Auktionsarchiv: Los-Nr. 354

Christian Ludwig Bokelmann St. Jürgen bei Bremen - Berlin-Charlottenburg

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 354

Christian Ludwig Bokelmann St. Jürgen bei Bremen - Berlin-Charlottenburg

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

IM GERICHTSVORSAAL Das Bild zeigt ein von zahlreichen Personen belebtes Interieur eines Gerichtsgebäudes. Der Maler führt uns dabei in einen von rechts beleuchteten Vorraum, dessen Wände mit Vertäfelungen und einer Bibliothek bekleidet sind. Links im Bild der nach innen geöffnete Fügel eines großen schmiedeeisernen Gittertores. Rechts hinten der vom nächsten Raum erleuchtete Zugang zum Gerichtssaal, mit der Türüberschrift: "Zivilangelegenheiten". Überhalb des Bibliothekseinbaus Schnitzfiguren, ein Bild und rechts vor dem Fenster - in Silhouette gezeigt - die Standfigur einer "Justitia". Die Personen im Raum, von unterschiedlichem sozialem Stand, sitzen zumeist entlang der Wände. In der Mitte des Raumes vier hervorgehobene Personen, ein Mann im Mantel mit Zobelkragen, eine dunkel gekleidete Dame mit Schleier sowie zwei jüngere Frauen, die sich intensiv unterhalten. Bei dem Herren mag es sich um den Anwalt handeln. Am Fenster eine weitere Dreiergruppe, hier ebenfalls ein Herr im Zylinder mit zwei Personen aus dem Mittelstand, die Blicke auf eine weitere Gruppe Sitzender am rechten Bildrand gerichtet, von denen einige verschämt zu Boden blicken. Die insgesamt über 30 dargestellten Personen zeigt der Maler in sehr differenzierten psychologischen Ausdrucksweisen und Gebärden. Die gespannte Stimmung, die in den einzelnen Gesichtern zu lesen ist, wird auch durch die gedämpfte Lichtstimmung im Bild wiedergegeben. Die besondere Qualität dieser psychologistischen Bild- und Themenauffassung liegt in der scheinbar ruhig wiedergegebenen Aufreihung der Wartenden bei gleichzeitig höchst spannungsgeladenem Fluidum, das den wiedergegebenen Moment für jeden Einzelnen im Bild zum Ereignis macht. Diese Bildauffassung dokumentiert exemplarisch die Tradition der Düsseldorfer Malschule, die sich betont auf die Wiedergabe seelischer Stimmungen eingelassen hat. Das Bild ist bei Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts Band 1, 1891, S. 123 unter der Nr.: 17, erwähnt. Es wurde ferner im Ausstellungskatalog des Kunstmuseums Düsseldorf: Die Düsseldorfer Malerschule, Düsseldorf 1979, S. 274, Katalognr.: 37 und 38 erfasst. Links unten signiert und datiert 1883 mit Ortsbezeichnung Düsseldorf. Öl/Lwd. 87 x 126,5 cm. (3614821)

Auktionsarchiv: Los-Nr. 354
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IM GERICHTSVORSAAL Das Bild zeigt ein von zahlreichen Personen belebtes Interieur eines Gerichtsgebäudes. Der Maler führt uns dabei in einen von rechts beleuchteten Vorraum, dessen Wände mit Vertäfelungen und einer Bibliothek bekleidet sind. Links im Bild der nach innen geöffnete Fügel eines großen schmiedeeisernen Gittertores. Rechts hinten der vom nächsten Raum erleuchtete Zugang zum Gerichtssaal, mit der Türüberschrift: "Zivilangelegenheiten". Überhalb des Bibliothekseinbaus Schnitzfiguren, ein Bild und rechts vor dem Fenster - in Silhouette gezeigt - die Standfigur einer "Justitia". Die Personen im Raum, von unterschiedlichem sozialem Stand, sitzen zumeist entlang der Wände. In der Mitte des Raumes vier hervorgehobene Personen, ein Mann im Mantel mit Zobelkragen, eine dunkel gekleidete Dame mit Schleier sowie zwei jüngere Frauen, die sich intensiv unterhalten. Bei dem Herren mag es sich um den Anwalt handeln. Am Fenster eine weitere Dreiergruppe, hier ebenfalls ein Herr im Zylinder mit zwei Personen aus dem Mittelstand, die Blicke auf eine weitere Gruppe Sitzender am rechten Bildrand gerichtet, von denen einige verschämt zu Boden blicken. Die insgesamt über 30 dargestellten Personen zeigt der Maler in sehr differenzierten psychologischen Ausdrucksweisen und Gebärden. Die gespannte Stimmung, die in den einzelnen Gesichtern zu lesen ist, wird auch durch die gedämpfte Lichtstimmung im Bild wiedergegeben. Die besondere Qualität dieser psychologistischen Bild- und Themenauffassung liegt in der scheinbar ruhig wiedergegebenen Aufreihung der Wartenden bei gleichzeitig höchst spannungsgeladenem Fluidum, das den wiedergegebenen Moment für jeden Einzelnen im Bild zum Ereignis macht. Diese Bildauffassung dokumentiert exemplarisch die Tradition der Düsseldorfer Malschule, die sich betont auf die Wiedergabe seelischer Stimmungen eingelassen hat. Das Bild ist bei Friedrich von Boetticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts Band 1, 1891, S. 123 unter der Nr.: 17, erwähnt. Es wurde ferner im Ausstellungskatalog des Kunstmuseums Düsseldorf: Die Düsseldorfer Malerschule, Düsseldorf 1979, S. 274, Katalognr.: 37 und 38 erfasst. Links unten signiert und datiert 1883 mit Ortsbezeichnung Düsseldorf. Öl/Lwd. 87 x 126,5 cm. (3614821)

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