Carl Rottmann
Kosmische Landschaft
Öl auf Leinwand (doubliert). 56 x 62 cm.Verso auf dem Keilrahmen in blauer Kreide bezeichnet: "35 Rottmann".
Das vorliegende Gemälde eines gewaltigen Wolkenhimmels über einem in Brauntönen gehaltenen, ebenen Boden kommt motivisch und kompositionell einem der letzten Werke von Carl Rottmann außerordentlich nahe, das sich mit dem Titel „Marathon“ in der Alten Nationalgalerie in Berlin befindet (Inv.-Nr. A I 209, Abb. 1). Selbst das auf Braun-, Blau-, Grau- und Weißtöne reduzierte Kolorit ist bei beiden Werken identisch. Dagegen ist das Werk der Nationalgalerie in der Ausführung präziser und klarer durchkomponiert. „Der malerische Vortrag des vorliegenden Gemäldes ist jedoch eher von einem furiosen Gestus bestimmt, so als ob der Künstler im Wettlauf mit der Zeit gearbeitet hätte.“ (Gutachten Rödiger-Diruf).
Es dürfte sich bei unserem Gemälde wohl auch um das Werk handeln, das 1900 mit dem Bildtitel „Griechische Meeresküste bei Gewitter“ unter Lot 35 bei Helbing in München versteigert wurde. Im damaligen Auktionskatalog wurde dazu auf eine Radierung in der Zeitschrift „Die graphischen Künste“ von 1883 hingewiesen (5. Jahrgang, Heft 1), die Rottmanns Gemälde "Meeresküste bei Sturm" wiedergibt (heute in München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Schack-Galerie, Inv.-Nr. 11519). Der Auktionskatalog von Helbing beschreibt das zu versteigernde Lot 35 als „Naturstudie zu dem „Schlachtbild bei Marathon“ [Meeresküste bei Sturm] des Meisters, welche die großartige Naturerfassung, durch welche dieses Werk excelliert, in ihrer ganzen, ersten Frische und Ursprünglichkeit wiedergibt.“
Die Analogien zwischen dem vorliegenden, erst jüngst wiederentdeckten Gemälde mit den Werken in der Berliner Nationalgalerie und der Münchener Schack-Galerie sowie einer weiteren Komposition in Privatbesitz (vgl. Ausst.-Kat. „Landschaft als Geschichte. Carl Rottmann 1797-1850. Hofmaler König Ludwigs I.“, Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, 16.11.1997-18.1.1998 u. München, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, 30.1.-13.4.1998, S. 337, Abb. 190) liegen vor allem in der Gestaltung des Himmels. So dürfte es sich bei unserem Werk wohl um die erste Fassung dieses grandiosen kosmischen Motivs handeln, das von Rottmann im Spätwerk mehrfach verwendet wurde. Für Frau Prof. Rödiger-Diruf, die das Gemälde im Original begutachtet hat und der wir für die Unterstützung bei der Katalogisierung herzlich danken, „stellt das vorliegende Gemälde eine „Prima idea“ von der Hand Carl Rottmanns dar, und zwar eine erste Version seiner eindrucksvollen Spätkompositionen Ende der 1840er Jahre“.ZertifikatProf. Dr. Erika Rödiger-Diruf, Karlsruhe, 20.8.2023.ProvenienzWohl Auktion "Gemälde-Sammlung des Herrn Ludwig R..... - A......... in Frankfurt a. M.", Albert Riegner und Hugo Helbing, München, 8.10.1900, Lot 35. - Französische Privatsammlung.
Carl Rottmann
Kosmische Landschaft
Öl auf Leinwand (doubliert). 56 x 62 cm.Verso auf dem Keilrahmen in blauer Kreide bezeichnet: "35 Rottmann".
Das vorliegende Gemälde eines gewaltigen Wolkenhimmels über einem in Brauntönen gehaltenen, ebenen Boden kommt motivisch und kompositionell einem der letzten Werke von Carl Rottmann außerordentlich nahe, das sich mit dem Titel „Marathon“ in der Alten Nationalgalerie in Berlin befindet (Inv.-Nr. A I 209, Abb. 1). Selbst das auf Braun-, Blau-, Grau- und Weißtöne reduzierte Kolorit ist bei beiden Werken identisch. Dagegen ist das Werk der Nationalgalerie in der Ausführung präziser und klarer durchkomponiert. „Der malerische Vortrag des vorliegenden Gemäldes ist jedoch eher von einem furiosen Gestus bestimmt, so als ob der Künstler im Wettlauf mit der Zeit gearbeitet hätte.“ (Gutachten Rödiger-Diruf).
Es dürfte sich bei unserem Gemälde wohl auch um das Werk handeln, das 1900 mit dem Bildtitel „Griechische Meeresküste bei Gewitter“ unter Lot 35 bei Helbing in München versteigert wurde. Im damaligen Auktionskatalog wurde dazu auf eine Radierung in der Zeitschrift „Die graphischen Künste“ von 1883 hingewiesen (5. Jahrgang, Heft 1), die Rottmanns Gemälde "Meeresküste bei Sturm" wiedergibt (heute in München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Schack-Galerie, Inv.-Nr. 11519). Der Auktionskatalog von Helbing beschreibt das zu versteigernde Lot 35 als „Naturstudie zu dem „Schlachtbild bei Marathon“ [Meeresküste bei Sturm] des Meisters, welche die großartige Naturerfassung, durch welche dieses Werk excelliert, in ihrer ganzen, ersten Frische und Ursprünglichkeit wiedergibt.“
Die Analogien zwischen dem vorliegenden, erst jüngst wiederentdeckten Gemälde mit den Werken in der Berliner Nationalgalerie und der Münchener Schack-Galerie sowie einer weiteren Komposition in Privatbesitz (vgl. Ausst.-Kat. „Landschaft als Geschichte. Carl Rottmann 1797-1850. Hofmaler König Ludwigs I.“, Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, 16.11.1997-18.1.1998 u. München, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, 30.1.-13.4.1998, S. 337, Abb. 190) liegen vor allem in der Gestaltung des Himmels. So dürfte es sich bei unserem Werk wohl um die erste Fassung dieses grandiosen kosmischen Motivs handeln, das von Rottmann im Spätwerk mehrfach verwendet wurde. Für Frau Prof. Rödiger-Diruf, die das Gemälde im Original begutachtet hat und der wir für die Unterstützung bei der Katalogisierung herzlich danken, „stellt das vorliegende Gemälde eine „Prima idea“ von der Hand Carl Rottmanns dar, und zwar eine erste Version seiner eindrucksvollen Spätkompositionen Ende der 1840er Jahre“.ZertifikatProf. Dr. Erika Rödiger-Diruf, Karlsruhe, 20.8.2023.ProvenienzWohl Auktion "Gemälde-Sammlung des Herrn Ludwig R..... - A......... in Frankfurt a. M.", Albert Riegner und Hugo Helbing, München, 8.10.1900, Lot 35. - Französische Privatsammlung.
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