Äußerst seltene große Schmuckschatulle mit Weichmalerei in Form einer Rokoko-Kommode Dreiseitig geschweifter, bombierter Korpus auf Volutenfüßen mit stark ausgezogenen Ecklisenen, frontseitig bekrönt von plastischen Puttenköpfen. Gering überstehender, dem Korpus entsprechend profilgerahmter Scharnierdeckel. Reicher reliefplastischer Rocaille- und Muscheldekor mit Reliefgoldornamenten und Schuppenmosaik. Auf der Wandung von Blattranken gerahmte Reserven mit pastellfarbenen Fonds in zartorange- bis rosafarbenen Tönen, unterhalb begrenzt von geschweiften blauen Schuppenzwickel. Auf der Schauseite rocaillegerahmtes, von einer Blumengirlande gesäumtes Portrait eines brünetten Mädchens mit Haarreif. Schmalseiten mit weich gezeichneten Blumenstillleben. Auf dem schräg ansteigendem Deckel großflächige Watteauszene, einen Kavalier im Gespräch mit zwei höfischen Damen vor Landschaftskulisse in der Art der "Fête galante" darstellend. Polychrome Malerei. Florale Dekoration in sog. Weichmalerei. Goldstaffage. Entw. Robert Schirmer. Feuervergoldete, ornamental gravierte Bronzemontierung, bez. "Königl. Porzellan Manufactur Berlin". Unterseite bez. "Kai'kos Ebene bei Pergamon". Zepter- und rote Malereimarke. H. 30 cm. 52 cm x 26 cm. Im Modellbuch der KPM von 1885 wird die im Stil des Neo-Rokoko gearbeitete Schatulle als "Juwelenkasten in Form einer Kommode" unter der Modell-Nr. 3117 geführt. Dort ist zudem vermerkt, dass die Modellformen für diese Schatulle neben anderen Gipsmodellen des Historismus am 9.2.1921 im Zuge der stilistischen Neuorientierung der Manufaktur zerstört wurden. Lt. Auskunft des historischen KPM-Archiv des Landes Berlin (November 2017). Um sich nationalen und internationalen Absatzmärkten zu öffnen, nahm die KPM regelmäßig an Gewerbe- und Weltausstellungen teil und gewann damit den im Prestigedenken verhafteten Adel und das Großbürgertum als finanzkräftige Käuferschicht. Neben anderen, vom Publikum sehr wertgeschätzten Objekten des Neo-Rokokos wurde ein Exemplar des Schmuckkastens bereits 1888 auf der deutsch-nationalen Kunstgewerbeausstellung in München gezeigt. Vgl. Dietz, Slg. Sabet, Nr. GF1, S. 476, 79.; Keramos, Heft 209, Abb. 5, S. 78. A very rare huge porcelain jewellery box with so called "Weichmalerei". Sceptre and painter's mark. KPM-Berlin. Um 1900.
Äußerst seltene große Schmuckschatulle mit Weichmalerei in Form einer Rokoko-Kommode Dreiseitig geschweifter, bombierter Korpus auf Volutenfüßen mit stark ausgezogenen Ecklisenen, frontseitig bekrönt von plastischen Puttenköpfen. Gering überstehender, dem Korpus entsprechend profilgerahmter Scharnierdeckel. Reicher reliefplastischer Rocaille- und Muscheldekor mit Reliefgoldornamenten und Schuppenmosaik. Auf der Wandung von Blattranken gerahmte Reserven mit pastellfarbenen Fonds in zartorange- bis rosafarbenen Tönen, unterhalb begrenzt von geschweiften blauen Schuppenzwickel. Auf der Schauseite rocaillegerahmtes, von einer Blumengirlande gesäumtes Portrait eines brünetten Mädchens mit Haarreif. Schmalseiten mit weich gezeichneten Blumenstillleben. Auf dem schräg ansteigendem Deckel großflächige Watteauszene, einen Kavalier im Gespräch mit zwei höfischen Damen vor Landschaftskulisse in der Art der "Fête galante" darstellend. Polychrome Malerei. Florale Dekoration in sog. Weichmalerei. Goldstaffage. Entw. Robert Schirmer. Feuervergoldete, ornamental gravierte Bronzemontierung, bez. "Königl. Porzellan Manufactur Berlin". Unterseite bez. "Kai'kos Ebene bei Pergamon". Zepter- und rote Malereimarke. H. 30 cm. 52 cm x 26 cm. Im Modellbuch der KPM von 1885 wird die im Stil des Neo-Rokoko gearbeitete Schatulle als "Juwelenkasten in Form einer Kommode" unter der Modell-Nr. 3117 geführt. Dort ist zudem vermerkt, dass die Modellformen für diese Schatulle neben anderen Gipsmodellen des Historismus am 9.2.1921 im Zuge der stilistischen Neuorientierung der Manufaktur zerstört wurden. Lt. Auskunft des historischen KPM-Archiv des Landes Berlin (November 2017). Um sich nationalen und internationalen Absatzmärkten zu öffnen, nahm die KPM regelmäßig an Gewerbe- und Weltausstellungen teil und gewann damit den im Prestigedenken verhafteten Adel und das Großbürgertum als finanzkräftige Käuferschicht. Neben anderen, vom Publikum sehr wertgeschätzten Objekten des Neo-Rokokos wurde ein Exemplar des Schmuckkastens bereits 1888 auf der deutsch-nationalen Kunstgewerbeausstellung in München gezeigt. Vgl. Dietz, Slg. Sabet, Nr. GF1, S. 476, 79.; Keramos, Heft 209, Abb. 5, S. 78. A very rare huge porcelain jewellery box with so called "Weichmalerei". Sceptre and painter's mark. KPM-Berlin. Um 1900.
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