Auktionsarchiv: Los-Nr. 67 V

c. 1958 HMW 75 R Bambi

Aufrufpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 67 V

c. 1958 HMW 75 R Bambi

Aufrufpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

FIN: nicht gefunden, Motor: 751466, Österreichischer Typenschein als Referenz Seit 1984 in der Sammlung RRR Weitgehend im Originalzustand Dass rundherum und auch in Österreich ab Anfang der 1950er das Rollerfieber wütete, blieb selbst den Herrschaften in Hallein nicht verborgen. Am Mopedmarkt war man schon Platzhirsch, bei den Einbaumotoren mit dem HMW Fuchs ohnehin der König, aber in Sachen Rollern hatte man nichts zu bieten. Auf der Wiener Frühjahrsmesse 1954 überraschte man dann mit einem Prototypen namens HMW 75 RG. Der ähnelte in Spartanität dem Kauba und der frühen Lambretta, war aber ungleich hübscher. Im Jahr darauf am selben Ort präsentierte man dann das Serienmodell, den HMW Bambi. Der hatte mit dem Prototypen vom Jahr davor auf den ersten Blick wenig gemein, aber er war von atemberaubender Schönheit. Ein Kunstwerk von einem Roller, mit seinen weit und schwungvoll hinunter gezogenen Kotflügeln, den vorderen eine Lampe schmückend, mit seiner Vollverkleidung des Motors, dem üppigen Beinschild mitsamt Armaturenbrett und den Speichenrädern mit den großen Naben. Vielleicht wäre HMW der große Wurf gelungen, hätte sich nicht unter all dem Blech wiederum nur ein 75 ccm Motörchen versteckt. Fast 100 Kilo brachte der Bambi auf die Waage und damit waren die 75 ccm heillos überfordert. Das Zweigang-Getriebe machte das ganze weder besser noch schneller. Im ersten Jahr, 1955, notierte das Statistische Zentralamt noch ganze 314 Zulassungen, im Jahr darauf nur noch deren 95. Die oftmals kolportierten 1.200 gebauten Stück fallen da wohl eher in die Kategorie Märchen, selbst wenn sich ein paar als Cosmo 80 in den Export nach Amerika verirrten. Denn 1958 mit der Übersiedelung von Hallein nach Kottingbrunn war auch schon wieder Schluss mit der Bambi-Produktion. Bambi hieß der Roller dabei schon längst nicht mehr, denn wie man hörte, war man bei Disney nicht sehr amused und schon bald nach Produktionsbeginn hörte der schönste und untermotorisierteste Roller Österreichs auf den wenig klingenden Namen HMW 75 R. Die Geschichte des RRR-Bambis lag lange Jahre im Dunkeln, und tut das in gewisser Weise auch heute noch ein wenig. Jedenfalls gelang es den Roller am 2. August 1984 vom Präsidenten des HMW-Clubs und Sammlerkollegen Otto Langenhagen loszueisen. Der überführte den Bambi noch auf eigener Achse von Ottakring in die Expositur Südstadt, mit, so sagt es der Verkäufer, frisch überholtem Motor, der wie ein Glöckerl gelaufen sein soll. Ansonsten präsentierte sich der Bambi im traumhaften Originalzustand, mit gerade der richtigen Portion Gebrauchsspuren, was man heute Patina nennt und schätzt. Mehr ist über den Roller nicht bekannt, weil die Papiere, die mitgekauft wurden, von einem 1955er Modell stammen, die Plakette am Motor aber 1958 als Baujahr ausweist, die Plakette am Roller aber fehlte. Erst 1992 kam ein wenig Licht ins Dunkel der Geschichte des Bambi-Rollers. Anlässlich der RRR-Sonderschau im Rahmen des Wiener Autosalons, erkannte Journalist und Enthusiast Dr. Michel Kaltschmid jenen Roller wieder, der ihm anno dazumal von HMW zur Probefahrt anvertraut wurde. Weil er den Großglockner bezwingen wollte, hatte Kaltschmid die Belüftung eigenhändig optimiert. Damit war der RRR-Bambi zweifelsohne sein Testobjekt von damals. Der Glockner war dann auch erstürmt worden, sogar zu zweit, sein mehr als ausführlicher Testbericht war jedoch nie erschienen. Weil es bei HMW dann schon drunter und drüber ging, verblieb der Bambi noch jahrelang bei Kaltschmid. Gerettet hätte der eine Bambi HMW wohl auch nimmer mehr.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 67 V
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FIN: nicht gefunden, Motor: 751466, Österreichischer Typenschein als Referenz Seit 1984 in der Sammlung RRR Weitgehend im Originalzustand Dass rundherum und auch in Österreich ab Anfang der 1950er das Rollerfieber wütete, blieb selbst den Herrschaften in Hallein nicht verborgen. Am Mopedmarkt war man schon Platzhirsch, bei den Einbaumotoren mit dem HMW Fuchs ohnehin der König, aber in Sachen Rollern hatte man nichts zu bieten. Auf der Wiener Frühjahrsmesse 1954 überraschte man dann mit einem Prototypen namens HMW 75 RG. Der ähnelte in Spartanität dem Kauba und der frühen Lambretta, war aber ungleich hübscher. Im Jahr darauf am selben Ort präsentierte man dann das Serienmodell, den HMW Bambi. Der hatte mit dem Prototypen vom Jahr davor auf den ersten Blick wenig gemein, aber er war von atemberaubender Schönheit. Ein Kunstwerk von einem Roller, mit seinen weit und schwungvoll hinunter gezogenen Kotflügeln, den vorderen eine Lampe schmückend, mit seiner Vollverkleidung des Motors, dem üppigen Beinschild mitsamt Armaturenbrett und den Speichenrädern mit den großen Naben. Vielleicht wäre HMW der große Wurf gelungen, hätte sich nicht unter all dem Blech wiederum nur ein 75 ccm Motörchen versteckt. Fast 100 Kilo brachte der Bambi auf die Waage und damit waren die 75 ccm heillos überfordert. Das Zweigang-Getriebe machte das ganze weder besser noch schneller. Im ersten Jahr, 1955, notierte das Statistische Zentralamt noch ganze 314 Zulassungen, im Jahr darauf nur noch deren 95. Die oftmals kolportierten 1.200 gebauten Stück fallen da wohl eher in die Kategorie Märchen, selbst wenn sich ein paar als Cosmo 80 in den Export nach Amerika verirrten. Denn 1958 mit der Übersiedelung von Hallein nach Kottingbrunn war auch schon wieder Schluss mit der Bambi-Produktion. Bambi hieß der Roller dabei schon längst nicht mehr, denn wie man hörte, war man bei Disney nicht sehr amused und schon bald nach Produktionsbeginn hörte der schönste und untermotorisierteste Roller Österreichs auf den wenig klingenden Namen HMW 75 R. Die Geschichte des RRR-Bambis lag lange Jahre im Dunkeln, und tut das in gewisser Weise auch heute noch ein wenig. Jedenfalls gelang es den Roller am 2. August 1984 vom Präsidenten des HMW-Clubs und Sammlerkollegen Otto Langenhagen loszueisen. Der überführte den Bambi noch auf eigener Achse von Ottakring in die Expositur Südstadt, mit, so sagt es der Verkäufer, frisch überholtem Motor, der wie ein Glöckerl gelaufen sein soll. Ansonsten präsentierte sich der Bambi im traumhaften Originalzustand, mit gerade der richtigen Portion Gebrauchsspuren, was man heute Patina nennt und schätzt. Mehr ist über den Roller nicht bekannt, weil die Papiere, die mitgekauft wurden, von einem 1955er Modell stammen, die Plakette am Motor aber 1958 als Baujahr ausweist, die Plakette am Roller aber fehlte. Erst 1992 kam ein wenig Licht ins Dunkel der Geschichte des Bambi-Rollers. Anlässlich der RRR-Sonderschau im Rahmen des Wiener Autosalons, erkannte Journalist und Enthusiast Dr. Michel Kaltschmid jenen Roller wieder, der ihm anno dazumal von HMW zur Probefahrt anvertraut wurde. Weil er den Großglockner bezwingen wollte, hatte Kaltschmid die Belüftung eigenhändig optimiert. Damit war der RRR-Bambi zweifelsohne sein Testobjekt von damals. Der Glockner war dann auch erstürmt worden, sogar zu zweit, sein mehr als ausführlicher Testbericht war jedoch nie erschienen. Weil es bei HMW dann schon drunter und drüber ging, verblieb der Bambi noch jahrelang bei Kaltschmid. Gerettet hätte der eine Bambi HMW wohl auch nimmer mehr.

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