10 Werke mit 17 Tln. in 7 Bdn. 1617-38. Pgt. d. Zt. mit Rtit. ([6]; Schließbänder fehlen jeweils) und Pp. d. Zt. (leichte Altersspuren). (164)
Robert Fludd (1574-1637), einem adeligen Geschlecht aus der Grafschaft Kent entstammend, studierte ab 1592 am St. John’s College in Oxford Medizin. Bei Aufenthalten in Frankreich und Italien erweiterte er seine Kenntnisse in Mathematik und Musiktheorie und vertiefte sich in alchemistische Experimente. Wohl an den Höfen in Prag, Heidelberg und Kassel kam er in engen Kontakt mit den astrologischen und magischen Künsten seiner Zeit und mit dem Rosenkreuzertum. Fludds erste gedruckte Schriften, die 1616 und 1617 teils unter Pseudonym erschienen, galten der Verteidigung dieser vom Kurfürsten der Pfalz begünstigten Bewegung. Im Jahr 1606 in Oxford zum Doktor der Medizin promoviert, erwarb sich Fludd bis zu seinem Tod als Arzt und Gelehrter hohes Ansehen. Das Hauptwerk zur Geschichte des Mikrokosmus und Makrokosmos, auch unter dem Titel des ersten Teiles bekannt als Utriusque cosmi historia , erschien von 1617 bis 1621 in der Kurpfalz. Alle fünf Teile wurden in Oppenheim und Frankfurt bei Johann Theodor De Bry verlegt. Der Text ist mit zahlreichen Illustrationen in Holzschnitt und Kupferstich veranschaulicht. Als Stecher war Matthäus Merian der Schwiegersohn von De Bry, maßgeblich an der Ausstattung beteiligt. Obwohl Fludd mit den revolutionären Entdeckungen seiner Zeit auf dem Gebiet der Astronomie vertraut war, entwirft er hier auf der Grundlage der neuplatonischen Philosophie sowie kabbalistischer und hermetischer Schriften ein umfassendes Weltbild der Harmonie von Mikrokosmos und Makrokosmos. Einen weiteren zentralen Teil des Werkes von Fludd bilden seine medizinisch-philosophischen Abhandlungen, beginnend mit dem 1623 ebenfalls bei De Bry gedruckten Anatomiae amphitheatrum . Hervorzuheben sind hier die detailreichen anatomischen Illustrationen und die Ausführungen zur Zirkulation des Blutes, und zwar zu einer Zeit, als William Harvey seine Theorie über den Blutkreislauf noch nicht veröffentlicht hatte. Die 1629 folgende Medicina catholica erschien in Frankfurt bei William Fitzer, ebenfalls einem Schwiegersohn von De Bry (der übrigens auch die Schriften von Harvey verlegte). Die Gedankengebäude der Utriusque cosmi historia von Robert Fludd provozierten den Widerspruch von führenden zeitgenössischen Gelehrten. So gilt ein gewichtiger Teil der späteren Schriften von Robert Fludd der Verteidigung seiner philosophischen Theorien. Auf Einwände von Kepler antwortete er 1621 mit dem Werk Veritatis proscenium sowie mit dem innerhalb des Anatomiae amphitheatrum 1623 erschienenen Monochordum mundi symphoniacum . Auf die Ablehnung der Naturphilosophie durch Marin Mersenne reagierte Fludd mit den beiden 1629 erschienenen Schriften Sophiae cum moria certamen und Summum bonum . Mersenne wiederum regte den Pariser Mathematiker Pierre Gassendi zu einer Streitschrift gegen Fludd an. Die daraufhin 1633 erschienene umfangreiche Verteidigung unter dem Titel Clavis philosophiae ist in unserer Sammlung in dem abweichend gebundenen Band enthalten. Auch auf dem Gebiet der Medizin hatte Fludd Kritik hervorgerufen, insbesondere mit seiner Beschreibung einer sympathetischen Waffensalbe nach Paracelsus und unter Berufung auf die Experimente von William Gilbert zum Magnetismus. Die Salbe sollte Heilung bewirken, indem man sie auf jene Waffe aufbrachte, die die Verletzung verursacht hatte. Die zur damaligen Zeit höchst aktuelle Auseinandersetzung über die Wirksamkeit sympathetischer Mittel veranlaßte einen protestantischen Pfarrer namens William Foster zu einem heftigen Angriff auf Fludd. Die Entgegnung darauf, zuerst 1631 in englischer Sprache mit dem Titel Doctor Fludds Answer unto M. Foster erschienen, ist in unserer Sammlung in der postum bei Rammazenius in Gouda erschienenen lateinischen Fassung von 1638 mit dem Titel Responsum ad hoplocrisma-spongum M. Fosteri presbiteri enthalten. Im selben Jahr und im selben Verlag erschien die Philosophia Moysaica , die als das letzte Werk von Fludd gilt. In jüngerer Zeit wurden jedoch Zweifel an seiner Autorsc
10 Werke mit 17 Tln. in 7 Bdn. 1617-38. Pgt. d. Zt. mit Rtit. ([6]; Schließbänder fehlen jeweils) und Pp. d. Zt. (leichte Altersspuren). (164)
Robert Fludd (1574-1637), einem adeligen Geschlecht aus der Grafschaft Kent entstammend, studierte ab 1592 am St. John’s College in Oxford Medizin. Bei Aufenthalten in Frankreich und Italien erweiterte er seine Kenntnisse in Mathematik und Musiktheorie und vertiefte sich in alchemistische Experimente. Wohl an den Höfen in Prag, Heidelberg und Kassel kam er in engen Kontakt mit den astrologischen und magischen Künsten seiner Zeit und mit dem Rosenkreuzertum. Fludds erste gedruckte Schriften, die 1616 und 1617 teils unter Pseudonym erschienen, galten der Verteidigung dieser vom Kurfürsten der Pfalz begünstigten Bewegung. Im Jahr 1606 in Oxford zum Doktor der Medizin promoviert, erwarb sich Fludd bis zu seinem Tod als Arzt und Gelehrter hohes Ansehen. Das Hauptwerk zur Geschichte des Mikrokosmus und Makrokosmos, auch unter dem Titel des ersten Teiles bekannt als Utriusque cosmi historia , erschien von 1617 bis 1621 in der Kurpfalz. Alle fünf Teile wurden in Oppenheim und Frankfurt bei Johann Theodor De Bry verlegt. Der Text ist mit zahlreichen Illustrationen in Holzschnitt und Kupferstich veranschaulicht. Als Stecher war Matthäus Merian der Schwiegersohn von De Bry, maßgeblich an der Ausstattung beteiligt. Obwohl Fludd mit den revolutionären Entdeckungen seiner Zeit auf dem Gebiet der Astronomie vertraut war, entwirft er hier auf der Grundlage der neuplatonischen Philosophie sowie kabbalistischer und hermetischer Schriften ein umfassendes Weltbild der Harmonie von Mikrokosmos und Makrokosmos. Einen weiteren zentralen Teil des Werkes von Fludd bilden seine medizinisch-philosophischen Abhandlungen, beginnend mit dem 1623 ebenfalls bei De Bry gedruckten Anatomiae amphitheatrum . Hervorzuheben sind hier die detailreichen anatomischen Illustrationen und die Ausführungen zur Zirkulation des Blutes, und zwar zu einer Zeit, als William Harvey seine Theorie über den Blutkreislauf noch nicht veröffentlicht hatte. Die 1629 folgende Medicina catholica erschien in Frankfurt bei William Fitzer, ebenfalls einem Schwiegersohn von De Bry (der übrigens auch die Schriften von Harvey verlegte). Die Gedankengebäude der Utriusque cosmi historia von Robert Fludd provozierten den Widerspruch von führenden zeitgenössischen Gelehrten. So gilt ein gewichtiger Teil der späteren Schriften von Robert Fludd der Verteidigung seiner philosophischen Theorien. Auf Einwände von Kepler antwortete er 1621 mit dem Werk Veritatis proscenium sowie mit dem innerhalb des Anatomiae amphitheatrum 1623 erschienenen Monochordum mundi symphoniacum . Auf die Ablehnung der Naturphilosophie durch Marin Mersenne reagierte Fludd mit den beiden 1629 erschienenen Schriften Sophiae cum moria certamen und Summum bonum . Mersenne wiederum regte den Pariser Mathematiker Pierre Gassendi zu einer Streitschrift gegen Fludd an. Die daraufhin 1633 erschienene umfangreiche Verteidigung unter dem Titel Clavis philosophiae ist in unserer Sammlung in dem abweichend gebundenen Band enthalten. Auch auf dem Gebiet der Medizin hatte Fludd Kritik hervorgerufen, insbesondere mit seiner Beschreibung einer sympathetischen Waffensalbe nach Paracelsus und unter Berufung auf die Experimente von William Gilbert zum Magnetismus. Die Salbe sollte Heilung bewirken, indem man sie auf jene Waffe aufbrachte, die die Verletzung verursacht hatte. Die zur damaligen Zeit höchst aktuelle Auseinandersetzung über die Wirksamkeit sympathetischer Mittel veranlaßte einen protestantischen Pfarrer namens William Foster zu einem heftigen Angriff auf Fludd. Die Entgegnung darauf, zuerst 1631 in englischer Sprache mit dem Titel Doctor Fludds Answer unto M. Foster erschienen, ist in unserer Sammlung in der postum bei Rammazenius in Gouda erschienenen lateinischen Fassung von 1638 mit dem Titel Responsum ad hoplocrisma-spongum M. Fosteri presbiteri enthalten. Im selben Jahr und im selben Verlag erschien die Philosophia Moysaica , die als das letzte Werk von Fludd gilt. In jüngerer Zeit wurden jedoch Zweifel an seiner Autorsc
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