Christian Wilhelm Ernst Dietrich gen. Dietricy
Landschaft mit Diana und Ihren Nymphen
Öl auf Leinwand (doubliert). 80,7 x 101,6 cm.
Signiert und datiert unten Mitte: Dietricy 1754.Das Thema der Diana mit ihrem Gefolge in einer Landschaft bot Künstlern seit jeher die Möglichkeit, eine Vielzahl weiblicher Akte in verschiedenen Posen, eingebettet in eine arkadische Landschaft, darzustellen; entsprechend gab es seit der Renaissance eine lange ikonographische Tradition, auf die Dietricy zurückgreifen konnte, als er Mitte des 18. Jahrhunderts seine Interpretation dieses mythologischen Stoffes auf die Leinwand brachte.
Diana, die Göttin der Jagd, ist auf einem Felsvorsprung lagernd in Mitten ihres weiblichen Gefolges dargestellt. Sie ist durch das helle Licht und ihre frontale Ansicht als Protagonistin der Figurenkomposition gekennzeichnet. Um sie gruppieren sich Nymphen, die – mehr oder minder bekleidet – in unterschiedlichen klassischen Posen dargestellt sind. Dietricy verschmilzt das klassische Thema der Diana und ihrer Nymphen mit arkadischen Hirtenszenen, indem er der Göttin und ihrem Gefolge eine Hirtin samt Schafsherde hinzugesellt.
Dietricys Zeitgenossen kannten die kunsthistorischen Vorbilder solcher mythologischen Darstellungen, die italienische und niederländische Meister geschaffen hatten, und Dietricy bezog sich bewusst auf sie – „In Pollemburghs Geschmack“ lautet etwa die Inschrift auf einer Radierung des Künstlers mit der Darstellung der Diana. Von Cornelis van Poelenburgh dem vielbewunderten Utrechter Italianisanten der ersten Generation, übernahm Dietricy dann auch die Figurengestaltung und die Landschaftskomposition; die Ruinen mit dem verwitterten Rundturm etwa stellen eine architektonische Staffage dar, die in zahlreichen Kompositionen Poelenburghs auftauchen.
Als Dietricy dieses Werk im Jahr 1754 schuf, war er auf dem Höhepunkt einer glänzenden künstlerischen Karriere: Er war Hofmaler Augusts III. von Sachsen, einem der prächtigsten und kunstsinnigsten Fürstenhöfe Europas, und Inspektor der Königlichen Gemäldegalerie, die spätestens mit dem Ankauf der Sammlung der Herzöge von Modena und Reggio all jene klassischen Kunstwerke beherbergte, auf die sich Dietricy in seinen Werken bezog.ProvenienzFoster’s, London, 31.5.1833, Lot 173. - John Rushout, 2nd Lord Northwick (1770–1859), Thirlestaine House, Cheltenham. - Captain E. G. Spencer Churchill, M. C., Northwick Park. - Christie’s, London, 25.2.1966, Lot 109. - Christie’s, London, 9.12.2009, Lot 101. - Jack Kilgore & Co, New York (verso Galerieetikett). - Privatsammlung England. - Lempertz, Köln, 20.5.2017, Lot 1119. - Rheinische Privatsammlung.LiteraturhinweiseA Catalogue of the Pictures, Works of Art etc. at Northwick Park, 1864, S. 17, Nr. 125. - Tancred Borenius, The Collection of Pictures at Northwick Park, London 1921. - Petra Schniewind Michel: Christian Wilhelm Ernst Dietrich genannt Dietricy, München 2012, S. 98-99, Abb. 61.
Christian Wilhelm Ernst Dietrich gen. Dietricy
Landschaft mit Diana und Ihren Nymphen
Öl auf Leinwand (doubliert). 80,7 x 101,6 cm.
Signiert und datiert unten Mitte: Dietricy 1754.Das Thema der Diana mit ihrem Gefolge in einer Landschaft bot Künstlern seit jeher die Möglichkeit, eine Vielzahl weiblicher Akte in verschiedenen Posen, eingebettet in eine arkadische Landschaft, darzustellen; entsprechend gab es seit der Renaissance eine lange ikonographische Tradition, auf die Dietricy zurückgreifen konnte, als er Mitte des 18. Jahrhunderts seine Interpretation dieses mythologischen Stoffes auf die Leinwand brachte.
Diana, die Göttin der Jagd, ist auf einem Felsvorsprung lagernd in Mitten ihres weiblichen Gefolges dargestellt. Sie ist durch das helle Licht und ihre frontale Ansicht als Protagonistin der Figurenkomposition gekennzeichnet. Um sie gruppieren sich Nymphen, die – mehr oder minder bekleidet – in unterschiedlichen klassischen Posen dargestellt sind. Dietricy verschmilzt das klassische Thema der Diana und ihrer Nymphen mit arkadischen Hirtenszenen, indem er der Göttin und ihrem Gefolge eine Hirtin samt Schafsherde hinzugesellt.
Dietricys Zeitgenossen kannten die kunsthistorischen Vorbilder solcher mythologischen Darstellungen, die italienische und niederländische Meister geschaffen hatten, und Dietricy bezog sich bewusst auf sie – „In Pollemburghs Geschmack“ lautet etwa die Inschrift auf einer Radierung des Künstlers mit der Darstellung der Diana. Von Cornelis van Poelenburgh dem vielbewunderten Utrechter Italianisanten der ersten Generation, übernahm Dietricy dann auch die Figurengestaltung und die Landschaftskomposition; die Ruinen mit dem verwitterten Rundturm etwa stellen eine architektonische Staffage dar, die in zahlreichen Kompositionen Poelenburghs auftauchen.
Als Dietricy dieses Werk im Jahr 1754 schuf, war er auf dem Höhepunkt einer glänzenden künstlerischen Karriere: Er war Hofmaler Augusts III. von Sachsen, einem der prächtigsten und kunstsinnigsten Fürstenhöfe Europas, und Inspektor der Königlichen Gemäldegalerie, die spätestens mit dem Ankauf der Sammlung der Herzöge von Modena und Reggio all jene klassischen Kunstwerke beherbergte, auf die sich Dietricy in seinen Werken bezog.ProvenienzFoster’s, London, 31.5.1833, Lot 173. - John Rushout, 2nd Lord Northwick (1770–1859), Thirlestaine House, Cheltenham. - Captain E. G. Spencer Churchill, M. C., Northwick Park. - Christie’s, London, 25.2.1966, Lot 109. - Christie’s, London, 9.12.2009, Lot 101. - Jack Kilgore & Co, New York (verso Galerieetikett). - Privatsammlung England. - Lempertz, Köln, 20.5.2017, Lot 1119. - Rheinische Privatsammlung.LiteraturhinweiseA Catalogue of the Pictures, Works of Art etc. at Northwick Park, 1864, S. 17, Nr. 125. - Tancred Borenius, The Collection of Pictures at Northwick Park, London 1921. - Petra Schniewind Michel: Christian Wilhelm Ernst Dietrich genannt Dietricy, München 2012, S. 98-99, Abb. 61.
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