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Auction archive: Lot number 679

Heinrich Stolle

Estimate
€12,000
ca. US$12,678
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 679

Heinrich Stolle

Estimate
€12,000
ca. US$12,678
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Beschreibung über den Geometrischen Triangel, wie man mit demselben kan alle höhen und tiffen, auch lengen und breitten, Abmessen, Getheilet in Zweytheil. Beschriben durch Heinrichen Stoll. Kön.-kay. ... Mathematischen Instrumentmachern. Anno 1612 in Prag. Deutsche Handschrift in Tinte auf Bütten. Mit mathematischen Tuschefiguren im Text. 82 hs. pag. beschr. Bl. (ohne Bl. 73/74, wohl Paginierungsfehler, da keine Seite fehlt), durchschossen angelegt. 8°. Pgt. d. Zt. mit span. Kanten (berieben, angeschmutzt, wurmstichig, Rücken mit Fehlstellen, Schließbänder fehlend). Mathematik Naturwissenschaften – Unveröffentlichtes Manuskript des Instrumentenbauers Heinrich Stolle (auch Stoll, tätig um 1607-1627) über ein Geometrisches Triangel und dessen Verwendung in der Vermessung. - In der Renaissance war das Triquetum (auch als Dreistab oder Triangel bekannt) in der Vermessung weit verbreitet. Seine Tradition reicht bis in die Antike zurück und wurde in der frühen Neuzeit regelmäßig modifiziert. Das Gerät war besonders vielseitig in der euklidischen Triangulation, die in den Werken von Sebastian Münster, Daniel Schwenter und anderen zu finden ist. Eine andere Tradition, die ebenfalls auf die Antike zurückgeht, verwendet zwei schwenkbare Arme und wurde von dem gelernten Goldschmied Leonhard Zubler (1563-1611) und dem Steinmetz Philipp Eberhard (1563-1627) in einem Buch beschrieben, das 1602 und später gedruckt wurde (Tomash Z11). Zubler stand wie Stolle in Kontakt mit Bürgi, der die ursprüngliche Konstruktion erfunden haben könnte. Die dazu notwendigen Instrumente und Messverfahren erläuterte Zubler in mehreren Schriften mit zahlreichen Kupferstichen, zuerst in "Kurtzer vnnd gruntlicher Bericht von dem Neüwen Geometrischen Instrument oder Triangel" (1602). Seine Instrumente waren so begehrt, dass er 1608 ein Verkaufsbüro in Frankfurt a.M. einrichtete. - Heinrich Stolle ging zunächst in Prag bei dem Schweizer Uhrmacher, Mathematiker und astronomischen Instrumentenbauer Jost Bürgi (1552-1632) in die Lehre, der v.a. an den Höfen in Kassel und Prag tätig war. Obwohl er Autodidakt war, galt Bürgi schon zu Lebzeiten als einer der besten Maschinenbauer seiner Generation und wurde schließlich zum innovativsten Uhren- und wissenschaftlichen Instrumentenbauer seiner Zeit. Im Jahr 1604 trat Bürgi in den Dienst von Kaiser Rudolf II. in Prag. Während seiner Prager Jahre arbeitete er am Hof Rudolfs II. eng mit dem Astronomen Johannes Kepler zusammen. Heinrich Stolle, einer der beiden Lehrlinge von Jost Bürgi, war mit dem Astronomen Johannes Kepler gut bekannt und bezeugte für ihn einige Beobachtungen (siehe Kepler, Opera omnia II, 805 bzw. 838). - Zu seinen wichtigsten uhrmacherischen Erfindungen gehören die Kreuzschlaghemmung und die Remontoire, zwei Mechanismen, die die Genauigkeit der mechanischen Uhren jener Zeit gravierend verbesserten. Dadurch konnten Uhren erstmals als wissenschaftliche Instrumente eingesetzt werden, und zwar mit einer Genauigkeit, die es ermöglichte, den Vorbeizug von Sternen (und anderen Himmelskörpern) im Fadenkreuz von Teleskopen zu verfolgen und die Positionen von Sternen genau zu bestimmen. Nach seiner Zeit in Bürgis Werkstatt arbeitete Heinrich Stolle selbständig als Uhrmacher und Instrumentenbauer in Prag. Er baute auch Instrumente für Th. Teuffel. 1623 arbeitete er als Hofuhrmacher für Karl I. von Liechtenstein (Premierminister von Rudolf II.). - Ein feiner dekorativer vergoldeter Theodolit mit einer azimutalen Sonnenuhr und Diagrammen mathematischer Funktionen aus der Zeit von 1608 bis 1613 wurde von Heinrich Stolle geschaffen und wird in Prag aufbewahrt, ebenso wie eine Schützenwaage. In der Sammlung des Britischen Museums befindet sich von ihm eines der wenigen erhaltenen frühen Fernrohre, ein Messingfernrohr galileischen Typs mit zwei Originallinsen, die mit Messingschutzkappen versehen sind. - Zinner, Instrumente, S. 545. - Uta Lindgren. Land Surveys, Instruments and Practitioners in the Renaissance. In: History o

Auction archive: Lot number 679
Auction:
Datum:
29 Sep 2023
Auction house:
Jeschke Jádi Auctions Berlin GmbH
Potsdamer Straße 16
14163 Berlin
Germany
info@jw-berlin.de
+49 (0)30 2667700
+49 (0)30 2266770199
Beschreibung:

Beschreibung über den Geometrischen Triangel, wie man mit demselben kan alle höhen und tiffen, auch lengen und breitten, Abmessen, Getheilet in Zweytheil. Beschriben durch Heinrichen Stoll. Kön.-kay. ... Mathematischen Instrumentmachern. Anno 1612 in Prag. Deutsche Handschrift in Tinte auf Bütten. Mit mathematischen Tuschefiguren im Text. 82 hs. pag. beschr. Bl. (ohne Bl. 73/74, wohl Paginierungsfehler, da keine Seite fehlt), durchschossen angelegt. 8°. Pgt. d. Zt. mit span. Kanten (berieben, angeschmutzt, wurmstichig, Rücken mit Fehlstellen, Schließbänder fehlend). Mathematik Naturwissenschaften – Unveröffentlichtes Manuskript des Instrumentenbauers Heinrich Stolle (auch Stoll, tätig um 1607-1627) über ein Geometrisches Triangel und dessen Verwendung in der Vermessung. - In der Renaissance war das Triquetum (auch als Dreistab oder Triangel bekannt) in der Vermessung weit verbreitet. Seine Tradition reicht bis in die Antike zurück und wurde in der frühen Neuzeit regelmäßig modifiziert. Das Gerät war besonders vielseitig in der euklidischen Triangulation, die in den Werken von Sebastian Münster, Daniel Schwenter und anderen zu finden ist. Eine andere Tradition, die ebenfalls auf die Antike zurückgeht, verwendet zwei schwenkbare Arme und wurde von dem gelernten Goldschmied Leonhard Zubler (1563-1611) und dem Steinmetz Philipp Eberhard (1563-1627) in einem Buch beschrieben, das 1602 und später gedruckt wurde (Tomash Z11). Zubler stand wie Stolle in Kontakt mit Bürgi, der die ursprüngliche Konstruktion erfunden haben könnte. Die dazu notwendigen Instrumente und Messverfahren erläuterte Zubler in mehreren Schriften mit zahlreichen Kupferstichen, zuerst in "Kurtzer vnnd gruntlicher Bericht von dem Neüwen Geometrischen Instrument oder Triangel" (1602). Seine Instrumente waren so begehrt, dass er 1608 ein Verkaufsbüro in Frankfurt a.M. einrichtete. - Heinrich Stolle ging zunächst in Prag bei dem Schweizer Uhrmacher, Mathematiker und astronomischen Instrumentenbauer Jost Bürgi (1552-1632) in die Lehre, der v.a. an den Höfen in Kassel und Prag tätig war. Obwohl er Autodidakt war, galt Bürgi schon zu Lebzeiten als einer der besten Maschinenbauer seiner Generation und wurde schließlich zum innovativsten Uhren- und wissenschaftlichen Instrumentenbauer seiner Zeit. Im Jahr 1604 trat Bürgi in den Dienst von Kaiser Rudolf II. in Prag. Während seiner Prager Jahre arbeitete er am Hof Rudolfs II. eng mit dem Astronomen Johannes Kepler zusammen. Heinrich Stolle, einer der beiden Lehrlinge von Jost Bürgi, war mit dem Astronomen Johannes Kepler gut bekannt und bezeugte für ihn einige Beobachtungen (siehe Kepler, Opera omnia II, 805 bzw. 838). - Zu seinen wichtigsten uhrmacherischen Erfindungen gehören die Kreuzschlaghemmung und die Remontoire, zwei Mechanismen, die die Genauigkeit der mechanischen Uhren jener Zeit gravierend verbesserten. Dadurch konnten Uhren erstmals als wissenschaftliche Instrumente eingesetzt werden, und zwar mit einer Genauigkeit, die es ermöglichte, den Vorbeizug von Sternen (und anderen Himmelskörpern) im Fadenkreuz von Teleskopen zu verfolgen und die Positionen von Sternen genau zu bestimmen. Nach seiner Zeit in Bürgis Werkstatt arbeitete Heinrich Stolle selbständig als Uhrmacher und Instrumentenbauer in Prag. Er baute auch Instrumente für Th. Teuffel. 1623 arbeitete er als Hofuhrmacher für Karl I. von Liechtenstein (Premierminister von Rudolf II.). - Ein feiner dekorativer vergoldeter Theodolit mit einer azimutalen Sonnenuhr und Diagrammen mathematischer Funktionen aus der Zeit von 1608 bis 1613 wurde von Heinrich Stolle geschaffen und wird in Prag aufbewahrt, ebenso wie eine Schützenwaage. In der Sammlung des Britischen Museums befindet sich von ihm eines der wenigen erhaltenen frühen Fernrohre, ein Messingfernrohr galileischen Typs mit zwei Originallinsen, die mit Messingschutzkappen versehen sind. - Zinner, Instrumente, S. 545. - Uta Lindgren. Land Surveys, Instruments and Practitioners in the Renaissance. In: History o

Auction archive: Lot number 679
Auction:
Datum:
29 Sep 2023
Auction house:
Jeschke Jádi Auctions Berlin GmbH
Potsdamer Straße 16
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