Auktionsarchiv: Los-Nr. 303 -

(Aelst 1502–1550 Brüssel) Triptychon

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 303 -

(Aelst 1502–1550 Brüssel) Triptychon

Schätzpreis
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

(Aelst 1502–1550 Brüssel) Triptychon: Anbetung der Könige, Öl auf Holz, 96 x 128 cm (Gesamtmaße), 96 x 63 cm (Mitteltafel), 96 x 37 cm (linker und rechter Flügel), gerahmt Provenienz: Sammlung Friedrich Kohn, Stuttgart; Kunsthandel R. Finck, Brüssel (1964); Sammlung Dieter Klenk (1906–1983), Mainz, 1964; dort erworben durch den jetzigen Besitzer um 1983 Literatur: G. Marlier, Pierre Coeck d’Alost, Brüssel 1966, S. 158f., Abb. 93 Wir danken Till Holger Borchert, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Pieter Coecke van Aelst und Werkstatt auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat. Das vorliegende Gemälde ist eine von mehreren von Pieter Coecke van Aelst und seiner Werkstatt entweder in Brüssel oder Antwerpen ausgeführten Fassungen der Anbetung der Könige. Eine weitere hier erwähnenswerte Variante des Themas befindet sich im Museum Catharijneconvent in Utrecht (siehe G. Marlier, La Renaissance Flammande – Pierre Coeck d’Alost, Brüssel 1966, Abb. 77), und ein sehr ähnliches, wenn auch nicht identisches Triptychon wurde am 20. Oktober 2015 im Dorotheum in Wien als Lot 29 versteigert. Die Einbeziehung der Figuren auf den Seitenflügeln in die Mittelszene stellte eine Neuerung gegenüber der herkömmlichen Praxis dar, der zufolge auf den Flügeln Szenen dargestellt waren, die in keinem Zusammenhang mit dem mittig platzierten Hauptthema standen. Dieser Vorgangsweise ist die räumliche Großzügigkeit und Symmetrie des vorliegenden Gemäldes geschuldet. Später wurde diese Innovation zum typischen Merkmal von Künstlern der Nachfolgegeneration, etwa Joos van Cleves und des Meisters der weiblichen Halbfiguren. Der künstlerischen Tradition folgend, überreicht der im mittleren Lebensalter stehende König Melchior Weihrauch aus seiner Heimat Arabien. Hier ist er mit Turban und Bart hinter der Jungfrau Maria dargestellt. Pieter Coecke van Aelst besuchte Konstantinopel und hielt die Gewänder der Menschen, denen er auf seiner Reise begegnete, in einem wunderbaren, aus zehn Blöcken bestehenden „Holzschnitt-Fries“ mit dem Titel Ces Moeurs et fachons de faire de Turcz fest (von seiner Witwe 1553 veröffentlicht). Ebenfalls von den Reisen Coecke van Aelsts, der Karel van Mander zufolge unter dem Brüsseler Hofmaler Barend van Orley ausgebildet wurde und sich danach in Rom aufhielt, rühren Elemente, die vermutlich den Zeichnungen entnommen sind, welche er nach der Antike und zeitgenössischen Werken der Architektur und Bildhauerei anfertigte. Van Aelst ging so weit, die architektonischen Vorgaben Vitruvius’ und Sebastiano Serlios ins Flämische zu übertragen, wie aus den hier dargestellten Pilastern hervorgehen mag. Provenance: Collection Friedrich Kohn, Stuttgart; with R. Finck, Brussels, 1964; Collection Dieter Klenk (1906–1983), Mainz, 1964; from whom purchased by the present owner in circa 1983 Literature: G. Marlier, Pierre Coeck d’Alost, Brussels 1966, pp. 158/59, fig. 93 We are grateful to Till Holger Borchert for endorsing the attribution of the present lot to Pieter Coecke van Aelst and Workshop on the basis of a photograph. The present composition is one of a number of known treatments of the Adoration of the Magi painted in either Brussels or Antwerp by Pieter Coecke van Aelst and his workshop. Others of note are in Utrecht, Museum Catharijneconvent (see G. Marlier, La Renaissance Flammande - Pierre Coeck d’Alost, Brussels, 1966, fig. 77), with a closely related, but not identical triptych sold at Dorotheum, Vienna, 20 October 2015, lot 29. The inclusion of the figures of the wings into the scene of the central composition, constituted a novelty that opposed traditional practice, according to which the wings represented scenes that had nothing to do with the subject depicted at the centre. In this manner, a sense of generous spatiality and symmetry are lent to the present painting. This innovation was to later become a characterising feature of the works of artists of the next generation such as Joos van Cleve and the Master of the Femal

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(Aelst 1502–1550 Brüssel) Triptychon: Anbetung der Könige, Öl auf Holz, 96 x 128 cm (Gesamtmaße), 96 x 63 cm (Mitteltafel), 96 x 37 cm (linker und rechter Flügel), gerahmt Provenienz: Sammlung Friedrich Kohn, Stuttgart; Kunsthandel R. Finck, Brüssel (1964); Sammlung Dieter Klenk (1906–1983), Mainz, 1964; dort erworben durch den jetzigen Besitzer um 1983 Literatur: G. Marlier, Pierre Coeck d’Alost, Brüssel 1966, S. 158f., Abb. 93 Wir danken Till Holger Borchert, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes an Pieter Coecke van Aelst und Werkstatt auf Grundlage einer Fotografie bestätigt hat. Das vorliegende Gemälde ist eine von mehreren von Pieter Coecke van Aelst und seiner Werkstatt entweder in Brüssel oder Antwerpen ausgeführten Fassungen der Anbetung der Könige. Eine weitere hier erwähnenswerte Variante des Themas befindet sich im Museum Catharijneconvent in Utrecht (siehe G. Marlier, La Renaissance Flammande – Pierre Coeck d’Alost, Brüssel 1966, Abb. 77), und ein sehr ähnliches, wenn auch nicht identisches Triptychon wurde am 20. Oktober 2015 im Dorotheum in Wien als Lot 29 versteigert. Die Einbeziehung der Figuren auf den Seitenflügeln in die Mittelszene stellte eine Neuerung gegenüber der herkömmlichen Praxis dar, der zufolge auf den Flügeln Szenen dargestellt waren, die in keinem Zusammenhang mit dem mittig platzierten Hauptthema standen. Dieser Vorgangsweise ist die räumliche Großzügigkeit und Symmetrie des vorliegenden Gemäldes geschuldet. Später wurde diese Innovation zum typischen Merkmal von Künstlern der Nachfolgegeneration, etwa Joos van Cleves und des Meisters der weiblichen Halbfiguren. Der künstlerischen Tradition folgend, überreicht der im mittleren Lebensalter stehende König Melchior Weihrauch aus seiner Heimat Arabien. Hier ist er mit Turban und Bart hinter der Jungfrau Maria dargestellt. Pieter Coecke van Aelst besuchte Konstantinopel und hielt die Gewänder der Menschen, denen er auf seiner Reise begegnete, in einem wunderbaren, aus zehn Blöcken bestehenden „Holzschnitt-Fries“ mit dem Titel Ces Moeurs et fachons de faire de Turcz fest (von seiner Witwe 1553 veröffentlicht). Ebenfalls von den Reisen Coecke van Aelsts, der Karel van Mander zufolge unter dem Brüsseler Hofmaler Barend van Orley ausgebildet wurde und sich danach in Rom aufhielt, rühren Elemente, die vermutlich den Zeichnungen entnommen sind, welche er nach der Antike und zeitgenössischen Werken der Architektur und Bildhauerei anfertigte. Van Aelst ging so weit, die architektonischen Vorgaben Vitruvius’ und Sebastiano Serlios ins Flämische zu übertragen, wie aus den hier dargestellten Pilastern hervorgehen mag. Provenance: Collection Friedrich Kohn, Stuttgart; with R. Finck, Brussels, 1964; Collection Dieter Klenk (1906–1983), Mainz, 1964; from whom purchased by the present owner in circa 1983 Literature: G. Marlier, Pierre Coeck d’Alost, Brussels 1966, pp. 158/59, fig. 93 We are grateful to Till Holger Borchert for endorsing the attribution of the present lot to Pieter Coecke van Aelst and Workshop on the basis of a photograph. The present composition is one of a number of known treatments of the Adoration of the Magi painted in either Brussels or Antwerp by Pieter Coecke van Aelst and his workshop. Others of note are in Utrecht, Museum Catharijneconvent (see G. Marlier, La Renaissance Flammande - Pierre Coeck d’Alost, Brussels, 1966, fig. 77), with a closely related, but not identical triptych sold at Dorotheum, Vienna, 20 October 2015, lot 29. The inclusion of the figures of the wings into the scene of the central composition, constituted a novelty that opposed traditional practice, according to which the wings represented scenes that had nothing to do with the subject depicted at the centre. In this manner, a sense of generous spatiality and symmetry are lent to the present painting. This innovation was to later become a characterising feature of the works of artists of the next generation such as Joos van Cleve and the Master of the Femal

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