Beschreibung:

34 STAMMBÜCHER. - 1748-1766. - Jacobsen, Ephraim Wolffgang. Patronis amicis nomine et auctoritate magnis favore et fide maximis hocce album offert dicart consecrat. Deutsche, latein. u. französ. Handschrift auf Papier. Lpz. u. Dresden 1748-1766. 169:236 mm. Titel: Grisaille u. Gouache , Widm.: Federzeichnung u. Kalligraphie (beide auf Pergament ), 103 Bll. mit 81 Einträgen u. 27 Malereien u. Zeichnungen in verschied. Techniken. Dklbraun Ldr. d. Zt. mit reicher Rverg., 2 goldgepr. Bord. u. kl. Eckfleurons a. d. Deckeln, Goldschn. Schätzpreis: (6.000,- €) / (9.360,- $) Äußerst vielseit. u. reich illustriertes Stammbuch, Militär, Gastronomie u. Erotik suchen die Aufmerksamkeit des Eigners. Die Einträge vorwiegend von Mitgliedern der Militärakademie. Das hohe Niveau des Stammbuches beginnt mit dem geistreichen Titel des Eigners in feinster Malerei. Es folgen heitere Aquarelle mit Genreszenen im Salon, z. B. eine musizierende Gesellschaft, der im Geschwindschritt Kaffee serviert wird, zu dem schönen Eintrag "Wer da will seyn gesund und werden nicht malade/ der trincke Caffé, Thée und gute Chocolade...". Eine Dame in Gesellschaft zweier Kavaliere bei der Weinprobe im Keller ("Ein Gläßgen mit Wein vertreib mir die Grillen..."). Eine belebte Wirtshausszene mit buntem Publikum, darunter ein Philosoph ("... er pranget um und um mit Toback und mit Pfeiffen..."). Eine Kutsche auf der Fahrt nach "Eutritz" ("... Wo wir in den muntern Jahren/ Offt vergnügt beisammen waren/. Da und dort labt jener Saft/ den uns Merseburg verschafft./ Doch in Eutritsch Gose trincken/ Stehen bleiben, und nicht sincken/ Überwiegt offt Helden-Krafft." Gose ist ein Weißbier, angeblich aus Goslar am Flüßchen Gose stammend, jetzt besonders in der Gegend um Leipzig hergestellt. Ein kleines Verwandlungsbildchen (Federzeichn.), Portr. u. umgedreht eine Katze. Ein schönes Trompe-l'oeil-Aquarell mit Festungsplan, einem Mathematiker, auf Büchern hockend mit Zirkel, Landvermesser im Hintergrund, mit dem Bild einer Frau mit entblößter Brust, Kalenderblatt mit Brandrändern, Wappen, dazu ein langer, akribisch geschriebener Eintrag von Joh. Gottfr. Lange Ars longa vita brevis . Weitere Illustrationen zeigen eine Schlachtenszene (Aquarell u. Gouache, "Im Kriege stirbt man nicht wie sonst die Menschen sterben..."), ein Angriff mit Kanonen auf eine Burg, Marsch einer Kavallerie(Gouache). Landschaften mit Staffage (Federzeichnungen in feinster Ausführung). Eine Stadtansicht mit Blick über Gartenterrassen, auf denen Paare sitzen, tanzen, schmusen, im Hintergrund ein Billard-Spiel. "Das Damen-Spiel ist zweyerley/ Eins auf den Bette eins auf den Brette...", dazu eine ruhende entblößte Dame mit zwei Kavalieren auf ihrem Bett, daneben das uninteressante Dame-Spiel (Federzeichnung). "Last uns noch bey grünen Jahren/ dieses Alters Lust erfahren/ eh die Folge grauer Zeit/ diese Herrlichkeit zerstreut...", das Aquarell dazu zeigt eine füllige Kurtisane, an ihrem Bett ein Mann mit einem Vögelchen auf der Hand, daneben eine alte gedrungene Frau mit Korb u. Essenzen vor sich. Mehrere schöne blgr. allegor. Darstellungen mit Waffen-Insignien, Fahnen, Schild, Militärbüchern, Festungsplänen, Weltkugel u. Symbolen, tls. rot hervorgehoben, vor ungemein fein ausgeführtem Hintergrund (lavierte Federzeichnungen). Blick in den Salon eines Bordells mit Männern, Paaren, Spielern, Katz' u. Hund (rote Pinselzeichnung). Neben den lustigen, naiven Aquarellen auch Zeichnungen von großer Feinheit. Meist finger- u. etwas stockfl. Der schöne, passende Einbd. mit kl. Schabstellen u. leichten Kratzspuren. Zuschlag: 7.500,- € / 11.700,- $ " " " " " " " " " " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand
34 STAMMBÜCHER. - 1748-1766. - Jacobsen, Ephraim Wolffgang. Patronis amicis nomine et auctoritate magnis favore et fide maximis hocce album offert dicart consecrat. Deutsche, latein. u. französ. Handschrift auf Papier. Lpz. u. Dresden 1748-1766. 169:236 mm. Titel: Grisaille u. Gouache , Widm.: Federzeichnung u. Kalligraphie (beide auf Pergament ), 103 Bll. mit 81 Einträgen u. 27 Malereien u. Zeichnungen in verschied. Techniken. Dklbraun Ldr. d. Zt. mit reicher Rverg., 2 goldgepr. Bord. u. kl. Eckfleurons a. d. Deckeln, Goldschn. Schätzpreis: (6.000,- €) / (9.360,- $) Äußerst vielseit. u. reich illustriertes Stammbuch, Militär, Gastronomie u. Erotik suchen die Aufmerksamkeit des Eigners. Die Einträge vorwiegend von Mitgliedern der Militärakademie. Das hohe Niveau des Stammbuches beginnt mit dem geistreichen Titel des Eigners in feinster Malerei. Es folgen heitere Aquarelle mit Genreszenen im Salon, z. B. eine musizierende Gesellschaft, der im Geschwindschritt Kaffee serviert wird, zu dem schönen Eintrag "Wer da will seyn gesund und werden nicht malade/ der trincke Caffé, Thée und gute Chocolade...". Eine Dame in Gesellschaft zweier Kavaliere bei der Weinprobe im Keller ("Ein Gläßgen mit Wein vertreib mir die Grillen..."). Eine belebte Wirtshausszene mit buntem Publikum, darunter ein Philosoph ("... er pranget um und um mit Toback und mit Pfeiffen..."). Eine Kutsche auf der Fahrt nach "Eutritz" ("... Wo wir in den muntern Jahren/ Offt vergnügt beisammen waren/. Da und dort labt jener Saft/ den uns Merseburg verschafft./ Doch in Eutritsch Gose trincken/ Stehen bleiben, und nicht sincken/ Überwiegt offt Helden-Krafft." Gose ist ein Weißbier, angeblich aus Goslar am Flüßchen Gose stammend, jetzt besonders in der Gegend um Leipzig hergestellt. Ein kleines Verwandlungsbildchen (Federzeichn.), Portr. u. umgedreht eine Katze. Ein schönes Trompe-l'oeil-Aquarell mit Festungsplan, einem Mathematiker, auf Büchern hockend mit Zirkel, Landvermesser im Hintergrund, mit dem Bild einer Frau mit entblößter Brust, Kalenderblatt mit Brandrändern, Wappen, dazu ein langer, akribisch geschriebener Eintrag von Joh. Gottfr. Lange Ars longa vita brevis . Weitere Illustrationen zeigen eine Schlachtenszene (Aquarell u. Gouache, "Im Kriege stirbt man nicht wie sonst die Menschen sterben..."), ein Angriff mit Kanonen auf eine Burg, Marsch einer Kavallerie(Gouache). Landschaften mit Staffage (Federzeichnungen in feinster Ausführung). Eine Stadtansicht mit Blick über Gartenterrassen, auf denen Paare sitzen, tanzen, schmusen, im Hintergrund ein Billard-Spiel. "Das Damen-Spiel ist zweyerley/ Eins auf den Bette eins auf den Brette...", dazu eine ruhende entblößte Dame mit zwei Kavalieren auf ihrem Bett, daneben das uninteressante Dame-Spiel (Federzeichnung). "Last uns noch bey grünen Jahren/ dieses Alters Lust erfahren/ eh die Folge grauer Zeit/ diese Herrlichkeit zerstreut...", das Aquarell dazu zeigt eine füllige Kurtisane, an ihrem Bett ein Mann mit einem Vögelchen auf der Hand, daneben eine alte gedrungene Frau mit Korb u. Essenzen vor sich. Mehrere schöne blgr. allegor. Darstellungen mit Waffen-Insignien, Fahnen, Schild, Militärbüchern, Festungsplänen, Weltkugel u. Symbolen, tls. rot hervorgehoben, vor ungemein fein ausgeführtem Hintergrund (lavierte Federzeichnungen). Blick in den Salon eines Bordells mit Männern, Paaren, Spielern, Katz' u. Hund (rote Pinselzeichnung). Neben den lustigen, naiven Aquarellen auch Zeichnungen von großer Feinheit. Meist finger- u. etwas stockfl. Der schöne, passende Einbd. mit kl. Schabstellen u. leichten Kratzspuren. Zuschlag: 7.500,- € / 11.700,- $ " " " " " " " " " " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand