Ebner-Eschenbach, Marie von, Schriftstellerin (1830-1916). 1 eigh. und 1 diktierter Brief m. U. "Marie Ebner" bzw. "Marie von Ebner-Eschenbach". Zus. 6 S. 4to. Schloss Zdisslawitz (Mähren) 4.VIII.1907 bzw. Wien 14.I.1916. Der erste (eigenhändige) Brief an eine befreundete Gräfin, der sie ausführlich Dank für Geschenke und Trost in Familienstreitigkeiten ausspricht. "... Ich stehe noch tief in Ihrer Schuld u. wieder geben Sie mir neuen grund zu danken! Das kristallklare Wasser aus der Kastalischen Quelle, die türkische Uhr, sind mir rührende Beweise Ihre gütigen Gedenkens. Sie liegt, es steht, in seinem schlanken Fläschchen, vor mir auf dem Schreibtisch u. der Anblick erquickt mich auf das Wohlthuendste ... Sie leiden - ich kann es mir wohl denken - unter der Fehlerhaftigkeit anderer. Es ist das wohl eine Wiederholung schon einmal erfahrener Schmerzen ... Schmerzen ist vielleicht ein zu schwer wiegendes Wort. 'Ich habe jetzt das Peinliche kennengelernt' sagte mir Minna Wickenburg als sie in einem traurigen Familienkonflikt stand. Was ist da zu tun? Am besten, scheint mir, die ganze Pein auskosten, bis aufs letzte Tröpfchen u. dann - fort mit dem geleerten Becher! Sie sind der Bitterniß nicht aus dem Weg gegangen, haben sie erfahren durch u. durch, jetzt dürfen, nein! jetzt sollen Sie sagen: vorbei! Sie haben ja den herrlichsten Trost den es gibt, das Bewußtsein: Ich bin ohne Schuld ...". - Der zweite Brief an einen Redakteur. "... ich habe gleich nach der Ankunft der Korrektur bei Herrn Hofrat [Carl] Glossy, Herausgeber der 'Oesterreichischen Rundschau' angefragt, ob er etwas einzuwenden hätte gegen das Erscheinen des 'Harzer' in den Monatsheften. Die Antwort lautete: 'Nicht das Geringste' ... Die Korrektur, die tadellos ist, folgt hiemit zurück ...".
Ebner-Eschenbach, Marie von, Schriftstellerin (1830-1916). 1 eigh. und 1 diktierter Brief m. U. "Marie Ebner" bzw. "Marie von Ebner-Eschenbach". Zus. 6 S. 4to. Schloss Zdisslawitz (Mähren) 4.VIII.1907 bzw. Wien 14.I.1916. Der erste (eigenhändige) Brief an eine befreundete Gräfin, der sie ausführlich Dank für Geschenke und Trost in Familienstreitigkeiten ausspricht. "... Ich stehe noch tief in Ihrer Schuld u. wieder geben Sie mir neuen grund zu danken! Das kristallklare Wasser aus der Kastalischen Quelle, die türkische Uhr, sind mir rührende Beweise Ihre gütigen Gedenkens. Sie liegt, es steht, in seinem schlanken Fläschchen, vor mir auf dem Schreibtisch u. der Anblick erquickt mich auf das Wohlthuendste ... Sie leiden - ich kann es mir wohl denken - unter der Fehlerhaftigkeit anderer. Es ist das wohl eine Wiederholung schon einmal erfahrener Schmerzen ... Schmerzen ist vielleicht ein zu schwer wiegendes Wort. 'Ich habe jetzt das Peinliche kennengelernt' sagte mir Minna Wickenburg als sie in einem traurigen Familienkonflikt stand. Was ist da zu tun? Am besten, scheint mir, die ganze Pein auskosten, bis aufs letzte Tröpfchen u. dann - fort mit dem geleerten Becher! Sie sind der Bitterniß nicht aus dem Weg gegangen, haben sie erfahren durch u. durch, jetzt dürfen, nein! jetzt sollen Sie sagen: vorbei! Sie haben ja den herrlichsten Trost den es gibt, das Bewußtsein: Ich bin ohne Schuld ...". - Der zweite Brief an einen Redakteur. "... ich habe gleich nach der Ankunft der Korrektur bei Herrn Hofrat [Carl] Glossy, Herausgeber der 'Oesterreichischen Rundschau' angefragt, ob er etwas einzuwenden hätte gegen das Erscheinen des 'Harzer' in den Monatsheften. Die Antwort lautete: 'Nicht das Geringste' ... Die Korrektur, die tadellos ist, folgt hiemit zurück ...".
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