2338a Dichter, 1751-1826. - Voss, Joh. Hch., E. Manuskriptfragment. "Otterndorf im Lande Hadeln, den 9 Sept 1780". 8°. 12 SS. Schätzpreis: (2.800,- €) "Kladde" (Voss) der 2. Folge des Verhörs über einen Berliner Rezensenten, erschienen im "Deutschen Museum" 1780. Voss hatte die Übersetzung der Stolberg'schen Ilias besprochen, worauf er in Friedrich Nicolais "Allg. dt. Bibliothek" von einem mit "Qr" unterzeichnenden, anonymen Rezensenten heftig angegriffen wurde. Dies ist der Hauptteil und Schluß seiner polemischen Verteidigung; der Anfang von vermutl. 8 SS., bzw. 2 Bogen, fehlt. Beginnt auf dem bezeichneten Bogen 3 mit dem Zitat des Rezensenten und geht im Folgenden auf die sprachlichen u. rhythmischen Details ein. "... den geheilten Vers: Aber ich schwöre dir, Thersit, und werd' es erfüllen: hat er mir abgenommen, ohne mir einmal für die Kur zu danken ... den anderen Hexameter, den ich ihm kurirt habe, verschmäht er; weil (es) ihm ... nicht episch und affektvoll scheint. Aber er solte doch bedenken, daß seinem elenden Hinkepoot nicht anders aufzuhelfen war ... Und ... wendet ... sich zu den sachkundigen Lesern mit der lächelnden Frage: ob es wahrscheinlich sei, daß herr voß den Homer beßer verstanden habe, als Eustathius und die alten Scholiasten ... Daß es auch unter den alten Auslegern Homers Dickköpfe gegeben habe, welche die leichtesten Stellen vor großer Gelehrsamkeit nicht begreifen konten, und durch alberne Deutungen ... verunstalteten, ist ... eine bekannte Sache. Ich habe es bei" (folgt griech. Zizat a. d. Prooimion der Ilias 1.5) "gesagt und bewiesen ...". Und zu der Rückendeckung, die Frau Nicolai seinem Rezensenten gibt: "Mich deucht, so ein vernünftiger Mann, wie Herr Nicolai müßte doch einsehen, daß das sicherste und zugleich anständigste Mittel, ein mit der Knute bewaffnetes, und in Otterndorf völlig verwildertes Schwein zu beschämen, dieses gewesen wäre ... mit der Würde und Artigkeit eines Gelehrten, der schon längst als ein feiner und billiger Richter des Wahren und Edlen bekannt ist, und in dem attischen Berlin noch täglich an Kenntniß, Geschmack und Höflichkeit gewinnen muß, meine verwahrlosten Talente auf den rechten Weg ... zurückgewiesen hätte ... Wenn Sie fortfahren zu versichern, daß meine Behauptung, ich kenne den Rezensenten, nur ein Versuch sei, ihn erst zu entdecken, so bin ich bereit, seinen Namen ... im Museum anzuzeigen. Jezo ... wil ichs noch nicht thun: weil nach so vielen Wendungen, wodurch sich der Mann erniedrigt hat, schon die bloße Nennung seines Namens einer Persönlichkeit gleichen würde ... Ich rathe ... dem Rez., daß er entweder beweise oder widerlege, oder schweige, und in der Stille die Wißenschaften kultivire. Es findet sich ja wohl eine andere Gelegenheit, wo man sich für die unangenehmen Stunden, die ich durch Darstellung einer unangenehmen Wahrheit gemacht habe, mit beßerm Erfolg könne büßen lassen ...". Dieses Manuskript schickt Voss am 18.X.1779 an E.Th.J. Brückner, wohl zur Beurtheilung. - Siehe auch Goed. IV 1 , 1067, 11c u. 502, 19. Der Name des Rezensenten wird dort mit Joh. Bernh. Köhler angegeben. Zuschlag: 3.000,- € " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1985 H&K 50/3063 3.600,- 1999 H&H 95/4621 L 6.000
2338a Dichter, 1751-1826. - Voss, Joh. Hch., E. Manuskriptfragment. "Otterndorf im Lande Hadeln, den 9 Sept 1780". 8°. 12 SS. Schätzpreis: (2.800,- €) "Kladde" (Voss) der 2. Folge des Verhörs über einen Berliner Rezensenten, erschienen im "Deutschen Museum" 1780. Voss hatte die Übersetzung der Stolberg'schen Ilias besprochen, worauf er in Friedrich Nicolais "Allg. dt. Bibliothek" von einem mit "Qr" unterzeichnenden, anonymen Rezensenten heftig angegriffen wurde. Dies ist der Hauptteil und Schluß seiner polemischen Verteidigung; der Anfang von vermutl. 8 SS., bzw. 2 Bogen, fehlt. Beginnt auf dem bezeichneten Bogen 3 mit dem Zitat des Rezensenten und geht im Folgenden auf die sprachlichen u. rhythmischen Details ein. "... den geheilten Vers: Aber ich schwöre dir, Thersit, und werd' es erfüllen: hat er mir abgenommen, ohne mir einmal für die Kur zu danken ... den anderen Hexameter, den ich ihm kurirt habe, verschmäht er; weil (es) ihm ... nicht episch und affektvoll scheint. Aber er solte doch bedenken, daß seinem elenden Hinkepoot nicht anders aufzuhelfen war ... Und ... wendet ... sich zu den sachkundigen Lesern mit der lächelnden Frage: ob es wahrscheinlich sei, daß herr voß den Homer beßer verstanden habe, als Eustathius und die alten Scholiasten ... Daß es auch unter den alten Auslegern Homers Dickköpfe gegeben habe, welche die leichtesten Stellen vor großer Gelehrsamkeit nicht begreifen konten, und durch alberne Deutungen ... verunstalteten, ist ... eine bekannte Sache. Ich habe es bei" (folgt griech. Zizat a. d. Prooimion der Ilias 1.5) "gesagt und bewiesen ...". Und zu der Rückendeckung, die Frau Nicolai seinem Rezensenten gibt: "Mich deucht, so ein vernünftiger Mann, wie Herr Nicolai müßte doch einsehen, daß das sicherste und zugleich anständigste Mittel, ein mit der Knute bewaffnetes, und in Otterndorf völlig verwildertes Schwein zu beschämen, dieses gewesen wäre ... mit der Würde und Artigkeit eines Gelehrten, der schon längst als ein feiner und billiger Richter des Wahren und Edlen bekannt ist, und in dem attischen Berlin noch täglich an Kenntniß, Geschmack und Höflichkeit gewinnen muß, meine verwahrlosten Talente auf den rechten Weg ... zurückgewiesen hätte ... Wenn Sie fortfahren zu versichern, daß meine Behauptung, ich kenne den Rezensenten, nur ein Versuch sei, ihn erst zu entdecken, so bin ich bereit, seinen Namen ... im Museum anzuzeigen. Jezo ... wil ichs noch nicht thun: weil nach so vielen Wendungen, wodurch sich der Mann erniedrigt hat, schon die bloße Nennung seines Namens einer Persönlichkeit gleichen würde ... Ich rathe ... dem Rez., daß er entweder beweise oder widerlege, oder schweige, und in der Stille die Wißenschaften kultivire. Es findet sich ja wohl eine andere Gelegenheit, wo man sich für die unangenehmen Stunden, die ich durch Darstellung einer unangenehmen Wahrheit gemacht habe, mit beßerm Erfolg könne büßen lassen ...". Dieses Manuskript schickt Voss am 18.X.1779 an E.Th.J. Brückner, wohl zur Beurtheilung. - Siehe auch Goed. IV 1 , 1067, 11c u. 502, 19. Der Name des Rezensenten wird dort mit Joh. Bernh. Köhler angegeben. Zuschlag: 3.000,- € " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1985 H&K 50/3063 3.600,- 1999 H&H 95/4621 L 6.000
2338a Dichter, 1751-1826. - Voss, Joh. Hch., E. Manuskriptfragment. "Otterndorf im Lande Hadeln, den 9 Sept 1780". 8°. 12 SS. Schätzpreis: (2.800,- €) "Kladde" (Voss) der 2. Folge des Verhörs über einen Berliner Rezensenten, erschienen im "Deutschen Museum" 1780. Voss hatte die Übersetzung der Stolberg'schen Ilias besprochen, worauf er in Friedrich Nicolais "Allg. dt. Bibliothek" von einem mit "Qr" unterzeichnenden, anonymen Rezensenten heftig angegriffen wurde. Dies ist der Hauptteil und Schluß seiner polemischen Verteidigung; der Anfang von vermutl. 8 SS., bzw. 2 Bogen, fehlt. Beginnt auf dem bezeichneten Bogen 3 mit dem Zitat des Rezensenten und geht im Folgenden auf die sprachlichen u. rhythmischen Details ein. "... den geheilten Vers: Aber ich schwöre dir, Thersit, und werd' es erfüllen: hat er mir abgenommen, ohne mir einmal für die Kur zu danken ... den anderen Hexameter, den ich ihm kurirt habe, verschmäht er; weil (es) ihm ... nicht episch und affektvoll scheint. Aber er solte doch bedenken, daß seinem elenden Hinkepoot nicht anders aufzuhelfen war ... Und ... wendet ... sich zu den sachkundigen Lesern mit der lächelnden Frage: ob es wahrscheinlich sei, daß herr voß den Homer beßer verstanden habe, als Eustathius und die alten Scholiasten ... Daß es auch unter den alten Auslegern Homers Dickköpfe gegeben habe, welche die leichtesten Stellen vor großer Gelehrsamkeit nicht begreifen konten, und durch alberne Deutungen ... verunstalteten, ist ... eine bekannte Sache. Ich habe es bei" (folgt griech. Zizat a. d. Prooimion der Ilias 1.5) "gesagt und bewiesen ...". Und zu der Rückendeckung, die Frau Nicolai seinem Rezensenten gibt: "Mich deucht, so ein vernünftiger Mann, wie Herr Nicolai müßte doch einsehen, daß das sicherste und zugleich anständigste Mittel, ein mit der Knute bewaffnetes, und in Otterndorf völlig verwildertes Schwein zu beschämen, dieses gewesen wäre ... mit der Würde und Artigkeit eines Gelehrten, der schon längst als ein feiner und billiger Richter des Wahren und Edlen bekannt ist, und in dem attischen Berlin noch täglich an Kenntniß, Geschmack und Höflichkeit gewinnen muß, meine verwahrlosten Talente auf den rechten Weg ... zurückgewiesen hätte ... Wenn Sie fortfahren zu versichern, daß meine Behauptung, ich kenne den Rezensenten, nur ein Versuch sei, ihn erst zu entdecken, so bin ich bereit, seinen Namen ... im Museum anzuzeigen. Jezo ... wil ichs noch nicht thun: weil nach so vielen Wendungen, wodurch sich der Mann erniedrigt hat, schon die bloße Nennung seines Namens einer Persönlichkeit gleichen würde ... Ich rathe ... dem Rez., daß er entweder beweise oder widerlege, oder schweige, und in der Stille die Wißenschaften kultivire. Es findet sich ja wohl eine andere Gelegenheit, wo man sich für die unangenehmen Stunden, die ich durch Darstellung einer unangenehmen Wahrheit gemacht habe, mit beßerm Erfolg könne büßen lassen ...". Dieses Manuskript schickt Voss am 18.X.1779 an E.Th.J. Brückner, wohl zur Beurtheilung. - Siehe auch Goed. IV 1 , 1067, 11c u. 502, 19. Der Name des Rezensenten wird dort mit Joh. Bernh. Köhler angegeben. Zuschlag: 3.000,- € " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1985 H&K 50/3063 3.600,- 1999 H&H 95/4621 L 6.000
2338a Dichter, 1751-1826. - Voss, Joh. Hch., E. Manuskriptfragment. "Otterndorf im Lande Hadeln, den 9 Sept 1780". 8°. 12 SS. Schätzpreis: (2.800,- €) "Kladde" (Voss) der 2. Folge des Verhörs über einen Berliner Rezensenten, erschienen im "Deutschen Museum" 1780. Voss hatte die Übersetzung der Stolberg'schen Ilias besprochen, worauf er in Friedrich Nicolais "Allg. dt. Bibliothek" von einem mit "Qr" unterzeichnenden, anonymen Rezensenten heftig angegriffen wurde. Dies ist der Hauptteil und Schluß seiner polemischen Verteidigung; der Anfang von vermutl. 8 SS., bzw. 2 Bogen, fehlt. Beginnt auf dem bezeichneten Bogen 3 mit dem Zitat des Rezensenten und geht im Folgenden auf die sprachlichen u. rhythmischen Details ein. "... den geheilten Vers: Aber ich schwöre dir, Thersit, und werd' es erfüllen: hat er mir abgenommen, ohne mir einmal für die Kur zu danken ... den anderen Hexameter, den ich ihm kurirt habe, verschmäht er; weil (es) ihm ... nicht episch und affektvoll scheint. Aber er solte doch bedenken, daß seinem elenden Hinkepoot nicht anders aufzuhelfen war ... Und ... wendet ... sich zu den sachkundigen Lesern mit der lächelnden Frage: ob es wahrscheinlich sei, daß herr voß den Homer beßer verstanden habe, als Eustathius und die alten Scholiasten ... Daß es auch unter den alten Auslegern Homers Dickköpfe gegeben habe, welche die leichtesten Stellen vor großer Gelehrsamkeit nicht begreifen konten, und durch alberne Deutungen ... verunstalteten, ist ... eine bekannte Sache. Ich habe es bei" (folgt griech. Zizat a. d. Prooimion der Ilias 1.5) "gesagt und bewiesen ...". Und zu der Rückendeckung, die Frau Nicolai seinem Rezensenten gibt: "Mich deucht, so ein vernünftiger Mann, wie Herr Nicolai müßte doch einsehen, daß das sicherste und zugleich anständigste Mittel, ein mit der Knute bewaffnetes, und in Otterndorf völlig verwildertes Schwein zu beschämen, dieses gewesen wäre ... mit der Würde und Artigkeit eines Gelehrten, der schon längst als ein feiner und billiger Richter des Wahren und Edlen bekannt ist, und in dem attischen Berlin noch täglich an Kenntniß, Geschmack und Höflichkeit gewinnen muß, meine verwahrlosten Talente auf den rechten Weg ... zurückgewiesen hätte ... Wenn Sie fortfahren zu versichern, daß meine Behauptung, ich kenne den Rezensenten, nur ein Versuch sei, ihn erst zu entdecken, so bin ich bereit, seinen Namen ... im Museum anzuzeigen. Jezo ... wil ichs noch nicht thun: weil nach so vielen Wendungen, wodurch sich der Mann erniedrigt hat, schon die bloße Nennung seines Namens einer Persönlichkeit gleichen würde ... Ich rathe ... dem Rez., daß er entweder beweise oder widerlege, oder schweige, und in der Stille die Wißenschaften kultivire. Es findet sich ja wohl eine andere Gelegenheit, wo man sich für die unangenehmen Stunden, die ich durch Darstellung einer unangenehmen Wahrheit gemacht habe, mit beßerm Erfolg könne büßen lassen ...". Dieses Manuskript schickt Voss am 18.X.1779 an E.Th.J. Brückner, wohl zur Beurtheilung. - Siehe auch Goed. IV 1 , 1067, 11c u. 502, 19. Der Name des Rezensenten wird dort mit Joh. Bernh. Köhler angegeben. Zuschlag: 3.000,- € " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1985 H&K 50/3063 3.600,- 1999 H&H 95/4621 L 6.000
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