Französischer Caravaggist des 17. Jahrhunderts
Christus und die Ehebrecherin
Öl auf Leinwand (doubliert). 126 x 174 cm.Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde Rom wieder ein Epizentrum der europäischen Kunst. Beherrscht wurde die römische Szene von der eigenwilligen Persönlichkeit Caravaggios. Durch die Verbindung einer dramatischen Dynamik mit einer genauen Beobachtung des Lebens erreichte Merisi einen düsteren Naturalismus und erlangte bereits zu Lebzeiten großen Ruhm. Seine Werke und die seines Nachfolgers Bartolomeo Manfredi (1582-1622) boten eine lebendige, klare Alternative zu den akademischen Werken des späten Manierismus. Manfredis caravaggeske Formel, die so genannte „Manfredische Methode“ mit ihren lebensgroßen und volkstümlichen Figuren, die im starken Helldunkel dramatisch vor einem schlichten Hintergrund dargestellt sind, fand bei jungen Künstlern aus ganz Europa Anklang.
Der Künstler, der die vorliegende Leinwand gemalt hat, bezog sich mit Sicherheit auf Beispiele nördlicher Caravaggisten (das Gemälde wurde früher Nicolas Tournier zugeschrieben und mit seiner Version des Themas „Christus und die Ehebrecherin“ in Brüssel, Musées Royaux des Beaux-Arts, Inv.-Nr. 1488 verglichen). Die Zuschreibung hat sich nicht durchgesetzt, weil die hellere Atmosphäre und das Kompositionsschema eher Einflüsse einer klassischen Richtung zeigen – etwa eines Pietro da Cortona
Die raffinierte und doch naturalistische Ausführung knüpft zweifellos an die römische Kunstszene des dritten Jahrzehnts des 17. Jahrhunderts an, als der intensive Naturalismus des Caravaggismus langsam abgelöst wurde von einem helleren und leichteren Stil, mit dem sich das 18. Jahrhundert bereits ankündigte.
Französischer Caravaggist des 17. Jahrhunderts
Christus und die Ehebrecherin
Öl auf Leinwand (doubliert). 126 x 174 cm.Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde Rom wieder ein Epizentrum der europäischen Kunst. Beherrscht wurde die römische Szene von der eigenwilligen Persönlichkeit Caravaggios. Durch die Verbindung einer dramatischen Dynamik mit einer genauen Beobachtung des Lebens erreichte Merisi einen düsteren Naturalismus und erlangte bereits zu Lebzeiten großen Ruhm. Seine Werke und die seines Nachfolgers Bartolomeo Manfredi (1582-1622) boten eine lebendige, klare Alternative zu den akademischen Werken des späten Manierismus. Manfredis caravaggeske Formel, die so genannte „Manfredische Methode“ mit ihren lebensgroßen und volkstümlichen Figuren, die im starken Helldunkel dramatisch vor einem schlichten Hintergrund dargestellt sind, fand bei jungen Künstlern aus ganz Europa Anklang.
Der Künstler, der die vorliegende Leinwand gemalt hat, bezog sich mit Sicherheit auf Beispiele nördlicher Caravaggisten (das Gemälde wurde früher Nicolas Tournier zugeschrieben und mit seiner Version des Themas „Christus und die Ehebrecherin“ in Brüssel, Musées Royaux des Beaux-Arts, Inv.-Nr. 1488 verglichen). Die Zuschreibung hat sich nicht durchgesetzt, weil die hellere Atmosphäre und das Kompositionsschema eher Einflüsse einer klassischen Richtung zeigen – etwa eines Pietro da Cortona
Die raffinierte und doch naturalistische Ausführung knüpft zweifellos an die römische Kunstszene des dritten Jahrzehnts des 17. Jahrhunderts an, als der intensive Naturalismus des Caravaggismus langsam abgelöst wurde von einem helleren und leichteren Stil, mit dem sich das 18. Jahrhundert bereits ankündigte.
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