Stilleben mit Kanne, Flasche, Brot und Messer Öl auf Leinwand. 1929. 40 x 57 cm. Unten links mit Pinsel in Rotbraun signiert "Ebba Carstensen". Der Maler Vilhelm Kyhn gründete im Jahre 1865 die erste bedeutende Zeichenschule für Frauen ("Tegneskolen for Kvinder") in Dänemark. International berühmte Malerinnen wie Anna Ancher erhielten ihre Ausbildung dort. An der Akademie durften zu diesem Zeitpunkt noch keine Frauen studieren. Zwar werden zunehmend dänische Künstlerinnen, die Ende 19. Jahrhundert bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wirkten, in der gegenwärtigen Forschung gewürdigt, doch sind viele bisher noch unentdeckt geblieben. Ebba Carstensen ist eine von ihnen. Sie konnte bereits von 1909-13 an der Kopenhagener Akademie studieren. Zunächst malte sie im impressionistischen Stil, bis sie auf einer Ausstellung in Kopenhagen im Jahre 1916 den französischen Kubismus entdeckte. In den Jahren von 1903 bis 1935 reiste sie mehrere Male nach Paris. Neben Landschaften und Motiven, die sie aus ihrem ländlichen Leben in Nordseeland kannte, widmete sie sich vor allem Kücheninterieurs. Immer wiederkehrende Motive sind Krüge, Schalen, Flaschen und Brotkörbe, wie wir sie auch auf unserem Stilleben finden, das im Jahr 1929 entstand. In jenem Jahr unternahm sie eine längere Reise nach Neapel, Casablanca, Tunis und schließlich Paris, wo sie mit großem Interesse Giorgio de Chirico Braque und Picasso studierte. Bei vorliegendem Stilleben ist der Einfluss von Braques Werk deutlich spürbar, die elegante, harmonische Farbgebung in Blau und Dunkelbraun erinnert an das französische Vorbild. Nach Carstensens Rückkehr nach Dänemark entstanden unter den Eindrücken der Reise sehr ausdrucksstarke Bilder. 1930 trat sie der bis heute existierenden Künstlervereinigung "Decembristerne" bei, wo sie regelmäßig ausstellte. Literatur: Harald Rostrup, in: Ebba Carstensen, Vor Tids Kunst, 1937, vgl. Abb. S. 29
Stilleben mit Kanne, Flasche, Brot und Messer Öl auf Leinwand. 1929. 40 x 57 cm. Unten links mit Pinsel in Rotbraun signiert "Ebba Carstensen". Der Maler Vilhelm Kyhn gründete im Jahre 1865 die erste bedeutende Zeichenschule für Frauen ("Tegneskolen for Kvinder") in Dänemark. International berühmte Malerinnen wie Anna Ancher erhielten ihre Ausbildung dort. An der Akademie durften zu diesem Zeitpunkt noch keine Frauen studieren. Zwar werden zunehmend dänische Künstlerinnen, die Ende 19. Jahrhundert bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wirkten, in der gegenwärtigen Forschung gewürdigt, doch sind viele bisher noch unentdeckt geblieben. Ebba Carstensen ist eine von ihnen. Sie konnte bereits von 1909-13 an der Kopenhagener Akademie studieren. Zunächst malte sie im impressionistischen Stil, bis sie auf einer Ausstellung in Kopenhagen im Jahre 1916 den französischen Kubismus entdeckte. In den Jahren von 1903 bis 1935 reiste sie mehrere Male nach Paris. Neben Landschaften und Motiven, die sie aus ihrem ländlichen Leben in Nordseeland kannte, widmete sie sich vor allem Kücheninterieurs. Immer wiederkehrende Motive sind Krüge, Schalen, Flaschen und Brotkörbe, wie wir sie auch auf unserem Stilleben finden, das im Jahr 1929 entstand. In jenem Jahr unternahm sie eine längere Reise nach Neapel, Casablanca, Tunis und schließlich Paris, wo sie mit großem Interesse Giorgio de Chirico Braque und Picasso studierte. Bei vorliegendem Stilleben ist der Einfluss von Braques Werk deutlich spürbar, die elegante, harmonische Farbgebung in Blau und Dunkelbraun erinnert an das französische Vorbild. Nach Carstensens Rückkehr nach Dänemark entstanden unter den Eindrücken der Reise sehr ausdrucksstarke Bilder. 1930 trat sie der bis heute existierenden Künstlervereinigung "Decembristerne" bei, wo sie regelmäßig ausstellte. Literatur: Harald Rostrup, in: Ebba Carstensen, Vor Tids Kunst, 1937, vgl. Abb. S. 29
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