memento mori Gedenke Mensch, dass Du sterblich bist und dass Du sterben wirst Florentiner Memento Mori-Exvoto. Abguss eines Totenschädels als Gipsskulptur mit Textilverkleidung und reichem Schmuckgehänge mit Zucht- und Glasperlen, Steinen, Bordüren, Borten, Brokatgeflechten, Silberbroschen etc. In hölzernem, teils goldgefasstem Präsentationsschrein mit Samtbett. Skulptur ca. 34 x 40 x 22 cm (Höhe, Breite, Tiefe); Schrein ca. 78 x 45 x 29 cm. Mittelitalien, wohl Florenz um 1880. Exvoto-Figur zur privaten Andacht in reichem Schmuckornat und dem dazugehörigen Präsentationsschrein. Das Genre, die zur Schau gestellten Textilien, die Schmuckanordnung und Ausstattung bestätigen die Annahme, dass die Figur in die mittelitalienische Region Toskana zu verorten ist. Stilistisch wird an die italienische Kirchenkunst des 15.-16. Jahrhunderts angeknüpft, wie sie für Mittelitalien, aber auch in Venedig üblich war. Möglicherweise handelt es sich um den Abguss des Schädels einer Gestorbenen, die als Exvoto, als Schutzgeist im Sinne der antiken Laren, Frieden und Glück eines Hauses bewahren sollte und privater Andacht vorbehalten war. Der Schädel ist minutiös abgegossen und nachgeahmt - bis hin zu den Nasenscheidewänden und den einzelnen Zähnen, dem horizontalen Sägeschnitt durch die Schädelkalotte (der originale Kopf wurde wohl aufgemacht, um das Hirn zu entnehmen) und die gelblich-schmutzige Färbung des Knochens. Der als Sockel für den Schädel dienende abbreviierte Schultertorso ist vollständig mit schwerem Florentiner Brokatstoff wohl des 15.-16. Jahrhunderts umkleidet und mit einer Goldbrokatbordüre als Wellenband umknüpft. Jeweils zwei Bänder aus breiten gewebten Borten sind über die Schultern gelegt und mit bis zu aufgenähten, gestickten oder an Nadeln befestigten Applikationen geschmückt, darunter filigrane Krönchen aus Silbergespinst mit teils gefassten poligonal geschliffenen Glassteinen, Strass, Glasperlen etc. Um den Hals sind drei weitere Borten, teils aus Goldbrokatgewebe gelegt sowie eine Kette aus geschliffenen Glassteinen, vorne eine Art Brosche mit schwarzen Glasopalen in grün oxidierten Kupferfassungen, zwei Perlenspangen und roséfarbene poligonal geschliffenen Glasperlen. Der Gipsschädel ist mit einigen Spitzen ausgestatteter Gase überzogen und mit gewebten Goldbrokatnetzten geziert, an den Ohren teils versilberte Perlengehänge mit Kunst- und Zuchtperlen, über dem Mund acht Ovalperlen als Zähne (über den Gipszähnen), vor den Augenhöhlen hängen Augäpfel aus buntlackierten Schirmbroschen, darüber und allenthalbem am Schädel mehrere vergoldete Metallketten, vielfach durchbrochene Broschen mit weiteren perlen- und Steinapplikationen und vieles, vieles mehr. Eine eindrucksvolle, aufwendige, möglicherweise in einem Kloster verfertigte Arbeit, die der Verstorbene die höchste Ehre bezeigen sollte. Der zugehörige Schrein ist aus Holz gezimmert, mit geschwungenem Dach aus braun gestrichenem Karton, applizierten Barockornamenten aus vergoldetem geschnitzem Holz, die Rückwand mit aufgepolstertem Bezug aus blauer Seide, darauf sind mehrere schwere Messingbeschläge aufgebracht, die einen Nimbus um den Schädel bilden. – Genick gebrochen, einige Schäden und Abbröckelungen im Gips, sonst nur wenige Gebrauchsspuren, leicht angestaubt, teils gedunkelt, Silber oxidiert, Kupfer mit Grünspan, sonst wohlerhaltenes Exvoto - Sehr eindrucksvolles Beispiel italienischer Volksfrömmigkeit. Provenienz: Die Büste stammt aus Florentiner Privatbesitz bis ca. 1958, danach in einer nordostdeutschen Sammlung.
memento mori Gedenke Mensch, dass Du sterblich bist und dass Du sterben wirst Florentiner Memento Mori-Exvoto. Abguss eines Totenschädels als Gipsskulptur mit Textilverkleidung und reichem Schmuckgehänge mit Zucht- und Glasperlen, Steinen, Bordüren, Borten, Brokatgeflechten, Silberbroschen etc. In hölzernem, teils goldgefasstem Präsentationsschrein mit Samtbett. Skulptur ca. 34 x 40 x 22 cm (Höhe, Breite, Tiefe); Schrein ca. 78 x 45 x 29 cm. Mittelitalien, wohl Florenz um 1880. Exvoto-Figur zur privaten Andacht in reichem Schmuckornat und dem dazugehörigen Präsentationsschrein. Das Genre, die zur Schau gestellten Textilien, die Schmuckanordnung und Ausstattung bestätigen die Annahme, dass die Figur in die mittelitalienische Region Toskana zu verorten ist. Stilistisch wird an die italienische Kirchenkunst des 15.-16. Jahrhunderts angeknüpft, wie sie für Mittelitalien, aber auch in Venedig üblich war. Möglicherweise handelt es sich um den Abguss des Schädels einer Gestorbenen, die als Exvoto, als Schutzgeist im Sinne der antiken Laren, Frieden und Glück eines Hauses bewahren sollte und privater Andacht vorbehalten war. Der Schädel ist minutiös abgegossen und nachgeahmt - bis hin zu den Nasenscheidewänden und den einzelnen Zähnen, dem horizontalen Sägeschnitt durch die Schädelkalotte (der originale Kopf wurde wohl aufgemacht, um das Hirn zu entnehmen) und die gelblich-schmutzige Färbung des Knochens. Der als Sockel für den Schädel dienende abbreviierte Schultertorso ist vollständig mit schwerem Florentiner Brokatstoff wohl des 15.-16. Jahrhunderts umkleidet und mit einer Goldbrokatbordüre als Wellenband umknüpft. Jeweils zwei Bänder aus breiten gewebten Borten sind über die Schultern gelegt und mit bis zu aufgenähten, gestickten oder an Nadeln befestigten Applikationen geschmückt, darunter filigrane Krönchen aus Silbergespinst mit teils gefassten poligonal geschliffenen Glassteinen, Strass, Glasperlen etc. Um den Hals sind drei weitere Borten, teils aus Goldbrokatgewebe gelegt sowie eine Kette aus geschliffenen Glassteinen, vorne eine Art Brosche mit schwarzen Glasopalen in grün oxidierten Kupferfassungen, zwei Perlenspangen und roséfarbene poligonal geschliffenen Glasperlen. Der Gipsschädel ist mit einigen Spitzen ausgestatteter Gase überzogen und mit gewebten Goldbrokatnetzten geziert, an den Ohren teils versilberte Perlengehänge mit Kunst- und Zuchtperlen, über dem Mund acht Ovalperlen als Zähne (über den Gipszähnen), vor den Augenhöhlen hängen Augäpfel aus buntlackierten Schirmbroschen, darüber und allenthalbem am Schädel mehrere vergoldete Metallketten, vielfach durchbrochene Broschen mit weiteren perlen- und Steinapplikationen und vieles, vieles mehr. Eine eindrucksvolle, aufwendige, möglicherweise in einem Kloster verfertigte Arbeit, die der Verstorbene die höchste Ehre bezeigen sollte. Der zugehörige Schrein ist aus Holz gezimmert, mit geschwungenem Dach aus braun gestrichenem Karton, applizierten Barockornamenten aus vergoldetem geschnitzem Holz, die Rückwand mit aufgepolstertem Bezug aus blauer Seide, darauf sind mehrere schwere Messingbeschläge aufgebracht, die einen Nimbus um den Schädel bilden. – Genick gebrochen, einige Schäden und Abbröckelungen im Gips, sonst nur wenige Gebrauchsspuren, leicht angestaubt, teils gedunkelt, Silber oxidiert, Kupfer mit Grünspan, sonst wohlerhaltenes Exvoto - Sehr eindrucksvolles Beispiel italienischer Volksfrömmigkeit. Provenienz: Die Büste stammt aus Florentiner Privatbesitz bis ca. 1958, danach in einer nordostdeutschen Sammlung.
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