Auktionsarchiv: Los-Nr. 3038

Blast Review of the Great English Vortex

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Blast Review of the Great English Vortex

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Beschreibung:

Blast. Review of the Great English Vortex. Edited by Wyndham Lewis No. 1 und No. 2 "War number" (alles Erschienene). 160 S., 2 Bl.; 102 S., 3 Bl. Mit zahlr. graph. Beiträgen und 2 Abb. auf Tafeln. 30 x 24,5 cm. OKart. (Nr. 2 illustr.; etwas gebräunt und teils mit kl. Randläsuren; Rücken mit kl. Fehlstellen). London, J. Lane, 20. Juni 1914 und Kuli 1915. Die legendäre Zeitschrift der englischen Avantgarde, von der kriegsbedingt nur zwei Ausgaben erschienen. Anlässlich der "Blast"-Ausstellung 1996 im Sprengel Museum, Hannover, hieß es zu deren Vorgeschichte: "1914 fand sich eine Gruppe von Künstlern, Schriftstellern und Kritikern zusammen, um mit einer aggressiven Rhetorik, abstrakten Werken und modernen Thesen, die an der vordersten Front der internationalen Kunst und Kunstkritik mithalten konnten, gegen das Establishment und die noch völlig im viktorianischen Geist befangene Kunst in England aufzubegehren. Unmittelbar bevor der Erste Weltkrieg ausbrach, wurden Rebellion und Revolution nicht nur im politischen Bereich, sondern auch in künstlerischen Kreisen zu kraftvollen Schlagwörtern. Wie in vielen europäischen Metropolen gärte es auch in London: Gruppen und Fraktionen bildeten sich um einzelnePersönlichkeiten und brachen wieder auseinander, künstlerische Positionen wurden so klar und kämpferisch formuliert wie nie zuvor in der englischen Kunst. Die radikalsten unter ihnen waren die Vortizisten um Percy Wyndham Lewis (1882-1957) und Ezra Pound (1885-1972). Der Begriff Vortizismus war von dem amerikanischen Dichter Ezra Pound geprägt worden und bedeutete im wörtlichen Sinne 'Wirbel' und'Strudel'. Für Ezra Pound und die Vortizisten war der 'Vortex der Punkt der äußersten Energie'. Wyndham Lewis sah 'im Zentrum des Strudels einen großen ruhigen Ort, an dem alle Energie konzentriert ist. Und hier, an diesem Ort der Konzentration, befindet sich der Vortizist'. Die Vortizisten sympathisierten zunächst mit Marinettis futuristischem Aufruf, einen unmittelbaren Ausdruck für das neue Menschenzeitalter zu finden. Doch in England hatte die Industrielle Revolution viel früher als in den anderen europäischen Ländern begonnen, und London war um 1900 mit 6,5 Millionen Einwohnern noch immer die größte Metropole der damaligen Welt, so daß die Faszination am technischen Fortschritt im Gegensatz zu den italienischen Futuristen längst einer alltäglichen Selbstverständlichkeit gewichen war. Die Vortizisten waren zwar fasziniert von der modernen Welt, den großen Häfen und Städten, der Technik, doch zugleich sahen sie die entmenschlichenden Gefahren, die von der zunehmenden Mechanisierung ausgingen. Dieser kritische Blick auf die moderne Zivilisation unterscheidet daher die vortizistische Ästhetik von der der zeitgenössischen Futuristen und Kubisten. Vortizistische Werke zeichnen sich durch klar umgrenzende Konturengebung aus, in expressiven Diagonalen stürmen die Formen auseinander an die Ränder des Bildes oder fallen implosionsartig ineinander. Menschen werden zu roboterhaften Gestalten, eingebunden in ein hartes Gefüge abstrakter Linien. Explosion und rastlose Energie, schreiende Farben und schwarze Konturen bestimmen die bis zur reinen Abstraktion geführte Bildwelt dieser englischen Kunstbewegung. Im Juli 1914 erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift BLAST (übers. 'Explosion' / 'verdammt'). In den darin publizierten Manifesten wurden die Ziele und Feindbilder der Gruppe formuliert. Neben Lewis und Pound waren die Unterzeichnenden des Vortizistischen Manifestes u.a. Lawrence Atkinson (1873-1931), Henri Gaudier-Brzeska (1891-1915), Jessica Dismorr 1885-1939), William Roberts (1895-1980), Helen Saunders (1885-1963) und Edward Wadsworth (1889-1949). Die dominierende Persönlichkeit als Künstler, Schriftsteller, Kritiker, Herausgeber und Aktivist war jedoch Wyndham Lewis , im publizistischen Bereich tatkräftig unterstützt von Ezra Pound und dem Philosophen und Kritiker T.E. Hulme (1883-1917). Neben den Unterzeichnenden des Man

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Blast. Review of the Great English Vortex. Edited by Wyndham Lewis No. 1 und No. 2 "War number" (alles Erschienene). 160 S., 2 Bl.; 102 S., 3 Bl. Mit zahlr. graph. Beiträgen und 2 Abb. auf Tafeln. 30 x 24,5 cm. OKart. (Nr. 2 illustr.; etwas gebräunt und teils mit kl. Randläsuren; Rücken mit kl. Fehlstellen). London, J. Lane, 20. Juni 1914 und Kuli 1915. Die legendäre Zeitschrift der englischen Avantgarde, von der kriegsbedingt nur zwei Ausgaben erschienen. Anlässlich der "Blast"-Ausstellung 1996 im Sprengel Museum, Hannover, hieß es zu deren Vorgeschichte: "1914 fand sich eine Gruppe von Künstlern, Schriftstellern und Kritikern zusammen, um mit einer aggressiven Rhetorik, abstrakten Werken und modernen Thesen, die an der vordersten Front der internationalen Kunst und Kunstkritik mithalten konnten, gegen das Establishment und die noch völlig im viktorianischen Geist befangene Kunst in England aufzubegehren. Unmittelbar bevor der Erste Weltkrieg ausbrach, wurden Rebellion und Revolution nicht nur im politischen Bereich, sondern auch in künstlerischen Kreisen zu kraftvollen Schlagwörtern. Wie in vielen europäischen Metropolen gärte es auch in London: Gruppen und Fraktionen bildeten sich um einzelnePersönlichkeiten und brachen wieder auseinander, künstlerische Positionen wurden so klar und kämpferisch formuliert wie nie zuvor in der englischen Kunst. Die radikalsten unter ihnen waren die Vortizisten um Percy Wyndham Lewis (1882-1957) und Ezra Pound (1885-1972). Der Begriff Vortizismus war von dem amerikanischen Dichter Ezra Pound geprägt worden und bedeutete im wörtlichen Sinne 'Wirbel' und'Strudel'. Für Ezra Pound und die Vortizisten war der 'Vortex der Punkt der äußersten Energie'. Wyndham Lewis sah 'im Zentrum des Strudels einen großen ruhigen Ort, an dem alle Energie konzentriert ist. Und hier, an diesem Ort der Konzentration, befindet sich der Vortizist'. Die Vortizisten sympathisierten zunächst mit Marinettis futuristischem Aufruf, einen unmittelbaren Ausdruck für das neue Menschenzeitalter zu finden. Doch in England hatte die Industrielle Revolution viel früher als in den anderen europäischen Ländern begonnen, und London war um 1900 mit 6,5 Millionen Einwohnern noch immer die größte Metropole der damaligen Welt, so daß die Faszination am technischen Fortschritt im Gegensatz zu den italienischen Futuristen längst einer alltäglichen Selbstverständlichkeit gewichen war. Die Vortizisten waren zwar fasziniert von der modernen Welt, den großen Häfen und Städten, der Technik, doch zugleich sahen sie die entmenschlichenden Gefahren, die von der zunehmenden Mechanisierung ausgingen. Dieser kritische Blick auf die moderne Zivilisation unterscheidet daher die vortizistische Ästhetik von der der zeitgenössischen Futuristen und Kubisten. Vortizistische Werke zeichnen sich durch klar umgrenzende Konturengebung aus, in expressiven Diagonalen stürmen die Formen auseinander an die Ränder des Bildes oder fallen implosionsartig ineinander. Menschen werden zu roboterhaften Gestalten, eingebunden in ein hartes Gefüge abstrakter Linien. Explosion und rastlose Energie, schreiende Farben und schwarze Konturen bestimmen die bis zur reinen Abstraktion geführte Bildwelt dieser englischen Kunstbewegung. Im Juli 1914 erschien die erste Ausgabe der Zeitschrift BLAST (übers. 'Explosion' / 'verdammt'). In den darin publizierten Manifesten wurden die Ziele und Feindbilder der Gruppe formuliert. Neben Lewis und Pound waren die Unterzeichnenden des Vortizistischen Manifestes u.a. Lawrence Atkinson (1873-1931), Henri Gaudier-Brzeska (1891-1915), Jessica Dismorr 1885-1939), William Roberts (1895-1980), Helen Saunders (1885-1963) und Edward Wadsworth (1889-1949). Die dominierende Persönlichkeit als Künstler, Schriftsteller, Kritiker, Herausgeber und Aktivist war jedoch Wyndham Lewis , im publizistischen Bereich tatkräftig unterstützt von Ezra Pound und dem Philosophen und Kritiker T.E. Hulme (1883-1917). Neben den Unterzeichnenden des Man

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