu wissen, dass die Produktion des Künstlers von der Qualität her schwankend war und nicht immer an jene des vorliegenden Werks herankam, sodass es sich hier durchaus um ein zur Gänze eigenhändiges Werk handeln mag. Dieser Punkt ist insofern von Bedeutung, als hinsichtlich der Autorenschaft des vorliegenden Gemäldes Meinungen in Zusammenhang mit dem Bild der Galleria Doria Pamphilj geäußert wurden, das seit 1650 in deren Sammlung dokumentiert ist (siehe A. G. De Marchi, Collezione Doria Pamphilj. Catalogo generale dei dipinti, Mailand 2016, S. 224f.). Die Doria-Pamphilj-Fassung wurde verschiedentlich sowohl als eigenhändiges Werk (siehe A. Emiliani und M. Cellini, Giovanni Francesco Guerrieri da Frossombrone, Ausstellungskatalog, S. 75) als auch als Kopie angesehen, ohne dass dies durch eine maßgebliche Analyse begründet worden wäre (siehe E. Fumagalli, in: Giovan Francesco Guerrieri da Frossombrone, Ausstellungskatalog, hg. von M. Cellini und C. Pizzorusso, Venedig 1997, Kat.-Nr. 9). Andere haben die Doria-Pamphilj-Fassung dem Umkreis des Sieneser Malers Rutilio Manetti zugeschrieben (siehe B. Nicholson, Caravaggism in Europe, II, Turin 1990, Nr. 430) – eine Ungenauigkeit, die in den Augen De Marchis auf eine Fehlinterpretation von Roberto Longhis Precisioni nelle Gallerie Italiane, I: La R. Galleria Borghese zurückzuführen ist (1928, Neuauflage Saggi e Ricerche 1925–1928, Edizione delle opere complete, II/1, Florenz 1967), wo Longhi eine Fassung von Lot und seinen Töchtern der Sammlung Borghese in der Galleria Corsini in Rom (Inv.-Nr. 1236) beschreibt, bei der es sich tatsächlich um ein anderes Werk Rutilio Manettis handelt.

Auction archive: Lot number 50 -
Auction:
Datum:
8 Jun 2021
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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