Cantus Gregorianus. Einzelblatt aus einer liturgischen Handschrift des Spätmittelalters mit Noten und Text in schwarzbrauner Sepiatinte auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 15 Zeilen. Schriftraum 37,5 x 26,5 cm. Blattgröße 53,5 x 39,5 cm. Mit 6 (4 roten, 2 blauen) Federwerk-Initialen, 14 Gotica-Initialen mit grüner und gelber Schattierung sowie Knollenblütenornament sowie großer 4-zeiliger figürlicher Initiale in Gold und Farben mit Federwerk-Kolumnensteg und 3 Goldpunkten. Wohl Mittelitalien, um 1460. Großes Blatt einer spätmittelalterlichen Handschrift mit einem Teil des 'Cantus choralis sive ecclesiasticus', dem Gregorianischen Gesang nach der Liturgie, hier zur Matutin, der frühen Morgenandacht aus den Stundengebeten im Antiphonale: "Ad matutinum invitatorium. Exultent in domino sancti alleluia. Magistri sancti alleluja. Stabunt iusti in magna constantia adversus eos qui se angustiaverunt alleluja. Sancti et iusti in domino gaudere alleluja" (Mit großer Zuversicht treten die Gerechten denen entgegen, die sie einst bedrängt und ihre Mühsale für nichts erachtet haben. Selig der Mann, der den Herrn fürchtet, Halleluja, an seinen Geboten freut er sich sehr). Der Psalmentext hebt mit einer großen, 4-zeiligen Prunkinitiale "B" an, für "Beatus vir qui metuit Dominum, alleluia; In mandatis eius cupit nimis" (Selig der Mann, der den Herrn fürchtet, Halleluja). Die Initiale mit roten Balken und nachtblauem Binnengrund ist jeweils reich mit weißen floralen Federwerkvoluten geziert und wird von üppigem Blattwerk begleitet, das in mehreren Stufen von Grün bis Gelb changiert. Einbeschrieben ist sie in ein mit leuchtend schimmerndem Blattgold ausgelegtes Quadrat mit konkav rückschwingenden Seiten. Die linke ist geöffnet, aus ihr wächst grünes Blattwerk mit Goldblüten heraus, das in feinstem Federwerk und zwei Goldpunkten endet. Auf dem Blaugrund erscheint die Figur eines Heiligen in weitem roten Mantel, grünem Toga-Untergewand und violettem Überwurf sowie einer charakteristischen roten, sich nach oben konisch verbreitenden Mütze, hinter der ein Goldnimbus blitzt. Der Heilige hält in seiner Rechten ein rundes, goldenes Gefäß, das innen viergeteilt ist und in das er sich wohl mit einem Stift (Federkiel? Pinsel?) einzutauchen anschickt. Möglicherweise wurde hier der Miniaturmaler dargestellt, der durch seine Arbeit an der Heiligen Schrift selbst zu einem Nimbus kam. So könnte das Gefäß die vier Grundfarben Rot, Gelb, Blau und Grün enthalten. Diese These sollte kunsthistorisch geprüft werden. Gesichtsmodellierung, Gewand, Hände, der charakteristische rote Hut sowie die Ornamente der Initiale deuten allesamt auf den Entstehungsort Italien hin. Es ist wahrscheinlich, dass die Handschrift und ihre Miniaturen Anfang der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts im nördlichen Mittelitalien entstanden waren. Vgl. etwa die ähnliche Kopfbedeckung des Herzogs von Urbino Federico da Montefeltro auf dem berühmten Porträt des Piero della Francesca. – Stegknick rechts, gering wellig, unten leicht abgegriffen und minimal angestaubt, nur vereinzelt minimal fleckig, insgesamt sehr schön. Die Miniatur ist hier und da ganz unwesentlich berieben, kaum Farbabplatzungen, auch der Goldauftrag nur mit wenigen winzigen, kaum sichtbaren Fehlstellen oder Bereibungen. Prachtvoll.
Cantus Gregorianus. Einzelblatt aus einer liturgischen Handschrift des Spätmittelalters mit Noten und Text in schwarzbrauner Sepiatinte auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 15 Zeilen. Schriftraum 37,5 x 26,5 cm. Blattgröße 53,5 x 39,5 cm. Mit 6 (4 roten, 2 blauen) Federwerk-Initialen, 14 Gotica-Initialen mit grüner und gelber Schattierung sowie Knollenblütenornament sowie großer 4-zeiliger figürlicher Initiale in Gold und Farben mit Federwerk-Kolumnensteg und 3 Goldpunkten. Wohl Mittelitalien, um 1460. Großes Blatt einer spätmittelalterlichen Handschrift mit einem Teil des 'Cantus choralis sive ecclesiasticus', dem Gregorianischen Gesang nach der Liturgie, hier zur Matutin, der frühen Morgenandacht aus den Stundengebeten im Antiphonale: "Ad matutinum invitatorium. Exultent in domino sancti alleluia. Magistri sancti alleluja. Stabunt iusti in magna constantia adversus eos qui se angustiaverunt alleluja. Sancti et iusti in domino gaudere alleluja" (Mit großer Zuversicht treten die Gerechten denen entgegen, die sie einst bedrängt und ihre Mühsale für nichts erachtet haben. Selig der Mann, der den Herrn fürchtet, Halleluja, an seinen Geboten freut er sich sehr). Der Psalmentext hebt mit einer großen, 4-zeiligen Prunkinitiale "B" an, für "Beatus vir qui metuit Dominum, alleluia; In mandatis eius cupit nimis" (Selig der Mann, der den Herrn fürchtet, Halleluja). Die Initiale mit roten Balken und nachtblauem Binnengrund ist jeweils reich mit weißen floralen Federwerkvoluten geziert und wird von üppigem Blattwerk begleitet, das in mehreren Stufen von Grün bis Gelb changiert. Einbeschrieben ist sie in ein mit leuchtend schimmerndem Blattgold ausgelegtes Quadrat mit konkav rückschwingenden Seiten. Die linke ist geöffnet, aus ihr wächst grünes Blattwerk mit Goldblüten heraus, das in feinstem Federwerk und zwei Goldpunkten endet. Auf dem Blaugrund erscheint die Figur eines Heiligen in weitem roten Mantel, grünem Toga-Untergewand und violettem Überwurf sowie einer charakteristischen roten, sich nach oben konisch verbreitenden Mütze, hinter der ein Goldnimbus blitzt. Der Heilige hält in seiner Rechten ein rundes, goldenes Gefäß, das innen viergeteilt ist und in das er sich wohl mit einem Stift (Federkiel? Pinsel?) einzutauchen anschickt. Möglicherweise wurde hier der Miniaturmaler dargestellt, der durch seine Arbeit an der Heiligen Schrift selbst zu einem Nimbus kam. So könnte das Gefäß die vier Grundfarben Rot, Gelb, Blau und Grün enthalten. Diese These sollte kunsthistorisch geprüft werden. Gesichtsmodellierung, Gewand, Hände, der charakteristische rote Hut sowie die Ornamente der Initiale deuten allesamt auf den Entstehungsort Italien hin. Es ist wahrscheinlich, dass die Handschrift und ihre Miniaturen Anfang der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts im nördlichen Mittelitalien entstanden waren. Vgl. etwa die ähnliche Kopfbedeckung des Herzogs von Urbino Federico da Montefeltro auf dem berühmten Porträt des Piero della Francesca. – Stegknick rechts, gering wellig, unten leicht abgegriffen und minimal angestaubt, nur vereinzelt minimal fleckig, insgesamt sehr schön. Die Miniatur ist hier und da ganz unwesentlich berieben, kaum Farbabplatzungen, auch der Goldauftrag nur mit wenigen winzigen, kaum sichtbaren Fehlstellen oder Bereibungen. Prachtvoll.
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