Dessertteller aus dem Tafelservice für König Friedrich II. mit rotem Mosaikrand und indianischer Blume
Porzellan, Dekor in Eisenrot-Camaieu, Vergoldung. Modell "Brühl'sches Allerlei" mit Durchbruch. Blaumarke Schwerter, Drehernummer 22. Die Glasur etwas gelblich verfärbt, ein kurzer, etwas klaffender Brandriss durch den Rand. D 25,6 cm.
Meißen, um 1762.Im Jahr 1761, also mitten im Krieg, bestellte Friedrichs Hofrat Leining ein neues Service, welches er detailliert beschrieb: „In Ansehung der Mahlerey ist zu bemerken, daß auf den gesammten Stücken keine andere Farbe als roth, und zwar von der Couleur, welche des Königs von Pohlen Majth. vorzüglich lieben, mit Gold untermischet, angebracht werden soll.“ Neben der Farbe geht er auch auf das Design ein: Er beschreibt den roten Schuppendekor mit goldenen Schatten, als Fonddekor wünschte der König „eine zierliche Indianische Blume ebenfalls roth mit Gold, doch alles, so leicht als nur möglich angebracht".
Das Service mit „preußisch-musikalischem Dessin“ hat unter dem Namen Möllendorf-Service Bekanntheit erlangt, weil Friedrich II. es dem verdienten General Wichard von Möllendorf schenkte, der einst als Page bei ihm begonnen hatte. Dieser war einer der wichtigsten Vertrauten Friedrichs im Siebenjährigen Krieg und verantwortete im Entstehungsjahr des Services eine entscheidende Wendung, nämlich die Rückeroberung Schlesiens 1762. Möllendorf wurde später Generalfeldmarschall, begleitete Friedrich Wilhelm III. noch mit 82 Jahren 1806 ins Feld und starb hochbetagt 1816. Den Namen Möllendorf hatte Prinz Heinrich in den 1790er Jahren auf dem Rheinsberger Obelisken verewigt, um an seine überragenden militärischen Leistungen zu erinnern.LiteraturhinweiseZum Service s. Wittwer, "hat der König von Preußen die schleunige Verferttigung verschiedener Bestellungen ernstlich begehret" - Friedrich der Große und das Meißener Porzellan, Keramos 208 / 2010, Abb. 46 und 50. Dort auch das Zitat der Korrespondenz, die Friedrich II. von Breslau aus über seinen Hofrat mit dem Meißener Kammerkommissar Justus Lorentz ab Dezember 1761 führte und in der ausführliche Anweisungen zu Design und Produktion enthalten sind.
S.a. Kat. Triumph der blauen Schwerter, Dresden-Leipzig 2010, Kat. Nr. 294.
Dessertteller aus dem Tafelservice für König Friedrich II. mit rotem Mosaikrand und indianischer Blume
Porzellan, Dekor in Eisenrot-Camaieu, Vergoldung. Modell "Brühl'sches Allerlei" mit Durchbruch. Blaumarke Schwerter, Drehernummer 22. Die Glasur etwas gelblich verfärbt, ein kurzer, etwas klaffender Brandriss durch den Rand. D 25,6 cm.
Meißen, um 1762.Im Jahr 1761, also mitten im Krieg, bestellte Friedrichs Hofrat Leining ein neues Service, welches er detailliert beschrieb: „In Ansehung der Mahlerey ist zu bemerken, daß auf den gesammten Stücken keine andere Farbe als roth, und zwar von der Couleur, welche des Königs von Pohlen Majth. vorzüglich lieben, mit Gold untermischet, angebracht werden soll.“ Neben der Farbe geht er auch auf das Design ein: Er beschreibt den roten Schuppendekor mit goldenen Schatten, als Fonddekor wünschte der König „eine zierliche Indianische Blume ebenfalls roth mit Gold, doch alles, so leicht als nur möglich angebracht".
Das Service mit „preußisch-musikalischem Dessin“ hat unter dem Namen Möllendorf-Service Bekanntheit erlangt, weil Friedrich II. es dem verdienten General Wichard von Möllendorf schenkte, der einst als Page bei ihm begonnen hatte. Dieser war einer der wichtigsten Vertrauten Friedrichs im Siebenjährigen Krieg und verantwortete im Entstehungsjahr des Services eine entscheidende Wendung, nämlich die Rückeroberung Schlesiens 1762. Möllendorf wurde später Generalfeldmarschall, begleitete Friedrich Wilhelm III. noch mit 82 Jahren 1806 ins Feld und starb hochbetagt 1816. Den Namen Möllendorf hatte Prinz Heinrich in den 1790er Jahren auf dem Rheinsberger Obelisken verewigt, um an seine überragenden militärischen Leistungen zu erinnern.LiteraturhinweiseZum Service s. Wittwer, "hat der König von Preußen die schleunige Verferttigung verschiedener Bestellungen ernstlich begehret" - Friedrich der Große und das Meißener Porzellan, Keramos 208 / 2010, Abb. 46 und 50. Dort auch das Zitat der Korrespondenz, die Friedrich II. von Breslau aus über seinen Hofrat mit dem Meißener Kammerkommissar Justus Lorentz ab Dezember 1761 führte und in der ausführliche Anweisungen zu Design und Produktion enthalten sind.
S.a. Kat. Triumph der blauen Schwerter, Dresden-Leipzig 2010, Kat. Nr. 294.
Try LotSearch and its premium features for 7 days - without any costs!
Be notified automatically about new items in upcoming auctions.
Create an alert