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Auction archive: Lot number 18

Giovanni Battista Benvenuti, gen. L’Ortolano

Alte Meister
9 Jun 2020
Estimate
€30,000 - €40,000
ca. US$33,745 - US$44,993
Price realised:
€37,800
ca. US$42,519
Auction archive: Lot number 18

Giovanni Battista Benvenuti, gen. L’Ortolano

Alte Meister
9 Jun 2020
Estimate
€30,000 - €40,000
ca. US$33,745 - US$44,993
Price realised:
€37,800
ca. US$42,519
Beschreibung:

(Ferrara tätig um 1500 – nach 1527) Madonna mit Kind und den Heiligen Sebastian und Jakobus dem Älteren, Öl auf Holz, 43,5 x 60 cm, gerahmt Provenienz: Auktion, Christie's, London, 8. Dezember 1995, Lot 71 (als Giovanni Battista Benvenuti, gen. L’Ortolano); europäische Privatsammlung; dort erworben durch den jetzigen Besitzer Wir danken Mauro Lucco, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Digitalfotografie bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots. Das vorliegende Gemälde zeigt die sitzende Madonna mit dem Christusknaben auf dem Schoß. Flankiert sind die beiden von den Heiligen Sebastian links und Jakobus dem Älteren rechts, die mit der Mittelgruppe konversieren. Aufgrund des Querformats sind sie als Halbfiguren wiedergegeben. Dieses Gemälde von Giovanni Battista Benvenuti, gen. L’Ortolano, stellt jene technische Meisterschaft zur Schau, die seinen persönlichen Malstil ausmachte. Die Gestalt des heiligen Sebastian des vorliegenden Gemäldes ist vergleichbar mit dem Heiligen Sebastian im Museo del Tesoro di Assisi in Perugia sowie mit der Mittelfigur des Gemäldes Heiliger Sebastian mit den Heiligen Rochus und Demetrius in der National Gallery, London (Inv.-Nr. NG669). Bei allen genannten Darstellungen erscheint Sebastian in ähnlicher Haltung. Das Jesuskind ähnelt jenem der etwa zeitgleich entstandenen Beschneidung in den Uffizien in Florenz (Inv.-Nr. 00292725), während die Züge der Heiligen Jungfrau mit dem leicht nach links geneigten Haupt bei ihrer Entsprechung auf dem Bild Madonna mit Kind und Engeln in der Glorie im Museo di Ferrara (Inv.-Nr. 594) wiederkehren; hingegen ist ihr Blick dort nach unten gerichtet. Die Art des Landschaftshintergrunds mit den fernen blauen Bergen, die in davor liegende grüne Felder übergehen, findet sich auch in einer Anbetung des Kindes im Louvre (Inv.-Nr. M.I.603). Über den künstlerischen Werdegang des 1485 in Ferrara geborenen Giovanni Battista Benvenuti ist wenig bekannt (siehe E. Borea, in: Dizionario Biografico degli Italiani, Rom 1966, ad vocem). Sein Beiname L’Ortolano rührt vom Gärtnerberuf seines Vaters her. Seine frühe Ausbildung muss in Ferrara im Umfeld regionaler Maler von bescheidenem Rang wie Domenico Panetti und Coltellini stattgefunden haben, von denen er sich bald löste. Er legte ein beharrliches Interesse für die Darstellung von natürlichem Licht an den Tag, wobei er den in nüchterner und strenger Atmosphäre dargestellten Figuren und Gegenständen eine ungekannte Festigkeit verlieh. Künstlerische Anregungen beschränkten sich zunächst auf die regionale Quattrocento-Kunst von Ercole Roberti bis Boccaccino und Perugino, welche jedoch später um aus Rom kommende Neuerungen angereichert wurden. So zeigt sich der Einfluss von Raffaels Heiliger Cäcilia in seiner sich heute im Museum der schönen Künste in Kopenhagen befindlichen Heiligen Margarete (Inv.-Nr. 520). Zudem erarbeitete sich Giovanni Battista Benvenuti, gen. L’Ortolano, eine persönliche Bildsprache, die sich zu einem guten Teil den Entwicklungen in Venedig verdankte, das der Künstler möglicherweise zusammen mit Benvenuto Tisi, gen. Garofalo, besucht hatte. Die beiden zählten zusammen mit Dosso Dossi und Ludovico Mazzolino zu den bedeutendsten Vertretern der Malerschule Ferraras des 16. Jahrhunderts. Im vorliegenden Gemälde offenbart sich des Künstlers Kenntnis der venezianischen Malerei um 1510. Die Ikonografie dieser Sacra Conversazione war in Ferrara damals gänzlich unbekannt und ist sicherlich venezianischen Ursprungs. Angesichts der Tatsache, dass dieser Einfluss erst ab seiner einst bei Matthiesen in London befindlichen Beschneidung erkennbar wird, welche einen dem Kupferstich eines Astronomen von Giulio Campagnola aus dem Jahr 1509 entnommenen Landschaftshintergrund aufweist, scheint Mauro Lucco zufolge eine Entstehungszeit des vorliegenden Gemäldes um 1510 haltbar.

Auction archive: Lot number 18
Auction:
Datum:
9 Jun 2020
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Ferrara tätig um 1500 – nach 1527) Madonna mit Kind und den Heiligen Sebastian und Jakobus dem Älteren, Öl auf Holz, 43,5 x 60 cm, gerahmt Provenienz: Auktion, Christie's, London, 8. Dezember 1995, Lot 71 (als Giovanni Battista Benvenuti, gen. L’Ortolano); europäische Privatsammlung; dort erworben durch den jetzigen Besitzer Wir danken Mauro Lucco, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes auf Grundlage einer Digitalfotografie bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Lots. Das vorliegende Gemälde zeigt die sitzende Madonna mit dem Christusknaben auf dem Schoß. Flankiert sind die beiden von den Heiligen Sebastian links und Jakobus dem Älteren rechts, die mit der Mittelgruppe konversieren. Aufgrund des Querformats sind sie als Halbfiguren wiedergegeben. Dieses Gemälde von Giovanni Battista Benvenuti, gen. L’Ortolano, stellt jene technische Meisterschaft zur Schau, die seinen persönlichen Malstil ausmachte. Die Gestalt des heiligen Sebastian des vorliegenden Gemäldes ist vergleichbar mit dem Heiligen Sebastian im Museo del Tesoro di Assisi in Perugia sowie mit der Mittelfigur des Gemäldes Heiliger Sebastian mit den Heiligen Rochus und Demetrius in der National Gallery, London (Inv.-Nr. NG669). Bei allen genannten Darstellungen erscheint Sebastian in ähnlicher Haltung. Das Jesuskind ähnelt jenem der etwa zeitgleich entstandenen Beschneidung in den Uffizien in Florenz (Inv.-Nr. 00292725), während die Züge der Heiligen Jungfrau mit dem leicht nach links geneigten Haupt bei ihrer Entsprechung auf dem Bild Madonna mit Kind und Engeln in der Glorie im Museo di Ferrara (Inv.-Nr. 594) wiederkehren; hingegen ist ihr Blick dort nach unten gerichtet. Die Art des Landschaftshintergrunds mit den fernen blauen Bergen, die in davor liegende grüne Felder übergehen, findet sich auch in einer Anbetung des Kindes im Louvre (Inv.-Nr. M.I.603). Über den künstlerischen Werdegang des 1485 in Ferrara geborenen Giovanni Battista Benvenuti ist wenig bekannt (siehe E. Borea, in: Dizionario Biografico degli Italiani, Rom 1966, ad vocem). Sein Beiname L’Ortolano rührt vom Gärtnerberuf seines Vaters her. Seine frühe Ausbildung muss in Ferrara im Umfeld regionaler Maler von bescheidenem Rang wie Domenico Panetti und Coltellini stattgefunden haben, von denen er sich bald löste. Er legte ein beharrliches Interesse für die Darstellung von natürlichem Licht an den Tag, wobei er den in nüchterner und strenger Atmosphäre dargestellten Figuren und Gegenständen eine ungekannte Festigkeit verlieh. Künstlerische Anregungen beschränkten sich zunächst auf die regionale Quattrocento-Kunst von Ercole Roberti bis Boccaccino und Perugino, welche jedoch später um aus Rom kommende Neuerungen angereichert wurden. So zeigt sich der Einfluss von Raffaels Heiliger Cäcilia in seiner sich heute im Museum der schönen Künste in Kopenhagen befindlichen Heiligen Margarete (Inv.-Nr. 520). Zudem erarbeitete sich Giovanni Battista Benvenuti, gen. L’Ortolano, eine persönliche Bildsprache, die sich zu einem guten Teil den Entwicklungen in Venedig verdankte, das der Künstler möglicherweise zusammen mit Benvenuto Tisi, gen. Garofalo, besucht hatte. Die beiden zählten zusammen mit Dosso Dossi und Ludovico Mazzolino zu den bedeutendsten Vertretern der Malerschule Ferraras des 16. Jahrhunderts. Im vorliegenden Gemälde offenbart sich des Künstlers Kenntnis der venezianischen Malerei um 1510. Die Ikonografie dieser Sacra Conversazione war in Ferrara damals gänzlich unbekannt und ist sicherlich venezianischen Ursprungs. Angesichts der Tatsache, dass dieser Einfluss erst ab seiner einst bei Matthiesen in London befindlichen Beschneidung erkennbar wird, welche einen dem Kupferstich eines Astronomen von Giulio Campagnola aus dem Jahr 1509 entnommenen Landschaftshintergrund aufweist, scheint Mauro Lucco zufolge eine Entstehungszeit des vorliegenden Gemäldes um 1510 haltbar.

Auction archive: Lot number 18
Auction:
Datum:
9 Jun 2020
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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