CHARLES ERRARD d. J. (Nantes um 1601–1689 Rom) Allegorie der Geschichte, die auf den Flügeln der Zeit schreibt. Öl auf Leinwand. 97,2 × 79,4 cm. Provenienz: - Sammlung Rosenthal, um 1900. - Auktion A. Rey, 1900. - Schweizer Privatbesitz. Ausstellungen: Lausanne 2011–2024, Musée cantonal des Beaux-Arts, Dauerleihgabe. Literatur: - Alain Mérot: Eustache Le Sueur (1616–1655), Paris 1987, S. 431. - Emmanuel Coquery: Charles Errard, La Noblesse du Décor, Paris 2013, S. 122 (mit Abb.) und 253, Nr. P. 6. Zuletzt über 10 Jahre als Dauerleihgabe im Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne befindlich, wird dieses imposante Gemälde des französischen Malers Charles Errard d. J. mit einer Allegorie über die Geschichte und Zeit nun aus einer Schweizer Privatsammlung angeboten. Da Werke von Charles Errard d. J. nur selten auf dem Kunstmarkt anzutreffen sind, erfreut es besonders, diesen Künstler, der im Austausch mit Nicolas Poussin in Rom stand und für das französische Königshaus tätig war, besonders zu würdigen. Charles Errard d. J., Maler, Architekt und Kupferstecher, trat als Künstler in die Fussstapfen seines Vaters, Charles Errard d. Ä. (um 1570–um 1628), dessen Ruhm er noch zu übertreffen vermochte. Geboren in Nantes, zog es den jungen Errard nach der Ausbildung im väterlichen Atelier nach Rom, wo er sich mit seinen Zeichnungen einen Namen verschaffte. Nach einer kurzen Rückkehr nach Paris, folgte ein weiterer Aufenthalt in Rom, bei dem er unter anderem mit Nicolas Poussin (1594–1665) in Kontakt stand. Einen Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens erfuhr er mit der Verantwortung über die Ausstattung der königlichen Schlösser, wo er mit Aufträgen für das Louvre und Versailles beauftragt wurde. Dort konnte er sein malerisches Können ebenfalls unter Beweis stellen. Schliesslich wurde Errard Mitbegründer der Académie royale de peinture et de sculpture, wo ihm 1657 die ehrenvolle Aufgabe des Direktors übertragen wurde. In dieser Zeit fand er einen Förderer im Minister Louis XIV., Jean-Baptiste Colbert (1619–1683), der ihn als Künstler unterstützte. Es war Colbert, der Errard 1666 mit einer erneuten Reise nach Rom beauftragte, um dort die Académie de France in Rom zu gründen, die er als Direktor auch leitete. In Rom schliesslich verstarb Charles Errard im Alter von 62 Jahren und wurde in der Kirche Santa Trinità dei Monti begraben. Das hier charakteristische Gemälde von Errard mit der Darstellung der Allegorie der Geschichte, die auf den Flügeln der Zeit schreibt, präsentiert sich dem Betrachter in einer antiperspektivischen Ausrichtung der Komposition. Orientiert an der Antike, sind die Protagonisten im griechischen Profil parallel zur Leinwandebene dargestellt und neigen sich gar etwas zum Hintergrund. Eine ovale Schulterdrapierung, grosse dunkle Pupillen der Dargestellten sowie deren gefächerte Erscheinung der Zehen, zählen zu typischen Merkmalen von Charles Errard d. J.. Die warme Farbgebung rundet schliesslich die Komposition ab.
CHARLES ERRARD d. J. (Nantes um 1601–1689 Rom) Allegorie der Geschichte, die auf den Flügeln der Zeit schreibt. Öl auf Leinwand. 97,2 × 79,4 cm. Provenienz: - Sammlung Rosenthal, um 1900. - Auktion A. Rey, 1900. - Schweizer Privatbesitz. Ausstellungen: Lausanne 2011–2024, Musée cantonal des Beaux-Arts, Dauerleihgabe. Literatur: - Alain Mérot: Eustache Le Sueur (1616–1655), Paris 1987, S. 431. - Emmanuel Coquery: Charles Errard, La Noblesse du Décor, Paris 2013, S. 122 (mit Abb.) und 253, Nr. P. 6. Zuletzt über 10 Jahre als Dauerleihgabe im Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne befindlich, wird dieses imposante Gemälde des französischen Malers Charles Errard d. J. mit einer Allegorie über die Geschichte und Zeit nun aus einer Schweizer Privatsammlung angeboten. Da Werke von Charles Errard d. J. nur selten auf dem Kunstmarkt anzutreffen sind, erfreut es besonders, diesen Künstler, der im Austausch mit Nicolas Poussin in Rom stand und für das französische Königshaus tätig war, besonders zu würdigen. Charles Errard d. J., Maler, Architekt und Kupferstecher, trat als Künstler in die Fussstapfen seines Vaters, Charles Errard d. Ä. (um 1570–um 1628), dessen Ruhm er noch zu übertreffen vermochte. Geboren in Nantes, zog es den jungen Errard nach der Ausbildung im väterlichen Atelier nach Rom, wo er sich mit seinen Zeichnungen einen Namen verschaffte. Nach einer kurzen Rückkehr nach Paris, folgte ein weiterer Aufenthalt in Rom, bei dem er unter anderem mit Nicolas Poussin (1594–1665) in Kontakt stand. Einen Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens erfuhr er mit der Verantwortung über die Ausstattung der königlichen Schlösser, wo er mit Aufträgen für das Louvre und Versailles beauftragt wurde. Dort konnte er sein malerisches Können ebenfalls unter Beweis stellen. Schliesslich wurde Errard Mitbegründer der Académie royale de peinture et de sculpture, wo ihm 1657 die ehrenvolle Aufgabe des Direktors übertragen wurde. In dieser Zeit fand er einen Förderer im Minister Louis XIV., Jean-Baptiste Colbert (1619–1683), der ihn als Künstler unterstützte. Es war Colbert, der Errard 1666 mit einer erneuten Reise nach Rom beauftragte, um dort die Académie de France in Rom zu gründen, die er als Direktor auch leitete. In Rom schliesslich verstarb Charles Errard im Alter von 62 Jahren und wurde in der Kirche Santa Trinità dei Monti begraben. Das hier charakteristische Gemälde von Errard mit der Darstellung der Allegorie der Geschichte, die auf den Flügeln der Zeit schreibt, präsentiert sich dem Betrachter in einer antiperspektivischen Ausrichtung der Komposition. Orientiert an der Antike, sind die Protagonisten im griechischen Profil parallel zur Leinwandebene dargestellt und neigen sich gar etwas zum Hintergrund. Eine ovale Schulterdrapierung, grosse dunkle Pupillen der Dargestellten sowie deren gefächerte Erscheinung der Zehen, zählen zu typischen Merkmalen von Charles Errard d. J.. Die warme Farbgebung rundet schliesslich die Komposition ab.
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