Aus der Arbeitsbibliothek des Torquato Tasso mit unzähligen autographen Annotationen, Unterstreichungen und Marginalien Bembo, Pietro. Prose di M. Pietro Bembo nelle quali si ragiona della volgar lingua scritte al cardinale de Medici che poi è stato creato a Sommo Pontefice et detto Papa Clemente Settimo, divise in tre libri. 1 nn. (Titel), XCIIII num. Bl. 28,5 x 18,8 cm. Nur leicht flexibles Pergament um 1650 (etwas abgegriffen und fleckig, leicht bestoßen, hs. RSchild teils abgelöst) mit dunkelgrünem Schnitt. Eingelegt in Maroquin-Schuber (gering bestoßen, unwesentlich beschabt) um 1900 mit 5 Zierbünden, goldgeprägtem RTitel und Innenschuber aus leuchtend rotem Chagrinleder. (Venedig, Giovanni Tacuino, 09.1525). STC 81. IA 116.370. Ebert 1915. Graesse I, 332. Nicht bei Adams. – Erste Ausgabe der "Prose", bedeutender Essays des italienischen humanistischen Gelehrten und Kardinals Pietro Bembo (1470-1547), der für seiner elegante Beherrschung der lateinischen Sprache, sowohl der Antike als auch der Renaissance bekannt war, so dass seine Zeitgenossen sich an seinem vorbildlichen Stil orientierten. So wurde er wegweisend für den italienischen Humanismus und die Theorie der italienischen Literatursprache. "Die Abhandlung hat die Form von Gesprächen, die 1502 im Hause von Bembos Bruder geführt wurden. Im Mittelpunkt steht das Problem der Muttersprache in ihrem Verhältnis zur italienischen Tradition und zu den Sprachen anderer Völker" (vgl. KLL 7852). – Titelblatt etwas löchrig (nur minimaler Buchstabenverlust) und mit kleinen Randeinrissen, älter hinterlegtem Bugausriss unten, die ersten vier Blätter etwas stärker gebräunt, mit vereinzelten Feuchtfleckchen (leichtes Verschwimmen weniger Marginalien), ganz wenige Wurmgänge in den breiten weißen Rändern, etwas fingerfleckig und mit Eselsohren bzw. kleinen Ohrablösungen, sonst im Block bemerkenswert sauber und frisch. Das Exemplar stammt aus der Bibliothek des bedeutendsten italienischen Renaissance-Dichters Torquato Tasso (1544-1595), Verfasser des großen Epos über die Zeit der Kreuzzüge "La Gerusalemme liberata" (um 1574 vollendet) und enthält Hunderte von eigenhändigen Anmerkungen und Marginalien sowie Unterstreichungen in Sepiatinte, die eine intensive Lektüre der Prosa des Pietro Bembo über mehrere Jahre und Jahrzehnte bezeugen. So vermerkte Tasso schon auf dem Titelblatt einige Textstellen mit Seitenzahlen, die er sich merken wollte zusammenfassend: "Guido de le Colonne f. 48. 49. 120. 138. 138. & 202. Giunta a f[oli]o 139. disse anc[he] Guido giudice. Ciò fue lo Re Alpino. lib.o XVIII. col. V. verso fine ... Ciò fue il fortissimo Hettore. lib.o XX. col. VII vero fine." Verso Titel finden sich zahlreiche weitere Einträge, dann folgt der Text, der von Tasso eingehend und mehrfach durchgearbeitet wurde, wobei sich gut beobachten lässt, wie sich die Handschrift des Dichters, der immer wieder an heftigen Wahnvorstellungen litt, über die Jahre bekanntermaßen immer wieder änderte. "Few men varied their handwriting at different periods of their lives more than the renowned poet of Italy, and in no other volume probably will be found that fact so remarkably illustrated as in the present. Not a page is without marginal notes in the autograph of Tasso, the text itself having evidences of its having been most carefully studied by him. These notes are occasionally written in the large, coarse and straggling hand, similar to two undoubted manuscripts in the British Museum. Many of the more early ones are more in the round Italian hand, while others, of a later period, are in a cursive style, similar to that used by the Poet in his letter writing; of which, though a little smaller, the four verses on the reverse of the last leaf from a beautiful example" (zit. Aufnahme Auktionskatalog als Fiche montiert im Vorderdeckel). Schon der bedeutendste Tasso-Forscher, Giovanni Rosini, (1776-1855), Herausgeber der großen Werkausgabe des Dichters; "Opere di Torquato Tasso colle controversie sulla Gerus
Aus der Arbeitsbibliothek des Torquato Tasso mit unzähligen autographen Annotationen, Unterstreichungen und Marginalien Bembo, Pietro. Prose di M. Pietro Bembo nelle quali si ragiona della volgar lingua scritte al cardinale de Medici che poi è stato creato a Sommo Pontefice et detto Papa Clemente Settimo, divise in tre libri. 1 nn. (Titel), XCIIII num. Bl. 28,5 x 18,8 cm. Nur leicht flexibles Pergament um 1650 (etwas abgegriffen und fleckig, leicht bestoßen, hs. RSchild teils abgelöst) mit dunkelgrünem Schnitt. Eingelegt in Maroquin-Schuber (gering bestoßen, unwesentlich beschabt) um 1900 mit 5 Zierbünden, goldgeprägtem RTitel und Innenschuber aus leuchtend rotem Chagrinleder. (Venedig, Giovanni Tacuino, 09.1525). STC 81. IA 116.370. Ebert 1915. Graesse I, 332. Nicht bei Adams. – Erste Ausgabe der "Prose", bedeutender Essays des italienischen humanistischen Gelehrten und Kardinals Pietro Bembo (1470-1547), der für seiner elegante Beherrschung der lateinischen Sprache, sowohl der Antike als auch der Renaissance bekannt war, so dass seine Zeitgenossen sich an seinem vorbildlichen Stil orientierten. So wurde er wegweisend für den italienischen Humanismus und die Theorie der italienischen Literatursprache. "Die Abhandlung hat die Form von Gesprächen, die 1502 im Hause von Bembos Bruder geführt wurden. Im Mittelpunkt steht das Problem der Muttersprache in ihrem Verhältnis zur italienischen Tradition und zu den Sprachen anderer Völker" (vgl. KLL 7852). – Titelblatt etwas löchrig (nur minimaler Buchstabenverlust) und mit kleinen Randeinrissen, älter hinterlegtem Bugausriss unten, die ersten vier Blätter etwas stärker gebräunt, mit vereinzelten Feuchtfleckchen (leichtes Verschwimmen weniger Marginalien), ganz wenige Wurmgänge in den breiten weißen Rändern, etwas fingerfleckig und mit Eselsohren bzw. kleinen Ohrablösungen, sonst im Block bemerkenswert sauber und frisch. Das Exemplar stammt aus der Bibliothek des bedeutendsten italienischen Renaissance-Dichters Torquato Tasso (1544-1595), Verfasser des großen Epos über die Zeit der Kreuzzüge "La Gerusalemme liberata" (um 1574 vollendet) und enthält Hunderte von eigenhändigen Anmerkungen und Marginalien sowie Unterstreichungen in Sepiatinte, die eine intensive Lektüre der Prosa des Pietro Bembo über mehrere Jahre und Jahrzehnte bezeugen. So vermerkte Tasso schon auf dem Titelblatt einige Textstellen mit Seitenzahlen, die er sich merken wollte zusammenfassend: "Guido de le Colonne f. 48. 49. 120. 138. 138. & 202. Giunta a f[oli]o 139. disse anc[he] Guido giudice. Ciò fue lo Re Alpino. lib.o XVIII. col. V. verso fine ... Ciò fue il fortissimo Hettore. lib.o XX. col. VII vero fine." Verso Titel finden sich zahlreiche weitere Einträge, dann folgt der Text, der von Tasso eingehend und mehrfach durchgearbeitet wurde, wobei sich gut beobachten lässt, wie sich die Handschrift des Dichters, der immer wieder an heftigen Wahnvorstellungen litt, über die Jahre bekanntermaßen immer wieder änderte. "Few men varied their handwriting at different periods of their lives more than the renowned poet of Italy, and in no other volume probably will be found that fact so remarkably illustrated as in the present. Not a page is without marginal notes in the autograph of Tasso, the text itself having evidences of its having been most carefully studied by him. These notes are occasionally written in the large, coarse and straggling hand, similar to two undoubted manuscripts in the British Museum. Many of the more early ones are more in the round Italian hand, while others, of a later period, are in a cursive style, similar to that used by the Poet in his letter writing; of which, though a little smaller, the four verses on the reverse of the last leaf from a beautiful example" (zit. Aufnahme Auktionskatalog als Fiche montiert im Vorderdeckel). Schon der bedeutendste Tasso-Forscher, Giovanni Rosini, (1776-1855), Herausgeber der großen Werkausgabe des Dichters; "Opere di Torquato Tasso colle controversie sulla Gerus
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