Einbände. - Silbereinband. Dreiteiliger gegossener, getriebener und punzierter Silberband über zwei 15fach ineinandergreifenen Scharnieren mit zahlreichen Barock- und frühen Rokokoornamenten und drei biblischen Szenen auf Rücken und beiden Deckeln, ferner mit Kapitaldeckeln und zwei breiten, ornamentierten Silberschließen sowie dreiseitigem punzierten Goldschnitt. 14,5 x 7,5 cm. Südwestdeutschland um 1720. Dekorativer spätbarocker Silbereinband, dessen Ornamentik aus Bandel- und Beschlagwerk, Voluten, Agraffen, Wellenlinien und punktierten Flächenfüllungen langsam die charakteristische C-Form der Roccaille zart ausbildet, freilich noch in ganz symmetrischer Anordnung und mehr "coquille" als "roc". In einer vielfach dreidimensional verschlungenen Kartusche erscheint auf dem Vorderdeckel die Szene der Mariae Verkündigung mit der sich vom Andachtspult zum Engel hindrehenden künftigen Gottesmutter vor einer Tempelarchitektur mit Säulen. In einer kleinen Kartusche darüber erscheint der Heilige Geist als Taube. Auf dem Rücken erkennt man den Gekreuzigten und darüber das von der Schlange umwundene Kreuz, der Rückdeckel zeigt die Geburt Christi mit der Anbetung der Hirten vor dem Stall. Oben der Komet als Verkündigung an die Hirten. Bemerkenswert ist der Detailreichtum der Darstellung. So erkennt man deutlich den kleinen gepolsterten Schemel in der Verkündigungsszene und ein auf Stroh gelagertes Lämmchen unter der Krippe. Innendeckel mit patroniertem Goldbrokatpapier. – In den Niederungen teils schwarz oxidiert, insgesamt etwas angelaufen und gedunkelt, aber kaum Verformungen oder Bestoßungen, insgesamt ein prächtige beispiel für einen spätbarocken Silberband. - Inhalt: Wurtz-Gärtlein Gottseeliger Bet-Andachten, auß dem Biblischen Paradiß. 10 Bl., 593 S., 6 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit doppelblattgroßem gestochenen Frontispiz und 10 Kupfertafeln. Ulm, Elias Kühnen, 1720. - Vgl. VD18 EROMM degbv63618416-1 (Ausgabe 1739). Frontispiz stärker lädiert und mit Darstellungsverlusten, sonst ordentlich, minimal gebräunt, kaum fleckig. Vorsatz mit hs. Widmungseintrag einer Sibylla Zobel an ihren Enkel. Beiliegend ein Brief von Elise Zobel.
Einbände. - Silbereinband. Dreiteiliger gegossener, getriebener und punzierter Silberband über zwei 15fach ineinandergreifenen Scharnieren mit zahlreichen Barock- und frühen Rokokoornamenten und drei biblischen Szenen auf Rücken und beiden Deckeln, ferner mit Kapitaldeckeln und zwei breiten, ornamentierten Silberschließen sowie dreiseitigem punzierten Goldschnitt. 14,5 x 7,5 cm. Südwestdeutschland um 1720. Dekorativer spätbarocker Silbereinband, dessen Ornamentik aus Bandel- und Beschlagwerk, Voluten, Agraffen, Wellenlinien und punktierten Flächenfüllungen langsam die charakteristische C-Form der Roccaille zart ausbildet, freilich noch in ganz symmetrischer Anordnung und mehr "coquille" als "roc". In einer vielfach dreidimensional verschlungenen Kartusche erscheint auf dem Vorderdeckel die Szene der Mariae Verkündigung mit der sich vom Andachtspult zum Engel hindrehenden künftigen Gottesmutter vor einer Tempelarchitektur mit Säulen. In einer kleinen Kartusche darüber erscheint der Heilige Geist als Taube. Auf dem Rücken erkennt man den Gekreuzigten und darüber das von der Schlange umwundene Kreuz, der Rückdeckel zeigt die Geburt Christi mit der Anbetung der Hirten vor dem Stall. Oben der Komet als Verkündigung an die Hirten. Bemerkenswert ist der Detailreichtum der Darstellung. So erkennt man deutlich den kleinen gepolsterten Schemel in der Verkündigungsszene und ein auf Stroh gelagertes Lämmchen unter der Krippe. Innendeckel mit patroniertem Goldbrokatpapier. – In den Niederungen teils schwarz oxidiert, insgesamt etwas angelaufen und gedunkelt, aber kaum Verformungen oder Bestoßungen, insgesamt ein prächtige beispiel für einen spätbarocken Silberband. - Inhalt: Wurtz-Gärtlein Gottseeliger Bet-Andachten, auß dem Biblischen Paradiß. 10 Bl., 593 S., 6 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit doppelblattgroßem gestochenen Frontispiz und 10 Kupfertafeln. Ulm, Elias Kühnen, 1720. - Vgl. VD18 EROMM degbv63618416-1 (Ausgabe 1739). Frontispiz stärker lädiert und mit Darstellungsverlusten, sonst ordentlich, minimal gebräunt, kaum fleckig. Vorsatz mit hs. Widmungseintrag einer Sibylla Zobel an ihren Enkel. Beiliegend ein Brief von Elise Zobel.
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