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Auction archive: Lot number 2474

2474 Wilhelm II.

Nr. 108
4 Nov 2003 - 6 Nov 2003
Estimate
€3,000
ca. US$3,510
Price realised:
€1,500
ca. US$1,755
Auction archive: Lot number 2474

2474 Wilhelm II.

Nr. 108
4 Nov 2003 - 6 Nov 2003
Estimate
€3,000
ca. US$3,510
Price realised:
€1,500
ca. US$1,755
Beschreibung:

2474 deutscher Kaiser, König von Preußen, 1859-1941. - Nationalsoz - Wilhelm II., E. Manuskript. 25.XII.1900-2.II.1901. 4°. 76 SS. auf 38 Dpbll., meist einseitig beschrieben. Schätzpreis: (3.000,- €) Quarterly Review. October 1900. Neue politische Theorie und Praxis . Umfangreicher, von der Hand des Kaisers niedergeschriebener Aufsatz, dessen Verfasserschaft und Bestimmung wir nicht klären konnten. Nach einem vorangestellten, sieben Punkte umfassenden Inhaltsverzeichnis, beginnt der Text: "Giebt es so etwas wie eine politische Philosophie? Daß diese Frage überhaupt aufgeworfen werden kann, daß neun Zehnteln der Leser dieser Revue sie als offene Frage erscheinen wird, ist Beweis genug, daß sich eine tiefgehende Veränderung in Sinn u. Geist der politischen Forschung vollzogen hat...". Die staatsphilosophische Abhandlung untersucht die historischen Grundlagen des Absolutismus und der damit verbundenen Rechtsbegriffe und kommt schließlich auf das Wesen und die Erscheinungsformen der Demokratie. "... Männer mit Sinn für das öffentliche Wohl, solche also, die das Ganze im Auge haben, statt lediglich für ihre eigene Tasche zu arbeiten... können ja gewiß unter demokratischen Institutionen auserwählt werden; - wir sehen aber schon: jene Institutionen bieten keinerlei Garantie dafür, daß dies auch faktisch geschieht. Eine wohl überlegte, kluge Handhabung des bloßen Räderwerks der Maschine kann wohl Einiges beitragen, um das gewünschte Resultat zu erzielen; - von größerer Bedeutung aber wäre eine Gewohnheit u. ein Brauch hierin, welchen bisher aber die Demokratie nicht im Stande gewesen ist zu entwickeln... Eine Untersuchung der Tendenzen der modernen politischen Welt würde daher wohl soviel ergeben, daß... unter demokratischen Institutionen die Regierungsgewalt eine ausgesprochene Neigung hat, unter die Kontrole einer Kategorie von Leuten zu kommen, die im günstigsten Falle von keiner weiteren Bedeutung sind; im schlimmsten Falle die bezahlten Agenten aber jener Kräfte, von denen verlangt wird, daß die Regierung sie kontroliren solle... In den Vereinigten Staaten ist die Maschinerie ungefähr so schlecht, wie sie sein kann... Es giebt Viele, die meinen, daß wir uns in einem Übergangsstadium befinden, u. daß die Demokratie, nach dem Gesetz der Schwere u. ihrem eigenen Gewichte, sich dem Amerikanischen Modell u. Vorbild zuneigt; - aber diese Ansicht erscheint doch wohl als eine voreilige. Wie alles Andere in unserem Lande, so dürfte wohl auch die Demokratie ihren eigenen, besonderen Kurs einschlagen; daß dieser ein ehrenvoller u. ersprießlicher sei, wird davon abhängen, daß die Idee und das Gefühl dafür bei uns erhalten bleibt, daß Absicht u. Zweck aller Institutionen - demokratischer, wie anderer - der ist, die wahre Art der Aristokratie auszuwählen; - eine Aristokratie, nicht von Vorrecht u. Geburt, sondern von geschulter, herangebildeter Fähigkeit u. bewährtem Sinn für das öffentliche Wohl...". Zu welchem Zweck Wilhelm II. diesen Text aufgeschrieben hat, ist unklar, die Unterstreichungen zahlreicher Silben mit Bleistift läßt auf die Absicht schließen, das Manuskript rhetorisch vorzutragen, diese Unterstreichungen können aber auch von späterer Hand stammen. - Auf sehr schönem, glatten, kräftigen Papier, jedes Dpbl. mit dem silbergeprägten kaiserl. Wappen. Nachverkaufs-Preis: [1.500,- €] " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1996 BAS 68/2333 6.000,- in Auktion 108 eingeliefert
2474 deutscher Kaiser, König von Preußen, 1859-1941. - Nationalsoz - Wilhelm II., E. Manuskript. 25.XII.1900-2.II.1901. 4°. 76 SS. auf 38 Dpbll., meist einseitig beschrieben. Schätzpreis: (3.000,- €) Quarterly Review. October 1900. Neue politische Theorie und Praxis . Umfangreicher, von der Hand des Kaisers niedergeschriebener Aufsatz, dessen Verfasserschaft und Bestimmung wir nicht klären konnten. Nach einem vorangestellten, sieben Punkte umfassenden Inhaltsverzeichnis, beginnt der Text: "Giebt es so etwas wie eine politische Philosophie? Daß diese Frage überhaupt aufgeworfen werden kann, daß neun Zehnteln der Leser dieser Revue sie als offene Frage erscheinen wird, ist Beweis genug, daß sich eine tiefgehende Veränderung in Sinn u. Geist der politischen Forschung vollzogen hat...". Die staatsphilosophische Abhandlung untersucht die historischen Grundlagen des Absolutismus und der damit verbundenen Rechtsbegriffe und kommt schließlich auf das Wesen und die Erscheinungsformen der Demokratie. "... Männer mit Sinn für das öffentliche Wohl, solche also, die das Ganze im Auge haben, statt lediglich für ihre eigene Tasche zu arbeiten... können ja gewiß unter demokratischen Institutionen auserwählt werden; - wir sehen aber schon: jene Institutionen bieten keinerlei Garantie dafür, daß dies auch faktisch geschieht. Eine wohl überlegte, kluge Handhabung des bloßen Räderwerks der Maschine kann wohl Einiges beitragen, um das gewünschte Resultat zu erzielen; - von größerer Bedeutung aber wäre eine Gewohnheit u. ein Brauch hierin, welchen bisher aber die Demokratie nicht im Stande gewesen ist zu entwickeln... Eine Untersuchung der Tendenzen der modernen politischen Welt würde daher wohl soviel ergeben, daß... unter demokratischen Institutionen die Regierungsgewalt eine ausgesprochene Neigung hat, unter die Kontrole einer Kategorie von Leuten zu kommen, die im günstigsten Falle von keiner weiteren Bedeutung sind; im schlimmsten Falle die bezahlten Agenten aber jener Kräfte, von denen verlangt wird, daß die Regierung sie kontroliren solle... In den Vereinigten Staaten ist die Maschinerie ungefähr so schlecht, wie sie sein kann... Es giebt Viele, die meinen, daß wir uns in einem Übergangsstadium befinden, u. daß die Demokratie, nach dem Gesetz der Schwere u. ihrem eigenen Gewichte, sich dem Amerikanischen Modell u. Vorbild zuneigt; - aber diese Ansicht erscheint doch wohl als eine voreilige. Wie alles Andere in unserem Lande, so dürfte wohl auch die Demokratie ihren eigenen, besonderen Kurs einschlagen; daß dieser ein ehrenvoller u. ersprießlicher sei, wird davon abhängen, daß die Idee und das Gefühl dafür bei uns erhalten bleibt, daß Absicht u. Zweck aller Institutionen - demokratischer, wie anderer - der ist, die wahre Art der Aristokratie auszuwählen; - eine Aristokratie, nicht von Vorrecht u. Geburt, sondern von geschulter, herangebildeter Fähigkeit u. bewährtem Sinn für das öffentliche Wohl...". Zu welchem Zweck Wilhelm II. diesen Text aufgeschrieben hat, ist unklar, die Unterstreichungen zahlreicher Silben mit Bleistift läßt auf die Absicht schließen, das Manuskript rhetorisch vorzutragen, diese Unterstreichungen können aber auch von späterer Hand stammen. - Auf sehr schönem, glatten, kräftigen Papier, jedes Dpbl. mit dem silbergeprägten kaiserl. Wappen. Nachverkaufs-Preis: [1.500,- €] " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1996 BAS 68/2333 6.000,- in Auktion 108 eingeliefert

Auction archive: Lot number 2474
Auction:
Datum:
4 Nov 2003 - 6 Nov 2003
Auction house:
Hartung & Hartung KG
Karolinenplatz 5a
80333 München
Germany
auctions@hartung-hartung.com
+49 (0)89 284034
Beschreibung:

2474 deutscher Kaiser, König von Preußen, 1859-1941. - Nationalsoz - Wilhelm II., E. Manuskript. 25.XII.1900-2.II.1901. 4°. 76 SS. auf 38 Dpbll., meist einseitig beschrieben. Schätzpreis: (3.000,- €) Quarterly Review. October 1900. Neue politische Theorie und Praxis . Umfangreicher, von der Hand des Kaisers niedergeschriebener Aufsatz, dessen Verfasserschaft und Bestimmung wir nicht klären konnten. Nach einem vorangestellten, sieben Punkte umfassenden Inhaltsverzeichnis, beginnt der Text: "Giebt es so etwas wie eine politische Philosophie? Daß diese Frage überhaupt aufgeworfen werden kann, daß neun Zehnteln der Leser dieser Revue sie als offene Frage erscheinen wird, ist Beweis genug, daß sich eine tiefgehende Veränderung in Sinn u. Geist der politischen Forschung vollzogen hat...". Die staatsphilosophische Abhandlung untersucht die historischen Grundlagen des Absolutismus und der damit verbundenen Rechtsbegriffe und kommt schließlich auf das Wesen und die Erscheinungsformen der Demokratie. "... Männer mit Sinn für das öffentliche Wohl, solche also, die das Ganze im Auge haben, statt lediglich für ihre eigene Tasche zu arbeiten... können ja gewiß unter demokratischen Institutionen auserwählt werden; - wir sehen aber schon: jene Institutionen bieten keinerlei Garantie dafür, daß dies auch faktisch geschieht. Eine wohl überlegte, kluge Handhabung des bloßen Räderwerks der Maschine kann wohl Einiges beitragen, um das gewünschte Resultat zu erzielen; - von größerer Bedeutung aber wäre eine Gewohnheit u. ein Brauch hierin, welchen bisher aber die Demokratie nicht im Stande gewesen ist zu entwickeln... Eine Untersuchung der Tendenzen der modernen politischen Welt würde daher wohl soviel ergeben, daß... unter demokratischen Institutionen die Regierungsgewalt eine ausgesprochene Neigung hat, unter die Kontrole einer Kategorie von Leuten zu kommen, die im günstigsten Falle von keiner weiteren Bedeutung sind; im schlimmsten Falle die bezahlten Agenten aber jener Kräfte, von denen verlangt wird, daß die Regierung sie kontroliren solle... In den Vereinigten Staaten ist die Maschinerie ungefähr so schlecht, wie sie sein kann... Es giebt Viele, die meinen, daß wir uns in einem Übergangsstadium befinden, u. daß die Demokratie, nach dem Gesetz der Schwere u. ihrem eigenen Gewichte, sich dem Amerikanischen Modell u. Vorbild zuneigt; - aber diese Ansicht erscheint doch wohl als eine voreilige. Wie alles Andere in unserem Lande, so dürfte wohl auch die Demokratie ihren eigenen, besonderen Kurs einschlagen; daß dieser ein ehrenvoller u. ersprießlicher sei, wird davon abhängen, daß die Idee und das Gefühl dafür bei uns erhalten bleibt, daß Absicht u. Zweck aller Institutionen - demokratischer, wie anderer - der ist, die wahre Art der Aristokratie auszuwählen; - eine Aristokratie, nicht von Vorrecht u. Geburt, sondern von geschulter, herangebildeter Fähigkeit u. bewährtem Sinn für das öffentliche Wohl...". Zu welchem Zweck Wilhelm II. diesen Text aufgeschrieben hat, ist unklar, die Unterstreichungen zahlreicher Silben mit Bleistift läßt auf die Absicht schließen, das Manuskript rhetorisch vorzutragen, diese Unterstreichungen können aber auch von späterer Hand stammen. - Auf sehr schönem, glatten, kräftigen Papier, jedes Dpbl. mit dem silbergeprägten kaiserl. Wappen. Nachverkaufs-Preis: [1.500,- €] " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1996 BAS 68/2333 6.000,- in Auktion 108 eingeliefert
2474 deutscher Kaiser, König von Preußen, 1859-1941. - Nationalsoz - Wilhelm II., E. Manuskript. 25.XII.1900-2.II.1901. 4°. 76 SS. auf 38 Dpbll., meist einseitig beschrieben. Schätzpreis: (3.000,- €) Quarterly Review. October 1900. Neue politische Theorie und Praxis . Umfangreicher, von der Hand des Kaisers niedergeschriebener Aufsatz, dessen Verfasserschaft und Bestimmung wir nicht klären konnten. Nach einem vorangestellten, sieben Punkte umfassenden Inhaltsverzeichnis, beginnt der Text: "Giebt es so etwas wie eine politische Philosophie? Daß diese Frage überhaupt aufgeworfen werden kann, daß neun Zehnteln der Leser dieser Revue sie als offene Frage erscheinen wird, ist Beweis genug, daß sich eine tiefgehende Veränderung in Sinn u. Geist der politischen Forschung vollzogen hat...". Die staatsphilosophische Abhandlung untersucht die historischen Grundlagen des Absolutismus und der damit verbundenen Rechtsbegriffe und kommt schließlich auf das Wesen und die Erscheinungsformen der Demokratie. "... Männer mit Sinn für das öffentliche Wohl, solche also, die das Ganze im Auge haben, statt lediglich für ihre eigene Tasche zu arbeiten... können ja gewiß unter demokratischen Institutionen auserwählt werden; - wir sehen aber schon: jene Institutionen bieten keinerlei Garantie dafür, daß dies auch faktisch geschieht. Eine wohl überlegte, kluge Handhabung des bloßen Räderwerks der Maschine kann wohl Einiges beitragen, um das gewünschte Resultat zu erzielen; - von größerer Bedeutung aber wäre eine Gewohnheit u. ein Brauch hierin, welchen bisher aber die Demokratie nicht im Stande gewesen ist zu entwickeln... Eine Untersuchung der Tendenzen der modernen politischen Welt würde daher wohl soviel ergeben, daß... unter demokratischen Institutionen die Regierungsgewalt eine ausgesprochene Neigung hat, unter die Kontrole einer Kategorie von Leuten zu kommen, die im günstigsten Falle von keiner weiteren Bedeutung sind; im schlimmsten Falle die bezahlten Agenten aber jener Kräfte, von denen verlangt wird, daß die Regierung sie kontroliren solle... In den Vereinigten Staaten ist die Maschinerie ungefähr so schlecht, wie sie sein kann... Es giebt Viele, die meinen, daß wir uns in einem Übergangsstadium befinden, u. daß die Demokratie, nach dem Gesetz der Schwere u. ihrem eigenen Gewichte, sich dem Amerikanischen Modell u. Vorbild zuneigt; - aber diese Ansicht erscheint doch wohl als eine voreilige. Wie alles Andere in unserem Lande, so dürfte wohl auch die Demokratie ihren eigenen, besonderen Kurs einschlagen; daß dieser ein ehrenvoller u. ersprießlicher sei, wird davon abhängen, daß die Idee und das Gefühl dafür bei uns erhalten bleibt, daß Absicht u. Zweck aller Institutionen - demokratischer, wie anderer - der ist, die wahre Art der Aristokratie auszuwählen; - eine Aristokratie, nicht von Vorrecht u. Geburt, sondern von geschulter, herangebildeter Fähigkeit u. bewährtem Sinn für das öffentliche Wohl...". Zu welchem Zweck Wilhelm II. diesen Text aufgeschrieben hat, ist unklar, die Unterstreichungen zahlreicher Silben mit Bleistift läßt auf die Absicht schließen, das Manuskript rhetorisch vorzutragen, diese Unterstreichungen können aber auch von späterer Hand stammen. - Auf sehr schönem, glatten, kräftigen Papier, jedes Dpbl. mit dem silbergeprägten kaiserl. Wappen. Nachverkaufs-Preis: [1.500,- €] " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1996 BAS 68/2333 6.000,- in Auktion 108 eingeliefert

Auction archive: Lot number 2474
Auction:
Datum:
4 Nov 2003 - 6 Nov 2003
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