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Auction archive: Lot number 353

Feine klassizistische Kommode

Estimate
€2,000
ca. US$2,267
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 353

Feine klassizistische Kommode

Estimate
€2,000
ca. US$2,267
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Friedrich Gottlob Hoffmann, Leipzig, um 1785-89
80x115x65 cm
Dreischübig. Messingzierrat und teils emaillierte Bronzebeschläge. Rest. Erg. Mahagoni u.a. Alterssp. Füße abschraubbar konzipiert (heute fest verleimt).
Provenienz: Aus dem Besitz eines Mitgliedes der Familie Freiherr von Goldschmidt-Rothschild, ehemals Palais Grüneburg, Frankfurt am Main. Peter Atzig 14.03.2016 Kursächsischer Hoftischler Geboren wurde Friedrich Gottlob Hoffmann 1741 auf dem Rittergut Puschwitz in Sachsen. Nach seiner Lehrzeit in Belgern kam Hoffmann 1758 nach Leipzig und arbeitete als Tischlergeselle, bis er 1770 die Meisterwürde erlangte und auch den Bürgereid schwor. Hoffmanns Werkstatt-Wohnung und Verkaufsraum war am Alten Neumarkt am Paulinum, auf dem Universitätsgelände.Während der Messezeiten in den Jahren 1787 bis 1792 verkaufte Hoffmann zusätzlich seine Möbel im Handelshof der Grafen zu Hohenthal, dem Hohmannischen Hof in der Peterstraße, eine der teuersten und exklusivsten Adressen Leipzigs.Die wirtschaftlich enge Verbindung mit der im Auerbachs Hof ansässigen Kunsthandlung des Carl Christian H. Rost brachten für Hoffmann eine immense Steigerung seiner Möbelverkäufe und gleichzeitige hohe Reputation.Die Messeumsätze beliefen sich auf bis zu 12.000 Taler.Durch die übermäßig hohe Anzahl von beschäftigten Gesellen, Lohnmeistern und Witwenwerkstätten entspannte sich ein über Jahre ziehender gerichtlicher Streit mit der ansässigen Tischlerinnung, die ihm natürlich ständig neidvoll Missgunst zollte.1786 teilte er seine Manufaktur-Fabrik mäßige Produktion auf und richtete in der nahe gelegenen Stadt Eilenburg seine Dependance für seine Kleinwaren und Vorfertigung ein. Zwei Werkstätten waren für diese Zeit ein absolutes Novum und ein Schlag gegen die strengen Innungsvorschriften.Friedrich Gottlob Hoffmann ist der erste Tischler - Unternehmer im gesamten deutschsprachigen Raum, welcher seine zu fertigenden Waren - Möbel und Einrichtungsgegenstände - in sehr hochwertigen, mit Beschreibungen und detailgenauen, in Kupfer gestochenen Waren-Musterkatalogen 1789 und 1795 veröffentlicht hat. Über das in Weimar von Friedrich Justin Bertuch verlegte monatliche Periodikum "Journal des Luxus und der Moden" erreichte Hoffmann vor allem kaufkräftige Kunden aus allen Gesellschaftskreisen.1796 erhielt Hoffmann von seinem Kurfürsten Friedrich August III. den Ehrentitel "Chursächsischer Hoftischler" - somit stand er unter dem Protektorat seines Landesherrn und war von allen Innungsreglements befreit.Hoffmann stand nun auf dem Zenit seines Schaffens, in seinen beiden Werkstätten beschäftigte er bis zu 42 Mitarbeiter - nach den Vorgaben der Innung waren max. 5 Gesellen gestattet.Nach Hoffmanns Tod 1806 übernahm seine Witwe die erfolgreiche Werkstatt.Die Manufaktur-Werkstatt Hoffmanns war das größte und leistungsstärkste Unternehmen auf dem Gebiet der Möbelfertigung im ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert in Sachsen. Das uns heute bekannte Werk des Leipzigers Friedrich Gottlob Hoffmanns zeigt, dass es trotz eines veralteten Innungsreglements mit intensiver Kraft und stringentem Willen möglich war, am merkantil schwierigen Markt zu bestehen.Er setzte sich mit viel wirtschaftlichem Gespür, unternehmerisch vorausschauendem Handeln und dem Einsatz innovativer Vertriebsformen durch. Der nicht zu unterschätzende wirtschaftliche Standort der pulsierenden, wichtigsten deutschen Messestadt Leipzig war ebenfalls von großem Vorteil. Friedrich Gottlob Hoffmann wurde dadurch auch Wegbereiter für ein neues Unternehmertum in Sachsen. Schlagmarken auf der Kommodenunterseite deuten darauf hin, dass es sich ursprünglich um ein Kommodenpaar handelte. Die emaillierten Beschläge mit unterschiedlichen Vasenausführungen wurden vermutlich durch Beschläge der zweiten Kommode bei einer weit zurückliegenden Restaurierung vertauscht. Für den Hinweis auf das Vorhandensein eines Gegenstücks sowie den Katalogeintrag bedanken wir uns bei Hr. Peter Atzig, Autor der nachstehend genannten Literatur, vgl. M. Sulzbacher/P. Atzig, Friedrich Gottlob Hoffmann, S. 166f, Mitkurator der gleichnamigen Ausstellung im Grassi Museum Leipzig, 29.11.2014-12.04.2015.

Auction archive: Lot number 353
Auction:
Datum:
13 Apr 2016
Auction house:
Nagel Auktionen GmbH
Neckarstr. 189-191
70190 Stuttgart
Germany
contact@auction.de
+49 (0)711 649690
+49 (0)711 64969696
Beschreibung:

Friedrich Gottlob Hoffmann, Leipzig, um 1785-89
80x115x65 cm
Dreischübig. Messingzierrat und teils emaillierte Bronzebeschläge. Rest. Erg. Mahagoni u.a. Alterssp. Füße abschraubbar konzipiert (heute fest verleimt).
Provenienz: Aus dem Besitz eines Mitgliedes der Familie Freiherr von Goldschmidt-Rothschild, ehemals Palais Grüneburg, Frankfurt am Main. Peter Atzig 14.03.2016 Kursächsischer Hoftischler Geboren wurde Friedrich Gottlob Hoffmann 1741 auf dem Rittergut Puschwitz in Sachsen. Nach seiner Lehrzeit in Belgern kam Hoffmann 1758 nach Leipzig und arbeitete als Tischlergeselle, bis er 1770 die Meisterwürde erlangte und auch den Bürgereid schwor. Hoffmanns Werkstatt-Wohnung und Verkaufsraum war am Alten Neumarkt am Paulinum, auf dem Universitätsgelände.Während der Messezeiten in den Jahren 1787 bis 1792 verkaufte Hoffmann zusätzlich seine Möbel im Handelshof der Grafen zu Hohenthal, dem Hohmannischen Hof in der Peterstraße, eine der teuersten und exklusivsten Adressen Leipzigs.Die wirtschaftlich enge Verbindung mit der im Auerbachs Hof ansässigen Kunsthandlung des Carl Christian H. Rost brachten für Hoffmann eine immense Steigerung seiner Möbelverkäufe und gleichzeitige hohe Reputation.Die Messeumsätze beliefen sich auf bis zu 12.000 Taler.Durch die übermäßig hohe Anzahl von beschäftigten Gesellen, Lohnmeistern und Witwenwerkstätten entspannte sich ein über Jahre ziehender gerichtlicher Streit mit der ansässigen Tischlerinnung, die ihm natürlich ständig neidvoll Missgunst zollte.1786 teilte er seine Manufaktur-Fabrik mäßige Produktion auf und richtete in der nahe gelegenen Stadt Eilenburg seine Dependance für seine Kleinwaren und Vorfertigung ein. Zwei Werkstätten waren für diese Zeit ein absolutes Novum und ein Schlag gegen die strengen Innungsvorschriften.Friedrich Gottlob Hoffmann ist der erste Tischler - Unternehmer im gesamten deutschsprachigen Raum, welcher seine zu fertigenden Waren - Möbel und Einrichtungsgegenstände - in sehr hochwertigen, mit Beschreibungen und detailgenauen, in Kupfer gestochenen Waren-Musterkatalogen 1789 und 1795 veröffentlicht hat. Über das in Weimar von Friedrich Justin Bertuch verlegte monatliche Periodikum "Journal des Luxus und der Moden" erreichte Hoffmann vor allem kaufkräftige Kunden aus allen Gesellschaftskreisen.1796 erhielt Hoffmann von seinem Kurfürsten Friedrich August III. den Ehrentitel "Chursächsischer Hoftischler" - somit stand er unter dem Protektorat seines Landesherrn und war von allen Innungsreglements befreit.Hoffmann stand nun auf dem Zenit seines Schaffens, in seinen beiden Werkstätten beschäftigte er bis zu 42 Mitarbeiter - nach den Vorgaben der Innung waren max. 5 Gesellen gestattet.Nach Hoffmanns Tod 1806 übernahm seine Witwe die erfolgreiche Werkstatt.Die Manufaktur-Werkstatt Hoffmanns war das größte und leistungsstärkste Unternehmen auf dem Gebiet der Möbelfertigung im ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert in Sachsen. Das uns heute bekannte Werk des Leipzigers Friedrich Gottlob Hoffmanns zeigt, dass es trotz eines veralteten Innungsreglements mit intensiver Kraft und stringentem Willen möglich war, am merkantil schwierigen Markt zu bestehen.Er setzte sich mit viel wirtschaftlichem Gespür, unternehmerisch vorausschauendem Handeln und dem Einsatz innovativer Vertriebsformen durch. Der nicht zu unterschätzende wirtschaftliche Standort der pulsierenden, wichtigsten deutschen Messestadt Leipzig war ebenfalls von großem Vorteil. Friedrich Gottlob Hoffmann wurde dadurch auch Wegbereiter für ein neues Unternehmertum in Sachsen. Schlagmarken auf der Kommodenunterseite deuten darauf hin, dass es sich ursprünglich um ein Kommodenpaar handelte. Die emaillierten Beschläge mit unterschiedlichen Vasenausführungen wurden vermutlich durch Beschläge der zweiten Kommode bei einer weit zurückliegenden Restaurierung vertauscht. Für den Hinweis auf das Vorhandensein eines Gegenstücks sowie den Katalogeintrag bedanken wir uns bei Hr. Peter Atzig, Autor der nachstehend genannten Literatur, vgl. M. Sulzbacher/P. Atzig, Friedrich Gottlob Hoffmann, S. 166f, Mitkurator der gleichnamigen Ausstellung im Grassi Museum Leipzig, 29.11.2014-12.04.2015.

Auction archive: Lot number 353
Auction:
Datum:
13 Apr 2016
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