Felslandschaft bei Ulm (Landschaft bei Blaubeuren)
Rahmenbild Felslandschaft bei Ulm (Landschaft bei Blaubeuren). 1929. Öl auf Holz. Lipps-Kant 48. Unten mittig signiert und datiert. 90,5 x 100 cm (35,6 x 39,3 in). PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg (1948/49 direkt vom Künstler erworben, seitdem in Familienbesitz). AUSSTELLUNG: Paul Kleinschmidt Kunstverein Köln 1952, Kat.-Nr. 8. Paul Kleinschmidt Badischer Kunstverein Karlsruhe 1959, Kat.-Nr. 17. Paul Kleinschmidt Ausst.-Kat. Kunstverein Ulm 1963, Kat.-Nr. 11 (dort mit dem Titel Landschaft bei Blaubeuren). Paul Kleinschmidt (1883-1949) - Hinter den Kulissen, Kunsthalle Schweinfurt 19.10.2012-6.1.2013, Kat.-Nr. 194, S. 45. Am 31. Juli 1883 wird Paul Kleinschmidt als Spross einer Künstlerfamilie geboren, der Vater ist Direktor einer Wanderbühne, die Mutter Schauspielerin. Während eines Kunststudiums an der Berliner Akademie bei dem Historienmaler Anton von Werner ist Adolf von Menzel das künstlerische Vorbild von Paul Kleinschmidt In dieser Zeit lernt er auch Lovis Corinth kennen, der ihn sowohl menschlich als auch künstlerisch beeindruckt. 1904 setzt Kleinschmidt das Kunststudium an der Münchner Akademie bei Peter Halm und Heinrich von Zügel fort. Hier macht er sich mit den Techniken der Lithografie und Radierung vertraut. So ist der Künstler im Anschluss an die Studienzeit als Maler und Grafiker in Berlin tätig und beteiligt sich dort 1908 und 1911 an den Ausstellungen der Sezession. 1914 erhält Paul Kleinschmidt die Einberufung zum Wehrdienst, wird aber wegen einer Gasvergiftung ein Jahr später vom Kriegsdienst suspendiert. Ab 1915 übt er verschiedene Tätigkeiten, u.a. als Maschinenzeichner und Zeichenlehrer, aus. In dieser Zeit entstehen viele seiner bedeutendsten Radierungen und Lithografien, die 1923 in der ersten Kleinschmidt-Ausstellung im Euphorion-Verlag und 1925 bei F. Gurlitt in Berlin gezeigt werden. Danach geht die druckgrafische Produktion zugunsten einer intensiveren Beschäftigung mit der Malerei zurück. 1927 knüpft Paul Kleinschmidt erste Kontakte mit dem New Yorker Kunstsammler Erich Cohn, der schließlich sein Mäzen wird. Auf Einladung des Sammlerehepaares Martha und Wilhelm Bilger verbringt Paul Kleinschmidt die Sommer ab 1927 in Blaubeuren, wo er sich auf dem Fabrikgelände der Familie, die von Julius Meier-Graefe auf den Künstler aufmerksam gemacht worden war, ein Atelier einrichten kann. Ihn faszinieren die bizarren Felsformationen, die auch in unserem Gemälde ihre Würdigung finden. Im Gegensatz zu seinen überquellenden Frauengestalten schildert Kleinschmidt die Blaubeurer Landschaft mit zurückhaltender Herbheit, was oft zu Verwechslungen mit den später entstandenen Provencelandschaften geführt hat. Die karstigen Felsen werden von Äckern und Gebüsch gerahmt und von dem gewundenen Weg gleichsam umschlungen. In Kleinschmidts Bildern finden sich keine eckigen oder harten Formen. Alles hat weiche Rundungen und dürfte so dem bevorzugten Lebensgefühl des Künstlers entsprochen haben. Selbst in der Farbgebung werden alle Kontraste vermieden. 1932 zieht der Künstler von Berlin nach Süddeutschland, wo er zunächst in Klingenstein bei Blaubeuren, dann in Ulm wohnt. Doch auch diese Stadt verlässt er bereits ein Jahr später, um nach Ay bei Senden zu gehen. Hier sind er und seine Familie schon bald politischen Repressionen ausgesetzt. Der politische Druck nimmt zu, so dass Kleinschmidt seine Emigration nach Holland plant und 1936 durchführt. Von dort aus geht er 1938 nach Frankreich. Im Februar 1940 wird Kleinschmidt für mehrere Monate in verschiedenen Lagern interniert, anlässlich der französischen Kapitulation dann wieder freigelassen. In Bensheim ansässig wird Paul Kleinschmidt 1943 mit einem Malverbot belegt. 1945 verbrennt bei einem Bombenangriff sein gesamter Besitz. Die schon 1940 diagnostizierte Angina Pectoris verstärkt sich ab 1948 derart, dass sich der Künstler nicht mehr erholt und ein Jahr später am 2. August 1949 stirbt.
Felslandschaft bei Ulm (Landschaft bei Blaubeuren)
Rahmenbild Felslandschaft bei Ulm (Landschaft bei Blaubeuren). 1929. Öl auf Holz. Lipps-Kant 48. Unten mittig signiert und datiert. 90,5 x 100 cm (35,6 x 39,3 in). PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg (1948/49 direkt vom Künstler erworben, seitdem in Familienbesitz). AUSSTELLUNG: Paul Kleinschmidt Kunstverein Köln 1952, Kat.-Nr. 8. Paul Kleinschmidt Badischer Kunstverein Karlsruhe 1959, Kat.-Nr. 17. Paul Kleinschmidt Ausst.-Kat. Kunstverein Ulm 1963, Kat.-Nr. 11 (dort mit dem Titel Landschaft bei Blaubeuren). Paul Kleinschmidt (1883-1949) - Hinter den Kulissen, Kunsthalle Schweinfurt 19.10.2012-6.1.2013, Kat.-Nr. 194, S. 45. Am 31. Juli 1883 wird Paul Kleinschmidt als Spross einer Künstlerfamilie geboren, der Vater ist Direktor einer Wanderbühne, die Mutter Schauspielerin. Während eines Kunststudiums an der Berliner Akademie bei dem Historienmaler Anton von Werner ist Adolf von Menzel das künstlerische Vorbild von Paul Kleinschmidt In dieser Zeit lernt er auch Lovis Corinth kennen, der ihn sowohl menschlich als auch künstlerisch beeindruckt. 1904 setzt Kleinschmidt das Kunststudium an der Münchner Akademie bei Peter Halm und Heinrich von Zügel fort. Hier macht er sich mit den Techniken der Lithografie und Radierung vertraut. So ist der Künstler im Anschluss an die Studienzeit als Maler und Grafiker in Berlin tätig und beteiligt sich dort 1908 und 1911 an den Ausstellungen der Sezession. 1914 erhält Paul Kleinschmidt die Einberufung zum Wehrdienst, wird aber wegen einer Gasvergiftung ein Jahr später vom Kriegsdienst suspendiert. Ab 1915 übt er verschiedene Tätigkeiten, u.a. als Maschinenzeichner und Zeichenlehrer, aus. In dieser Zeit entstehen viele seiner bedeutendsten Radierungen und Lithografien, die 1923 in der ersten Kleinschmidt-Ausstellung im Euphorion-Verlag und 1925 bei F. Gurlitt in Berlin gezeigt werden. Danach geht die druckgrafische Produktion zugunsten einer intensiveren Beschäftigung mit der Malerei zurück. 1927 knüpft Paul Kleinschmidt erste Kontakte mit dem New Yorker Kunstsammler Erich Cohn, der schließlich sein Mäzen wird. Auf Einladung des Sammlerehepaares Martha und Wilhelm Bilger verbringt Paul Kleinschmidt die Sommer ab 1927 in Blaubeuren, wo er sich auf dem Fabrikgelände der Familie, die von Julius Meier-Graefe auf den Künstler aufmerksam gemacht worden war, ein Atelier einrichten kann. Ihn faszinieren die bizarren Felsformationen, die auch in unserem Gemälde ihre Würdigung finden. Im Gegensatz zu seinen überquellenden Frauengestalten schildert Kleinschmidt die Blaubeurer Landschaft mit zurückhaltender Herbheit, was oft zu Verwechslungen mit den später entstandenen Provencelandschaften geführt hat. Die karstigen Felsen werden von Äckern und Gebüsch gerahmt und von dem gewundenen Weg gleichsam umschlungen. In Kleinschmidts Bildern finden sich keine eckigen oder harten Formen. Alles hat weiche Rundungen und dürfte so dem bevorzugten Lebensgefühl des Künstlers entsprochen haben. Selbst in der Farbgebung werden alle Kontraste vermieden. 1932 zieht der Künstler von Berlin nach Süddeutschland, wo er zunächst in Klingenstein bei Blaubeuren, dann in Ulm wohnt. Doch auch diese Stadt verlässt er bereits ein Jahr später, um nach Ay bei Senden zu gehen. Hier sind er und seine Familie schon bald politischen Repressionen ausgesetzt. Der politische Druck nimmt zu, so dass Kleinschmidt seine Emigration nach Holland plant und 1936 durchführt. Von dort aus geht er 1938 nach Frankreich. Im Februar 1940 wird Kleinschmidt für mehrere Monate in verschiedenen Lagern interniert, anlässlich der französischen Kapitulation dann wieder freigelassen. In Bensheim ansässig wird Paul Kleinschmidt 1943 mit einem Malverbot belegt. 1945 verbrennt bei einem Bombenangriff sein gesamter Besitz. Die schon 1940 diagnostizierte Angina Pectoris verstärkt sich ab 1948 derart, dass sich der Künstler nicht mehr erholt und ein Jahr später am 2. August 1949 stirbt.
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