Beschreibung:

Deutscher Maler (Tätig Ende 18. Jh.) Paar historisch bedeutende Gemälde mit König Friedrich Wilhelm II. von Preußen bei einer Parade und einem Manöver des Infanterie-Regiments Nr. 19 "Herzog von Braunschweig" im Jahre 1791 Gegenstücke. In fein lasierender Malerei ausgeführte, vielfigurige, detailreiche Szenen im Morgenrot mit duftig bewölktem, atmosphärisch gestimmtem Himmel. Das eine Gemälde zeigt eine sog. "Königsparade", bei welcher der seit 1786 regierende König Friedrich Wilhelm II. von Preußen (1744 - 1797) den Vorbeimarsch des Regiments selbst abnimmt; ihm zur Seite steht als Regimentschef General Herzog Friedrich August von Braunschweig-Lüneburg (1740 - 1805), als zweiter und dritter rechts vom König der Kronprinz Friedrich Wilhelm III. von Preußen (1770 - 1840) und sein jüngerer Bruder Prinz Friedrich Ludwig Karl "Louis" von Preußen (1773 - 1796). Das andere Gemälde stellt König Friedrich Wilhelm II. zu Pferde dar, hinter ihm ein ebenfalls berittener englischer Gast, dem der Herzog ein Manöver des Regiments in weiter Landschaft vorführt. Militärhistorisch bedeutend ist, dass im Unterschied zu den Offizieren die Unteroffiziere, einfachen Soldaten und Tambours auf beiden Gemälden den 1787 in der preußischen Armee eingeführten, praktischen "Kaskett" tragen: ein kleiner, quer getragener Zweispitz aus Filz, dessen Vorderkrempe das königliche Monogr. "FW" zeigt und dessen Hinterkrempe bei Regen als Nackenschutz heruntergeschlagen werden konnte. Ikonographisch außergewöhnlich ist auch die auf das Regiment konzentrierte Darstellung, während Daniel Chodowiecki 1777 in seiner Radierung "Wachtparade in Potsdam" noch König Friedrich II. in Zentrum stellte. Aufgrund der Provenienz dürften die Gemälde im Auftrag von Friedrich August von Braunschweig-Lüneburg ausgeführt worden sein, der 1763-1794 Regimentschef war. Friedrich August und Friedrich Wilhelm II. waren Cousins und zugleich Neffen König Friedrich II.; Öl/Lwd., doubl: Verso auf dem Keilrahmen jeweils alter Sammlungs-Stempel mit Ligatur-Monogramm "EA" mit Königskrone für Ernst August III., Prinz von Hannover, Herzog von Braunschweig und Herzog zu Braunschweig und Lüneburg (1887 - 1953). 40 cm x 55,5 cm. Rahmen. Lit.: Hans Bleckwein: "Unter dem Preußen-Adler. Das brandenburgisch-preußische Heer 1640-1807", München 1978, S. 226-229 (mit ganzseitigen Farb-Abb.); Kat. "Works of art from the Royal house of Hanover/Kunstwerke des königlichen Hauses Hannover", Sotheby's, Schloss Marienburg, 5.-15.10.2005, Bd. II, Nr. 1751 (dort fälschlich als "Szenen aus dem Leben Friedrich des Großen" beschrieben). Provenienz: Haus Hannover, Schloss Marienburg; Auktion "Works of art from the Royal house of Hanover", Sotheby's, Schloss Marienburg, 5.-15.10.2005, Nr. 1751. German painter active late 18th century. A pair of paintings depicting King Frederick William II of Prussia with Prussian Infantry of the 19th Regiment. Each with old stamp on the reverse of the canvas stretcher from the collection of Ernst August III Prince of Hannover Duke of Brunswick (1887 - 1953).