George Grosz 1893 - Berlin - 1959. Sign. und (von fremder Hand?) bez. 'D[?] 7 studies'. Rs. mit Nachlass-Stempel und dort handschriftl. bez. 'UC 295 6'. Studie eines weiblichen Aktes. 1936. Bleistift, Kohle/chamoisfarbenes Bütten (WZ 'Michallet France'). Bl. (kl. Montierungslöcher, min. stockfl., min. gebräunt) 63 x 48 cm. Gl.u.R. Beiliegend: Fotoexpertise von Ralph Jentsch (Rom 2016) Das vorliegende Blatt wird von Ralph Jentsch in das in Vorbereitung befindende Werkverzeichnis der Papierarbeiten George Grosz' aufgenommen. Provenienz: Atelier Georg Grosz Douglaston, Long Island (NY), 1936. Nachlass Georg Grosz 1959. Galerie Fred Jahn, München, 2010. Österreichischer Privatbesitz Literatur: 'George Grosz', hrsg. von Herbert Bittner, Arts, New York 1960 bzw. DuMont, Köln 1961, Abb. 76. Láncz Sándor, 'George Grosz', Corvina Kiadó, Budapest 1971, Abb. 42 George Grosz - mit bürgerlichem Namen Georg Ehrenfried Groß - studiert ab 1909 gegen den elterlichen Willen an der Königlich Sächsischen Kunstgewerbeschule in Dresden, an der er Otto Dix kennenlernt. 1912 wechselt er an die Berliner Kunstgewerbeschule und nimmt Unterricht bei Emil Orlik In den 1920er Jahren avanciert Grosz zu einem der bedeutendsten deutschen Künstlern, der malerisch und insbesondre zeichnerisch die gesellschaftspolitischen Missstände während der Zeit der Weimarer Republik anklagt. Seine satirisch überhöhten Arbeiten bringen ihm mehrere Anklagen wegen 'Gotteslästerung' und 'Angriffe auf die öffentliche Moral' ein. 1932 erhält Grosz einen Lehrauftrag an der New Yorker 'Art Students League'. Seine in Deutschland zurückgelassenen Werke werden von den Nationalsozialisten als 'entartet' diffamiert. Kurz vor seinem Tod 1959 fasst Grosz den Entschluss, in seine Geburtsstadt Berlin zurückzukehren. In der zur Versteigerung gelangenden Studie präsentiert uns Grosz mit abwechselnd weichen und klaren Linien sowie zarten Schraffuren vor einem nicht näher definierten Hintergrund zwei unterschiedliche Ansichten eines weiblichen Aktes. Die Datierung und das Sujet der Zeichnung erlauben eine Verortung in die amerikanische Schaffensphase des Künstlers. Mit der Emigration in die USA geht eine bildsprachliche und thematische Veränderung in Grosz' Oeuvre einher. Anstelle von Bildern mit politisch-bissigem Charakter entstehen vornehmlich Akt- und Landschaftsdarstellungen: 'Er hat hier [in den USA; Anmerkung des Verf.] vollkommen aufgegeben, den politischen Chronisten zu spielen - er hat es zwar immer wieder versucht, aber in Wirklichkeit hat er am liebsten Akte gemalt und Gesellschaftsszenen oder Beobachtungen. Er wurde zum Reporter ohne diesen beißenden Kommentar, den man von ihm gewohnt war' (zit. nach Serge Sabarsky, in: 'George Grosz. Berlin - New York', hrsg. von Peter-Klaus Schuster, Nationalgalerie Berlin, Ars Nicolai, Berlin 1994, S. 301).
George Grosz 1893 - Berlin - 1959. Sign. und (von fremder Hand?) bez. 'D[?] 7 studies'. Rs. mit Nachlass-Stempel und dort handschriftl. bez. 'UC 295 6'. Studie eines weiblichen Aktes. 1936. Bleistift, Kohle/chamoisfarbenes Bütten (WZ 'Michallet France'). Bl. (kl. Montierungslöcher, min. stockfl., min. gebräunt) 63 x 48 cm. Gl.u.R. Beiliegend: Fotoexpertise von Ralph Jentsch (Rom 2016) Das vorliegende Blatt wird von Ralph Jentsch in das in Vorbereitung befindende Werkverzeichnis der Papierarbeiten George Grosz' aufgenommen. Provenienz: Atelier Georg Grosz Douglaston, Long Island (NY), 1936. Nachlass Georg Grosz 1959. Galerie Fred Jahn, München, 2010. Österreichischer Privatbesitz Literatur: 'George Grosz', hrsg. von Herbert Bittner, Arts, New York 1960 bzw. DuMont, Köln 1961, Abb. 76. Láncz Sándor, 'George Grosz', Corvina Kiadó, Budapest 1971, Abb. 42 George Grosz - mit bürgerlichem Namen Georg Ehrenfried Groß - studiert ab 1909 gegen den elterlichen Willen an der Königlich Sächsischen Kunstgewerbeschule in Dresden, an der er Otto Dix kennenlernt. 1912 wechselt er an die Berliner Kunstgewerbeschule und nimmt Unterricht bei Emil Orlik In den 1920er Jahren avanciert Grosz zu einem der bedeutendsten deutschen Künstlern, der malerisch und insbesondre zeichnerisch die gesellschaftspolitischen Missstände während der Zeit der Weimarer Republik anklagt. Seine satirisch überhöhten Arbeiten bringen ihm mehrere Anklagen wegen 'Gotteslästerung' und 'Angriffe auf die öffentliche Moral' ein. 1932 erhält Grosz einen Lehrauftrag an der New Yorker 'Art Students League'. Seine in Deutschland zurückgelassenen Werke werden von den Nationalsozialisten als 'entartet' diffamiert. Kurz vor seinem Tod 1959 fasst Grosz den Entschluss, in seine Geburtsstadt Berlin zurückzukehren. In der zur Versteigerung gelangenden Studie präsentiert uns Grosz mit abwechselnd weichen und klaren Linien sowie zarten Schraffuren vor einem nicht näher definierten Hintergrund zwei unterschiedliche Ansichten eines weiblichen Aktes. Die Datierung und das Sujet der Zeichnung erlauben eine Verortung in die amerikanische Schaffensphase des Künstlers. Mit der Emigration in die USA geht eine bildsprachliche und thematische Veränderung in Grosz' Oeuvre einher. Anstelle von Bildern mit politisch-bissigem Charakter entstehen vornehmlich Akt- und Landschaftsdarstellungen: 'Er hat hier [in den USA; Anmerkung des Verf.] vollkommen aufgegeben, den politischen Chronisten zu spielen - er hat es zwar immer wieder versucht, aber in Wirklichkeit hat er am liebsten Akte gemalt und Gesellschaftsszenen oder Beobachtungen. Er wurde zum Reporter ohne diesen beißenden Kommentar, den man von ihm gewohnt war' (zit. nach Serge Sabarsky, in: 'George Grosz. Berlin - New York', hrsg. von Peter-Klaus Schuster, Nationalgalerie Berlin, Ars Nicolai, Berlin 1994, S. 301).
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