2611 Schriftsteller, 1855-1920. - Ganghofer, Ludwig, 15 e. Br. m. U. u. 2 e. Briefktn. m. U. Mchn., Kassel, Jagdhaus Hubertus bei Leutasch (Tirol), Ehrwald u. Tegernsee 16.III.1907-4.V.1920 u. undat. Kl.-8° u. Kl.-4°. Zus. ca. 70 SS. Schätzpreis: (600,- €) An seinen Revierjäger Max Stecher, der für G's Jagdrevier in der Tiroler Gemeinde Ehrwald zuständig war. Neben einigen Familiennachrichten sehr ausführlich in der für G. wichtigen u. mit Mißlichkeiten verbundenen Pachtangelegenheit, z.B. dem Verlängerungsvertrag mit der Gemeinde für die - zu teuere - Jagdpacht. 17.III.1907 : "In dieser für mich sehr üblen Situation giebt es nur zwei Wege, entweder die Jagden nach einem gründlichen Abschuß dieses Jahres unter Verlust meiner Cautionen verfallen zu lassen, oder an die Einsicht der Gemeinde Ehrwald zu appellieren, die ja, wenn mir die Weiterführung der Jagden unmöglich wird, ebenfalls großen Verlust erleidet... Die Ehrwalder Jagd ist auch im besten Zustand nicht mehr als 2000 Mk wert - aus Anhänglichkeit an die mir liebe Gegend bin ich unvorsichtigerweise bis auf 5000 Mk gegangen - u. jetzt stehe ich vor der Gefahr, die Jagd unter schweren materiellen Verlusten doch noch aufgeben zu müssen...". In einem zweiten Brief vom selben Tag fordert er für einen gewilderten Hirsch Schadensersatz "oder es ist zu erwarten, daß wieder ein jagdbarer, lebendiger Hirsch ins Revier gestellt wird". 20.XII.1910 : "Für mich das Fazit unserer Unterredung ist nun, daß ich ein wesentlich anderes Gebiet in Pacht habe, als ich in Pacht zu haben glaubte - u. zwar ein Gebiet, in dem ich irgend welches Pachtrecht gar nicht ausüben kann... Bei der ersten Begehung des Reviers mußten meine Jäger im Hundestall übernachten, da sie nicht mehr heraus kamen u. den Morgen abwarten mußten, um den Weg zu finden...". Auch im Mai 1914 beklagt er in einem Brief an die Gemeindeverwaltung deren Verhalten. "...Selbstverständlich giebt es kein solches Rindvieh v. Jagdpächter, der für eine leere Jagd, in der man noch fortwährend chikaniert wird, jährlich 8000 Kronen bezahlt..." (8 SS., unvollst.). 3.IV.1915: Gibt Anweisungen zu sparen, "da das Schicksal der Jagd bei den gegenwärtigen Zeiten ein sehr unsicheres ist. Dieser Tage bin ich sehr abgemüdet von meiner 3monatigen Frontreise heimgekommen, bleibe nur kurze Zeit u. reise dann gleich nach dem Osten...". 2.I.1920 aus Egern: "...An die schönen Zeiten von Hubertus denke ich schmerzlich zurück. Aber wie die Dinge sich entwickelt haben, muß ich doch froh sein, daß ich mit blauen Augen aus der Sache herausgekommen bin...". Beklagt den Verlust der Jagd u. die schweren finanziellen Nachteile u. dankt Stecher für dessen treue Verläßlichkeit. "Eure warme, menschliche Anhänglichkeit gleicht mir alles aus, was ich an üblen Erfahrungen v. Hubertus u. Ehrwald fortnehmen mußte...". Er habe jetzt in Tegernsee in Thomas Nähe eine Besitzung gekauft. - Beiliegen 2 Fotos u. Dankeskte. für Kondolenz zu seinem Tod im Juli 1920 im Namen seiner Frau u. der drei Kinder. - Briefe mit Trauerrand (1907) nach dem frühen Tod seines Schwiegersohns. - Gelocht. Einige Br. mit Monogramm od. Briefkopf mit Jagdhaus Hubertus. Eine Briefkte. u. 2 Br. unvollständig. " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand
2611 Schriftsteller, 1855-1920. - Ganghofer, Ludwig, 15 e. Br. m. U. u. 2 e. Briefktn. m. U. Mchn., Kassel, Jagdhaus Hubertus bei Leutasch (Tirol), Ehrwald u. Tegernsee 16.III.1907-4.V.1920 u. undat. Kl.-8° u. Kl.-4°. Zus. ca. 70 SS. Schätzpreis: (600,- €) An seinen Revierjäger Max Stecher, der für G's Jagdrevier in der Tiroler Gemeinde Ehrwald zuständig war. Neben einigen Familiennachrichten sehr ausführlich in der für G. wichtigen u. mit Mißlichkeiten verbundenen Pachtangelegenheit, z.B. dem Verlängerungsvertrag mit der Gemeinde für die - zu teuere - Jagdpacht. 17.III.1907 : "In dieser für mich sehr üblen Situation giebt es nur zwei Wege, entweder die Jagden nach einem gründlichen Abschuß dieses Jahres unter Verlust meiner Cautionen verfallen zu lassen, oder an die Einsicht der Gemeinde Ehrwald zu appellieren, die ja, wenn mir die Weiterführung der Jagden unmöglich wird, ebenfalls großen Verlust erleidet... Die Ehrwalder Jagd ist auch im besten Zustand nicht mehr als 2000 Mk wert - aus Anhänglichkeit an die mir liebe Gegend bin ich unvorsichtigerweise bis auf 5000 Mk gegangen - u. jetzt stehe ich vor der Gefahr, die Jagd unter schweren materiellen Verlusten doch noch aufgeben zu müssen...". In einem zweiten Brief vom selben Tag fordert er für einen gewilderten Hirsch Schadensersatz "oder es ist zu erwarten, daß wieder ein jagdbarer, lebendiger Hirsch ins Revier gestellt wird". 20.XII.1910 : "Für mich das Fazit unserer Unterredung ist nun, daß ich ein wesentlich anderes Gebiet in Pacht habe, als ich in Pacht zu haben glaubte - u. zwar ein Gebiet, in dem ich irgend welches Pachtrecht gar nicht ausüben kann... Bei der ersten Begehung des Reviers mußten meine Jäger im Hundestall übernachten, da sie nicht mehr heraus kamen u. den Morgen abwarten mußten, um den Weg zu finden...". Auch im Mai 1914 beklagt er in einem Brief an die Gemeindeverwaltung deren Verhalten. "...Selbstverständlich giebt es kein solches Rindvieh v. Jagdpächter, der für eine leere Jagd, in der man noch fortwährend chikaniert wird, jährlich 8000 Kronen bezahlt..." (8 SS., unvollst.). 3.IV.1915: Gibt Anweisungen zu sparen, "da das Schicksal der Jagd bei den gegenwärtigen Zeiten ein sehr unsicheres ist. Dieser Tage bin ich sehr abgemüdet von meiner 3monatigen Frontreise heimgekommen, bleibe nur kurze Zeit u. reise dann gleich nach dem Osten...". 2.I.1920 aus Egern: "...An die schönen Zeiten von Hubertus denke ich schmerzlich zurück. Aber wie die Dinge sich entwickelt haben, muß ich doch froh sein, daß ich mit blauen Augen aus der Sache herausgekommen bin...". Beklagt den Verlust der Jagd u. die schweren finanziellen Nachteile u. dankt Stecher für dessen treue Verläßlichkeit. "Eure warme, menschliche Anhänglichkeit gleicht mir alles aus, was ich an üblen Erfahrungen v. Hubertus u. Ehrwald fortnehmen mußte...". Er habe jetzt in Tegernsee in Thomas Nähe eine Besitzung gekauft. - Beiliegen 2 Fotos u. Dankeskte. für Kondolenz zu seinem Tod im Juli 1920 im Namen seiner Frau u. der drei Kinder. - Briefe mit Trauerrand (1907) nach dem frühen Tod seines Schwiegersohns. - Gelocht. Einige Br. mit Monogramm od. Briefkopf mit Jagdhaus Hubertus. Eine Briefkte. u. 2 Br. unvollständig. " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand
2611 Schriftsteller, 1855-1920. - Ganghofer, Ludwig, 15 e. Br. m. U. u. 2 e. Briefktn. m. U. Mchn., Kassel, Jagdhaus Hubertus bei Leutasch (Tirol), Ehrwald u. Tegernsee 16.III.1907-4.V.1920 u. undat. Kl.-8° u. Kl.-4°. Zus. ca. 70 SS. Schätzpreis: (600,- €) An seinen Revierjäger Max Stecher, der für G's Jagdrevier in der Tiroler Gemeinde Ehrwald zuständig war. Neben einigen Familiennachrichten sehr ausführlich in der für G. wichtigen u. mit Mißlichkeiten verbundenen Pachtangelegenheit, z.B. dem Verlängerungsvertrag mit der Gemeinde für die - zu teuere - Jagdpacht. 17.III.1907 : "In dieser für mich sehr üblen Situation giebt es nur zwei Wege, entweder die Jagden nach einem gründlichen Abschuß dieses Jahres unter Verlust meiner Cautionen verfallen zu lassen, oder an die Einsicht der Gemeinde Ehrwald zu appellieren, die ja, wenn mir die Weiterführung der Jagden unmöglich wird, ebenfalls großen Verlust erleidet... Die Ehrwalder Jagd ist auch im besten Zustand nicht mehr als 2000 Mk wert - aus Anhänglichkeit an die mir liebe Gegend bin ich unvorsichtigerweise bis auf 5000 Mk gegangen - u. jetzt stehe ich vor der Gefahr, die Jagd unter schweren materiellen Verlusten doch noch aufgeben zu müssen...". In einem zweiten Brief vom selben Tag fordert er für einen gewilderten Hirsch Schadensersatz "oder es ist zu erwarten, daß wieder ein jagdbarer, lebendiger Hirsch ins Revier gestellt wird". 20.XII.1910 : "Für mich das Fazit unserer Unterredung ist nun, daß ich ein wesentlich anderes Gebiet in Pacht habe, als ich in Pacht zu haben glaubte - u. zwar ein Gebiet, in dem ich irgend welches Pachtrecht gar nicht ausüben kann... Bei der ersten Begehung des Reviers mußten meine Jäger im Hundestall übernachten, da sie nicht mehr heraus kamen u. den Morgen abwarten mußten, um den Weg zu finden...". Auch im Mai 1914 beklagt er in einem Brief an die Gemeindeverwaltung deren Verhalten. "...Selbstverständlich giebt es kein solches Rindvieh v. Jagdpächter, der für eine leere Jagd, in der man noch fortwährend chikaniert wird, jährlich 8000 Kronen bezahlt..." (8 SS., unvollst.). 3.IV.1915: Gibt Anweisungen zu sparen, "da das Schicksal der Jagd bei den gegenwärtigen Zeiten ein sehr unsicheres ist. Dieser Tage bin ich sehr abgemüdet von meiner 3monatigen Frontreise heimgekommen, bleibe nur kurze Zeit u. reise dann gleich nach dem Osten...". 2.I.1920 aus Egern: "...An die schönen Zeiten von Hubertus denke ich schmerzlich zurück. Aber wie die Dinge sich entwickelt haben, muß ich doch froh sein, daß ich mit blauen Augen aus der Sache herausgekommen bin...". Beklagt den Verlust der Jagd u. die schweren finanziellen Nachteile u. dankt Stecher für dessen treue Verläßlichkeit. "Eure warme, menschliche Anhänglichkeit gleicht mir alles aus, was ich an üblen Erfahrungen v. Hubertus u. Ehrwald fortnehmen mußte...". Er habe jetzt in Tegernsee in Thomas Nähe eine Besitzung gekauft. - Beiliegen 2 Fotos u. Dankeskte. für Kondolenz zu seinem Tod im Juli 1920 im Namen seiner Frau u. der drei Kinder. - Briefe mit Trauerrand (1907) nach dem frühen Tod seines Schwiegersohns. - Gelocht. Einige Br. mit Monogramm od. Briefkopf mit Jagdhaus Hubertus. Eine Briefkte. u. 2 Br. unvollständig. " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand
2611 Schriftsteller, 1855-1920. - Ganghofer, Ludwig, 15 e. Br. m. U. u. 2 e. Briefktn. m. U. Mchn., Kassel, Jagdhaus Hubertus bei Leutasch (Tirol), Ehrwald u. Tegernsee 16.III.1907-4.V.1920 u. undat. Kl.-8° u. Kl.-4°. Zus. ca. 70 SS. Schätzpreis: (600,- €) An seinen Revierjäger Max Stecher, der für G's Jagdrevier in der Tiroler Gemeinde Ehrwald zuständig war. Neben einigen Familiennachrichten sehr ausführlich in der für G. wichtigen u. mit Mißlichkeiten verbundenen Pachtangelegenheit, z.B. dem Verlängerungsvertrag mit der Gemeinde für die - zu teuere - Jagdpacht. 17.III.1907 : "In dieser für mich sehr üblen Situation giebt es nur zwei Wege, entweder die Jagden nach einem gründlichen Abschuß dieses Jahres unter Verlust meiner Cautionen verfallen zu lassen, oder an die Einsicht der Gemeinde Ehrwald zu appellieren, die ja, wenn mir die Weiterführung der Jagden unmöglich wird, ebenfalls großen Verlust erleidet... Die Ehrwalder Jagd ist auch im besten Zustand nicht mehr als 2000 Mk wert - aus Anhänglichkeit an die mir liebe Gegend bin ich unvorsichtigerweise bis auf 5000 Mk gegangen - u. jetzt stehe ich vor der Gefahr, die Jagd unter schweren materiellen Verlusten doch noch aufgeben zu müssen...". In einem zweiten Brief vom selben Tag fordert er für einen gewilderten Hirsch Schadensersatz "oder es ist zu erwarten, daß wieder ein jagdbarer, lebendiger Hirsch ins Revier gestellt wird". 20.XII.1910 : "Für mich das Fazit unserer Unterredung ist nun, daß ich ein wesentlich anderes Gebiet in Pacht habe, als ich in Pacht zu haben glaubte - u. zwar ein Gebiet, in dem ich irgend welches Pachtrecht gar nicht ausüben kann... Bei der ersten Begehung des Reviers mußten meine Jäger im Hundestall übernachten, da sie nicht mehr heraus kamen u. den Morgen abwarten mußten, um den Weg zu finden...". Auch im Mai 1914 beklagt er in einem Brief an die Gemeindeverwaltung deren Verhalten. "...Selbstverständlich giebt es kein solches Rindvieh v. Jagdpächter, der für eine leere Jagd, in der man noch fortwährend chikaniert wird, jährlich 8000 Kronen bezahlt..." (8 SS., unvollst.). 3.IV.1915: Gibt Anweisungen zu sparen, "da das Schicksal der Jagd bei den gegenwärtigen Zeiten ein sehr unsicheres ist. Dieser Tage bin ich sehr abgemüdet von meiner 3monatigen Frontreise heimgekommen, bleibe nur kurze Zeit u. reise dann gleich nach dem Osten...". 2.I.1920 aus Egern: "...An die schönen Zeiten von Hubertus denke ich schmerzlich zurück. Aber wie die Dinge sich entwickelt haben, muß ich doch froh sein, daß ich mit blauen Augen aus der Sache herausgekommen bin...". Beklagt den Verlust der Jagd u. die schweren finanziellen Nachteile u. dankt Stecher für dessen treue Verläßlichkeit. "Eure warme, menschliche Anhänglichkeit gleicht mir alles aus, was ich an üblen Erfahrungen v. Hubertus u. Ehrwald fortnehmen mußte...". Er habe jetzt in Tegernsee in Thomas Nähe eine Besitzung gekauft. - Beiliegen 2 Fotos u. Dankeskte. für Kondolenz zu seinem Tod im Juli 1920 im Namen seiner Frau u. der drei Kinder. - Briefe mit Trauerrand (1907) nach dem frühen Tod seines Schwiegersohns. - Gelocht. Einige Br. mit Monogramm od. Briefkopf mit Jagdhaus Hubertus. Eine Briefkte. u. 2 Br. unvollständig. " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand
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