ANKER, ALBERT Ins "Die ältere Schwester". Aquarell, sig. u. dat. u.l., 21,5xcm (LM) Austellung: Albert Anker - Der Maler und sein Werk. Gemäldeausstellung aus Anlass des 75. Todestages, Sporthalle Ins, 23. März - 21. April 1985, Nr. (im Ausstellungskatalog S. 47). Selten stellte Anker Kinder in der Obhut ihrer Mutter dar, stattdessen werden die Kleinen meist von ihren älteren Geschwistern oder Grosseltern liebevoll beaufsichtigt, betreut und unterrichtet. Im angebotenen Aquarell ist es die ältere Schwester, die ihrem jüngeren Bruder aus einem Bilderbuch vorliest, während die kleine Schwester, am Tischrand stehend, den Schilderungen aufmerksam folgt. Immer wieder griff Albert Anker den kindlichen Alltag und das Lektüremotiv in seinem künstlerischen Schaffen auf. Unter dem prägenden Eindruck des pädagogischen Wandels im Europa des 19. Jahrhunderts, begegnen wir in Anker einem humanistisch aufgeschlossenen Zeitgeist, der sich bildnerisch stark mit den Inhalten der pädagogischen Lehren von Jean-Jacques Rousseau und Johann Heinrich Pestalozzi auseinandersetzte. Die Vermittlung von Bildung durchzieht sein Werk wie ein roter Faden, was viele Darstellungen von Kindern mit Schiefertafeln, Schreibheften, Schreibstiften und Schulbuch eindrücklich belegen. Ankers Kinderszenen sind meist durch eine Versunkenheit der Protagonisten in ihre jeweiligen Aktivitäten oder Schulaufgaben geprägt. Dabei ist die Darstellung von Einzelpersonen weitaus häufiger als solche bildhaft ausformulierten, mehrfigurigen Kompositionen wie die vorliegende. Matthias Brefin Nachfahre des Künstlers sowie Nachlassverwalter und Kurator des Albert-Anker-Hauses in Ins, hat festgestellt, dass Anker im «Livre des ventes» ein Aquarell mit dem Titel «Trois enfants avec image» erwähte - verkauft an Herrn Weiss für CHF 250. Bei dieser Arbeit muss es sich um unser Werk handeln. Ein Herr Weiss, genauer: Armand Weiss, ist aus der Ankerkorrespondenz bestens bekannt: er war ein Politiker im Elsass, sammelte Bücher und Bilder, war mit Anker befreundet und malte auch selbst. Anker wurde von Armand Weiss vermutlich angefragt, ob er nicht ein Bild seiner eigenen Kinder für ihn malen könnte. Aus der Erinnerung oder nach alten Vorlagen hat Anker dieses Aquarell gemalt. So ist auch ein Porträt seines früh verstorbenen Sohnes Ruedeli bekannt, das Anker nach seinem Schlaganfall von auf der Basis eines eigenen Ölgemäldes in Aquarelltechnik kopiert hat. Der Altersabstand, die Physiognomien und die jeweilige Haarfarbe in unserem Aquarell stimmen mit älteren Bildern von Ankers Kindern überein: Louise wurde geboren, Maurice und Cécile 1877.
ANKER, ALBERT Ins "Die ältere Schwester". Aquarell, sig. u. dat. u.l., 21,5xcm (LM) Austellung: Albert Anker - Der Maler und sein Werk. Gemäldeausstellung aus Anlass des 75. Todestages, Sporthalle Ins, 23. März - 21. April 1985, Nr. (im Ausstellungskatalog S. 47). Selten stellte Anker Kinder in der Obhut ihrer Mutter dar, stattdessen werden die Kleinen meist von ihren älteren Geschwistern oder Grosseltern liebevoll beaufsichtigt, betreut und unterrichtet. Im angebotenen Aquarell ist es die ältere Schwester, die ihrem jüngeren Bruder aus einem Bilderbuch vorliest, während die kleine Schwester, am Tischrand stehend, den Schilderungen aufmerksam folgt. Immer wieder griff Albert Anker den kindlichen Alltag und das Lektüremotiv in seinem künstlerischen Schaffen auf. Unter dem prägenden Eindruck des pädagogischen Wandels im Europa des 19. Jahrhunderts, begegnen wir in Anker einem humanistisch aufgeschlossenen Zeitgeist, der sich bildnerisch stark mit den Inhalten der pädagogischen Lehren von Jean-Jacques Rousseau und Johann Heinrich Pestalozzi auseinandersetzte. Die Vermittlung von Bildung durchzieht sein Werk wie ein roter Faden, was viele Darstellungen von Kindern mit Schiefertafeln, Schreibheften, Schreibstiften und Schulbuch eindrücklich belegen. Ankers Kinderszenen sind meist durch eine Versunkenheit der Protagonisten in ihre jeweiligen Aktivitäten oder Schulaufgaben geprägt. Dabei ist die Darstellung von Einzelpersonen weitaus häufiger als solche bildhaft ausformulierten, mehrfigurigen Kompositionen wie die vorliegende. Matthias Brefin Nachfahre des Künstlers sowie Nachlassverwalter und Kurator des Albert-Anker-Hauses in Ins, hat festgestellt, dass Anker im «Livre des ventes» ein Aquarell mit dem Titel «Trois enfants avec image» erwähte - verkauft an Herrn Weiss für CHF 250. Bei dieser Arbeit muss es sich um unser Werk handeln. Ein Herr Weiss, genauer: Armand Weiss, ist aus der Ankerkorrespondenz bestens bekannt: er war ein Politiker im Elsass, sammelte Bücher und Bilder, war mit Anker befreundet und malte auch selbst. Anker wurde von Armand Weiss vermutlich angefragt, ob er nicht ein Bild seiner eigenen Kinder für ihn malen könnte. Aus der Erinnerung oder nach alten Vorlagen hat Anker dieses Aquarell gemalt. So ist auch ein Porträt seines früh verstorbenen Sohnes Ruedeli bekannt, das Anker nach seinem Schlaganfall von auf der Basis eines eigenen Ölgemäldes in Aquarelltechnik kopiert hat. Der Altersabstand, die Physiognomien und die jeweilige Haarfarbe in unserem Aquarell stimmen mit älteren Bildern von Ankers Kindern überein: Louise wurde geboren, Maurice und Cécile 1877.
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