Composition abstraite
Weitere Abbildung Composition abstraite. 1960. Öl auf Leinwand. Poliakoff 60-26. Rechts unten signiert. 74 x 92 cm (29,1 x 36,2 in). Die Arbeit ist unter der Nummer 963011 im Poliakoff-Archiv verzeichnet. Mit einer Fotoexpertise von Alexis Poliakoff, dem Sohn des Künstlers, vom 8. Juni 1984 (dort abweichend benannt und datiert). PROVENIENZ: Privatsammlung Schweiz. AUSSTELLUNG: Galerie Orangerie-Reinz, Köln. Serge Poliakoff Whitechapel Gallery, London 1963 (auf dem Keilrahmen mit dem Fragment eines Etiketts). Serge Poliakoff Fuji Television Gallery Tokio, 19.5.-10.6.1978, Kat. Nr. 8 (mit s/w-Abb.). Serge Poliakoff Fuji Television Gallery Osaka, 20.6.-20.7.1978, Kat. Nr. 8 (mit s/w-Abb.). Der russische Maler Serge Poliakoff am 8. Januar 1900 in Moskau geboren, gilt als wichtiger Vertreter der Nouvelle École de Paris. 1917 flieht er vor der Russischen Revolution nach Konstantinopel, gelangt 1923 nach Paris, wo er bis auf wenige Jahre sein Leben verbringt. Zuerst als Musiker den Lebensunterhalt verdienend, beginnt er gleichzeitig mit einem intensiven Studium der Malerei. Von 1929 an ist er an den Pariser Akademien Forchot und de la Grande Chaumière eingeschrieben, 1935 wechselt er für zwei Jahre an die Slade School of Art in London. Zunächst variiert er die akademischen Traditionen und bevorzugt gegenständliche Motive wie Akte, Häuser, Bäume u.ä. Nach 1935 findet er sukzessive zur Abstraktion und benutzt die Farbe als Mittel ohne gegenständliche Bezüge. Entscheidend beeinflusst wird er in dieser Richtung von Kandinsky, den er bei seiner Rückkehr nach Paris kennenlernt. Von Sonia und Robert Delaunay lernt er die emotive Qualität der Farben schätzen, das Interesse für Simultankontraste wird geweckt. Auch der Bildhauer Otto Freundlich übt mit seinen gebogenen Farbform-Kompositionen maßgeblichen Einfluss auf Poliakoffs Bildsprache aus. Poliakoff entwickelt eine sehr individuelle Form abstrakter Malerei, die bunte Farbflächen nebeneinanderstellt. In den 1940er Jahren bleibt er im graubraunen Farbbereich, später dann, ab etwa 1950 erweitert er seine Skala um leuchtende, gegeneinander abgesetzte Töne. In seinem Spätwerk reduziert er die kräftige Polychromie auf erdfarbene Nuancen und zeigt eine Neigung zur monochromen Gestaltung. Poliakoffs Bilder werden in den 50er und 60er Jahren auf internationalen Ausstellungen präsentiert, nach der Einbürgerung in Frankreich 1962 erhält der Künstler einen eigenen Saal auf der Biennale von Venedig. Mit der vorliegenden Arbeit gestaltet Poliakoff unter starker Reduktion der Farbigkeit eine spannungsreiche und eindrucksvolle Komposition aus tonigen Rot- und Grünnuancen. Die puzzleartig aneinandergesetzten Farbflächen erhalten durch ihren mehrschichtigen Aufbau und das teilweise Übereinanderliegen eine lebendige Tiefe. In unermesslicher Schöpfungskraft lässt uns Poliakoff in seinen Werken die abstrakte Malerei immer wieder neu entdecken: "Viele Leute sagen, dass es in der abstrakten Malerei nichts zu sehen gibt. Wenn es nach mir ginge, könnte ich dreimal länger leben und doch nicht alles, was ich sehe, gesagt haben." (Serge Poliakoff zitiert nach: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Ausgabe 31, Heft 21, III 1995, S. 2). In den späten Jahren entstehen eine Anzahl von Lithographien, denen Poliakoff sich insbesondere ab 1962 widmet, sowie Gemälde kleineren Formats, da der Künstler sich nach einem Herzinfarkt 1965 schonen muss. Am 12. Oktober 1969 stirbt Serge Poliakoff in Paris. [KP].
Composition abstraite
Weitere Abbildung Composition abstraite. 1960. Öl auf Leinwand. Poliakoff 60-26. Rechts unten signiert. 74 x 92 cm (29,1 x 36,2 in). Die Arbeit ist unter der Nummer 963011 im Poliakoff-Archiv verzeichnet. Mit einer Fotoexpertise von Alexis Poliakoff, dem Sohn des Künstlers, vom 8. Juni 1984 (dort abweichend benannt und datiert). PROVENIENZ: Privatsammlung Schweiz. AUSSTELLUNG: Galerie Orangerie-Reinz, Köln. Serge Poliakoff Whitechapel Gallery, London 1963 (auf dem Keilrahmen mit dem Fragment eines Etiketts). Serge Poliakoff Fuji Television Gallery Tokio, 19.5.-10.6.1978, Kat. Nr. 8 (mit s/w-Abb.). Serge Poliakoff Fuji Television Gallery Osaka, 20.6.-20.7.1978, Kat. Nr. 8 (mit s/w-Abb.). Der russische Maler Serge Poliakoff am 8. Januar 1900 in Moskau geboren, gilt als wichtiger Vertreter der Nouvelle École de Paris. 1917 flieht er vor der Russischen Revolution nach Konstantinopel, gelangt 1923 nach Paris, wo er bis auf wenige Jahre sein Leben verbringt. Zuerst als Musiker den Lebensunterhalt verdienend, beginnt er gleichzeitig mit einem intensiven Studium der Malerei. Von 1929 an ist er an den Pariser Akademien Forchot und de la Grande Chaumière eingeschrieben, 1935 wechselt er für zwei Jahre an die Slade School of Art in London. Zunächst variiert er die akademischen Traditionen und bevorzugt gegenständliche Motive wie Akte, Häuser, Bäume u.ä. Nach 1935 findet er sukzessive zur Abstraktion und benutzt die Farbe als Mittel ohne gegenständliche Bezüge. Entscheidend beeinflusst wird er in dieser Richtung von Kandinsky, den er bei seiner Rückkehr nach Paris kennenlernt. Von Sonia und Robert Delaunay lernt er die emotive Qualität der Farben schätzen, das Interesse für Simultankontraste wird geweckt. Auch der Bildhauer Otto Freundlich übt mit seinen gebogenen Farbform-Kompositionen maßgeblichen Einfluss auf Poliakoffs Bildsprache aus. Poliakoff entwickelt eine sehr individuelle Form abstrakter Malerei, die bunte Farbflächen nebeneinanderstellt. In den 1940er Jahren bleibt er im graubraunen Farbbereich, später dann, ab etwa 1950 erweitert er seine Skala um leuchtende, gegeneinander abgesetzte Töne. In seinem Spätwerk reduziert er die kräftige Polychromie auf erdfarbene Nuancen und zeigt eine Neigung zur monochromen Gestaltung. Poliakoffs Bilder werden in den 50er und 60er Jahren auf internationalen Ausstellungen präsentiert, nach der Einbürgerung in Frankreich 1962 erhält der Künstler einen eigenen Saal auf der Biennale von Venedig. Mit der vorliegenden Arbeit gestaltet Poliakoff unter starker Reduktion der Farbigkeit eine spannungsreiche und eindrucksvolle Komposition aus tonigen Rot- und Grünnuancen. Die puzzleartig aneinandergesetzten Farbflächen erhalten durch ihren mehrschichtigen Aufbau und das teilweise Übereinanderliegen eine lebendige Tiefe. In unermesslicher Schöpfungskraft lässt uns Poliakoff in seinen Werken die abstrakte Malerei immer wieder neu entdecken: "Viele Leute sagen, dass es in der abstrakten Malerei nichts zu sehen gibt. Wenn es nach mir ginge, könnte ich dreimal länger leben und doch nicht alles, was ich sehe, gesagt haben." (Serge Poliakoff zitiert nach: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Ausgabe 31, Heft 21, III 1995, S. 2). In den späten Jahren entstehen eine Anzahl von Lithographien, denen Poliakoff sich insbesondere ab 1962 widmet, sowie Gemälde kleineren Formats, da der Künstler sich nach einem Herzinfarkt 1965 schonen muss. Am 12. Oktober 1969 stirbt Serge Poliakoff in Paris. [KP].
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