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Auction archive: Lot number 329

(Danhauser), Quercus Capitolina

Auktion 177
18 May 2016
Estimate
n. a.
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 329

(Danhauser), Quercus Capitolina

Auktion 177
18 May 2016
Estimate
n. a.
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Ein unvollendetes Buchprojekt: "Archetypus triumphantis Romae" – Danhauser, P. (Archetypus triumphantis Romae, Nürnberg, 1493). - Daraus: Quercus Capitolina. Holzschnitt auf Bütten, Ende 18./Anfang 19. Jh. Blattgröße 57:40 cm . ( ) Berlin, Kupferstichkabinett 477-112 u. 93-1926; Schoch, Zu einem gescheiterten Buchprojekt des Nürnberger Frühhumanismus S. 2 61 ff. mit Abb. S. 2 83 (in: 50 Jahre Sammler und Mäzen. Otto Schäfer. 2001).Peter Danhauser wurde 1493 von Sebald Schreyer - nach einer Empfehlung von Conrad Celtis - mit der Herausgabe des "Archetypus" betraut, einer "humanistischen Realenzyklopädie", die zuerst aus 9, dann aus 20 Teilen bestehen sollte. Zum terminierten Erscheinungsjahr 1497 lagen das Manuskript (verschollen) u. 316 (!) Druckstöcke mit Illustrationen vor, belegt durch die umfangreichen Aufzeichnungen u. Verträge von Schreyer mit dem Autor sowie dem Formschneider Sebald Gallensdorfer (Hollstein IX, 157 erwähnt nur dieses Projekt), der nach Zeichnungen aus der Werkstatt von Michael Wolgemut gearbeitet hat. Warum aber die Arbeit an diesem Buchprojekt kurzfristig abgebrochen wurde, bleibt in den Quellen offen. Lt. Schoch könnte ein Grund das kommerzielle Risiko für Schreyer gewesen sein, der bereits mit der Finanzierung der Schedelschen Weltchronik nicht sehr erfolgreich war.Die Rekonstruktion des Werkes begann vor ca. 100 Jahren durch eine Zuordnung von Holzschnitten der Wolgemut-Werkstatt, die von Eduard Flechsig "1928 sicher zurecht mit dem 'Archetypus' in Verbindung gebracht" worden sind. "Die Holzstöcke scheinen fast zwei Jahrhunderte lang ungenutzt liegen geblieben zu sein. Denn von den bekannten Holzschnitten ist kein einziger auf Papier der Entstehungszeit um 1500 gedruckt" (Schoch S. 2 65).Die Vorlage für den vorliegenden, großformatigen Holzschnitt stammt aus dem 1494 erschienenen Buch von Thomas Ochsenbrunner, 'Priscorum heroum stemmata', vorstellend den Stammbaum der römischen Herrscher: die "kapitolinische Eiche" erwächst aus dem in den Wurzeln liegenden Romulus nebst einer durch die Sieben Hügel u. römische Tempel stilisierten Ansicht von Rom. Darüber folgen im Stamm 4 Abb. in ganzer Figur (3 mit Wappen) von Lucius Junius Brutus, Appius Claudius, Julius Caesar u. Kaiser Constantin, die mithin das 1. bis 5. Zeitalter verkörpern; die zahlreichen Brustporträts im Astwerk zeigen die "Hauptrepräsentanten des mythischen, republikanischen, kaiserlichen und christlichen Rom" mit Kaiser Theodosius in der Krone. Die verschiedentliche Zuordnung als Titelblatt bezweifelt Schoch, insbesondere wegen des übergroßen Formats. Schoch führt in seinem "Katalog der erhaltenen Holzschnitte" (ab S. 2 85) neben dem Stammbaum 35 der kleineren Blätter auf, die größtenteils auch im Kupferstichkabinett vorliegen. Die Besonderheit des vorliegenden Stammbaums besteht darin, daß das Kupferstichkabinett auch den Holzstock besitzt, der aus der berühmten Sammlung von Hans Albrecht von Derschau stammt. Bekanntermaßen konnte er als Grundstock für seine Sammlung die Hinterlassenschaft von Willibald Pirckheimer erwerben, der zum Nürnberger Humanistenkreis gehörte.Lt. freundlicher Auskunft von Dr. Michael Roth (Kurator im Kupferstichkabinett) liegen die beiden, bislang einzig bekannten Abzüge in unterschiedlichen Erhaltungsstadien des Druckstocks vor. Das eine Blatt ist komplett grau u. hat mehr Fehlstellen im Rahmen; das andere entspricht vom Abdruck u. den Brüchen im Holzstock her dem vorliegenden bzw. wiederum der Abb. bei Schoch. Das Papier unseres Ex. ist bräunlich meliert u. hat kein Wasserzeichen, der Abdruck ist insgesamt gut u. kräftig, ferner größtenteils stark durchschlagend. Da die Nutzung der Derschau-Stöcke nachweislich dokumentiert ist (s. hierzu auch R. Kroll, Sammlung der Druckplatten in: A. Dückers, Das Berliner Kuperstichkabinett, 1944, S. 5 11 ff.), kann es sich bei unserem Ex. um einen Druck handeln, der entweder noch auf Derschau selbst zurückgeht oder anläßlich der Zusammenarbeit mit R. Z. Becker in den ersten

Auction archive: Lot number 329
Auction:
Datum:
18 May 2016
Auction house:
Reiss & Sohn OHG
Adelheidstr. 2
61462 Königstein
Germany
reiss@reiss-sohn.de
+49 (0)6174 92720
+49 (0)6174 927249
Beschreibung:

Ein unvollendetes Buchprojekt: "Archetypus triumphantis Romae" – Danhauser, P. (Archetypus triumphantis Romae, Nürnberg, 1493). - Daraus: Quercus Capitolina. Holzschnitt auf Bütten, Ende 18./Anfang 19. Jh. Blattgröße 57:40 cm . ( ) Berlin, Kupferstichkabinett 477-112 u. 93-1926; Schoch, Zu einem gescheiterten Buchprojekt des Nürnberger Frühhumanismus S. 2 61 ff. mit Abb. S. 2 83 (in: 50 Jahre Sammler und Mäzen. Otto Schäfer. 2001).Peter Danhauser wurde 1493 von Sebald Schreyer - nach einer Empfehlung von Conrad Celtis - mit der Herausgabe des "Archetypus" betraut, einer "humanistischen Realenzyklopädie", die zuerst aus 9, dann aus 20 Teilen bestehen sollte. Zum terminierten Erscheinungsjahr 1497 lagen das Manuskript (verschollen) u. 316 (!) Druckstöcke mit Illustrationen vor, belegt durch die umfangreichen Aufzeichnungen u. Verträge von Schreyer mit dem Autor sowie dem Formschneider Sebald Gallensdorfer (Hollstein IX, 157 erwähnt nur dieses Projekt), der nach Zeichnungen aus der Werkstatt von Michael Wolgemut gearbeitet hat. Warum aber die Arbeit an diesem Buchprojekt kurzfristig abgebrochen wurde, bleibt in den Quellen offen. Lt. Schoch könnte ein Grund das kommerzielle Risiko für Schreyer gewesen sein, der bereits mit der Finanzierung der Schedelschen Weltchronik nicht sehr erfolgreich war.Die Rekonstruktion des Werkes begann vor ca. 100 Jahren durch eine Zuordnung von Holzschnitten der Wolgemut-Werkstatt, die von Eduard Flechsig "1928 sicher zurecht mit dem 'Archetypus' in Verbindung gebracht" worden sind. "Die Holzstöcke scheinen fast zwei Jahrhunderte lang ungenutzt liegen geblieben zu sein. Denn von den bekannten Holzschnitten ist kein einziger auf Papier der Entstehungszeit um 1500 gedruckt" (Schoch S. 2 65).Die Vorlage für den vorliegenden, großformatigen Holzschnitt stammt aus dem 1494 erschienenen Buch von Thomas Ochsenbrunner, 'Priscorum heroum stemmata', vorstellend den Stammbaum der römischen Herrscher: die "kapitolinische Eiche" erwächst aus dem in den Wurzeln liegenden Romulus nebst einer durch die Sieben Hügel u. römische Tempel stilisierten Ansicht von Rom. Darüber folgen im Stamm 4 Abb. in ganzer Figur (3 mit Wappen) von Lucius Junius Brutus, Appius Claudius, Julius Caesar u. Kaiser Constantin, die mithin das 1. bis 5. Zeitalter verkörpern; die zahlreichen Brustporträts im Astwerk zeigen die "Hauptrepräsentanten des mythischen, republikanischen, kaiserlichen und christlichen Rom" mit Kaiser Theodosius in der Krone. Die verschiedentliche Zuordnung als Titelblatt bezweifelt Schoch, insbesondere wegen des übergroßen Formats. Schoch führt in seinem "Katalog der erhaltenen Holzschnitte" (ab S. 2 85) neben dem Stammbaum 35 der kleineren Blätter auf, die größtenteils auch im Kupferstichkabinett vorliegen. Die Besonderheit des vorliegenden Stammbaums besteht darin, daß das Kupferstichkabinett auch den Holzstock besitzt, der aus der berühmten Sammlung von Hans Albrecht von Derschau stammt. Bekanntermaßen konnte er als Grundstock für seine Sammlung die Hinterlassenschaft von Willibald Pirckheimer erwerben, der zum Nürnberger Humanistenkreis gehörte.Lt. freundlicher Auskunft von Dr. Michael Roth (Kurator im Kupferstichkabinett) liegen die beiden, bislang einzig bekannten Abzüge in unterschiedlichen Erhaltungsstadien des Druckstocks vor. Das eine Blatt ist komplett grau u. hat mehr Fehlstellen im Rahmen; das andere entspricht vom Abdruck u. den Brüchen im Holzstock her dem vorliegenden bzw. wiederum der Abb. bei Schoch. Das Papier unseres Ex. ist bräunlich meliert u. hat kein Wasserzeichen, der Abdruck ist insgesamt gut u. kräftig, ferner größtenteils stark durchschlagend. Da die Nutzung der Derschau-Stöcke nachweislich dokumentiert ist (s. hierzu auch R. Kroll, Sammlung der Druckplatten in: A. Dückers, Das Berliner Kuperstichkabinett, 1944, S. 5 11 ff.), kann es sich bei unserem Ex. um einen Druck handeln, der entweder noch auf Derschau selbst zurückgeht oder anläßlich der Zusammenarbeit mit R. Z. Becker in den ersten

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Auction:
Datum:
18 May 2016
Auction house:
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Adelheidstr. 2
61462 Königstein
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