Gerhard Richter
Vorhang
1965
Öl auf Leinwand. 38 x 38 cm. Gerahmt. Rückseitig auf der Leinwand signiert 'Richter'. - Mit Atelier- und leichten Altersspuren.“Vorhang“ von 1965 gehört zu der berühmten Werkgruppe mit Vorhangmotiven, die zwischen 1964 und 1967 entsteht. Im Jahr 1964 malt Gerhard Richter ein sechsteiliges Porträt des bekannten Galeristen Alfred Schmela („Portrait Schmela“, WVZ 37/1), es ist das erste von zahlreichen Bildnissen nach Photovorlagen. Der im Hintergrund des Schmela-Porträts sichtbare Vorhang regt mit seiner abstrakten Qualität den Künstler zu einer konzentrierten Beschäftigung an. Die Faszination für diese durch Rundungen und starke Hell-Dunkel-Kontraste geprägten, dem Alltag entnommenen Strukturen setzt sich nach den ersten Vorhang-Bildern auch in anderen Werkreihen fort, in denen er sich mit Wellblech, Röhrenbündeln und umgeschlagenen Blattecken beschäftigt.
Präzise studiert Richter die durch das Licht modellierten Rundungen, in denen von intensiven Lichtreflexen bis zum tiefsten Schatten alle Helligkeitsabstufungen weich ineinanderlaufen.
Der Bildausschnitt ist in diesem Werk eng gesetzt, in einem intimen, quadratischen Bildformat fokussiert er sich auf die sanfte Bewegung der Falten. Die rein aus Grautönen entwickelten Formen lassen trotz der starken motivischen Reduzierung die Schwere des Stoffes erahnen, in direktem Zusammenhang mit seinen Photobildern dieser Zeit gehen Illusionismus und Abstraktion Hand in Hand. „Irgendwann befriedigte es mich nicht mehr, Photos abzumalen; ich nahm die Stilmittel des Photos – Genauigkeit, Unschärfe, Illusionshaftigkeit – und machte damit Türen, Vorhänge und Röhren“ beschreibt der Künstler (Gerhard Richter in: Dietmar Elger, Gerhard Richter Maler, Köln 2002, S.188).WerkverzeichnisDietmar Elger, Gerhard Richter Catalogue Raisonné, Vol.1, 1962-1968, Ostfildern 2011, WVZ-Nr. 48-5
Gerhard Richter Online-Werkverzeichnis 48-5ProvenienzGalerie Schmela, Düsseldorf; Sammlung Gustav Adolf und Stella Baum, Wuppertal; Sammlung Günter P. Landmann, MünchenLiteraturhinweiseDietmar Kohler, Gerhard Richter Spiegel, Bild und Raum, München 2020, S.152, S.163
Armin Zweite, Gerhard Richter Leben und Werk, Das Denken ist beim Malen das Malen, München 2019, S.33
Gerhard Richter, Werkübersicht, Ausst.Kat. Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1993, Vol.III, WVZ-Nr.48-5 mit Abb.
Gerhard Richter
Vorhang
1965
Öl auf Leinwand. 38 x 38 cm. Gerahmt. Rückseitig auf der Leinwand signiert 'Richter'. - Mit Atelier- und leichten Altersspuren.“Vorhang“ von 1965 gehört zu der berühmten Werkgruppe mit Vorhangmotiven, die zwischen 1964 und 1967 entsteht. Im Jahr 1964 malt Gerhard Richter ein sechsteiliges Porträt des bekannten Galeristen Alfred Schmela („Portrait Schmela“, WVZ 37/1), es ist das erste von zahlreichen Bildnissen nach Photovorlagen. Der im Hintergrund des Schmela-Porträts sichtbare Vorhang regt mit seiner abstrakten Qualität den Künstler zu einer konzentrierten Beschäftigung an. Die Faszination für diese durch Rundungen und starke Hell-Dunkel-Kontraste geprägten, dem Alltag entnommenen Strukturen setzt sich nach den ersten Vorhang-Bildern auch in anderen Werkreihen fort, in denen er sich mit Wellblech, Röhrenbündeln und umgeschlagenen Blattecken beschäftigt.
Präzise studiert Richter die durch das Licht modellierten Rundungen, in denen von intensiven Lichtreflexen bis zum tiefsten Schatten alle Helligkeitsabstufungen weich ineinanderlaufen.
Der Bildausschnitt ist in diesem Werk eng gesetzt, in einem intimen, quadratischen Bildformat fokussiert er sich auf die sanfte Bewegung der Falten. Die rein aus Grautönen entwickelten Formen lassen trotz der starken motivischen Reduzierung die Schwere des Stoffes erahnen, in direktem Zusammenhang mit seinen Photobildern dieser Zeit gehen Illusionismus und Abstraktion Hand in Hand. „Irgendwann befriedigte es mich nicht mehr, Photos abzumalen; ich nahm die Stilmittel des Photos – Genauigkeit, Unschärfe, Illusionshaftigkeit – und machte damit Türen, Vorhänge und Röhren“ beschreibt der Künstler (Gerhard Richter in: Dietmar Elger, Gerhard Richter Maler, Köln 2002, S.188).WerkverzeichnisDietmar Elger, Gerhard Richter Catalogue Raisonné, Vol.1, 1962-1968, Ostfildern 2011, WVZ-Nr. 48-5
Gerhard Richter Online-Werkverzeichnis 48-5ProvenienzGalerie Schmela, Düsseldorf; Sammlung Gustav Adolf und Stella Baum, Wuppertal; Sammlung Günter P. Landmann, MünchenLiteraturhinweiseDietmar Kohler, Gerhard Richter Spiegel, Bild und Raum, München 2020, S.152, S.163
Armin Zweite, Gerhard Richter Leben und Werk, Das Denken ist beim Malen das Malen, München 2019, S.33
Gerhard Richter, Werkübersicht, Ausst.Kat. Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1993, Vol.III, WVZ-Nr.48-5 mit Abb.
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