1904 Schriftsteller, 1917-1965. - Bobrowski, Johannes, E. Zettel u. 3 masch. Br. m. U. Bln.-Friedrichshagen 31.V.(19)60-11.IV.(19)61. Qu.-8° u. 4° (3). Zus. 5 SS. Schätzpreis: (400,- €) An den Germanisten Hubert Gersch. Auf der Rückseite des handschriftl. ausgefüllten Bestellzettels für die v. G. herausgebenen Faltblätter beglückwünscht der diesen zur gelungenen ersten Nummer. Die Briefe befassen sich ausführlich mit dichterischen Aspekten u. üben Lob u. Kritik v. Gedichtveröffentlichungen, z.B. was die Zeilenbrechung betrifft. "... Aber besser hält man sich wohl an eine Klopstocksche Behandlung der Sprache u. kommt wie Hölderlin über die antiken Metren zur freien Wirtschaft mit dem Wort wie Syntax. Nun ja, wenn einer die klassische Metrik beherrscht, wird er in der Germanistik gleich Kayser (Wolfgang) u. stirbt im fremden Bett... Selbstverständlich kann man gegen das Sprachgefühl brechen, aber dann bitte aus ganz bestimmter Absicht ... Ich bin für mich darauf aus, mit der Brechung das Lesen zu erleichtern...". "...mir scheint, daß bei einer Reihe v. Gedichten um der reizvollen Formulierung willen die Vergegenwärtigung nicht energisch genug angestrebt worden ist..." (19.1.61). - "...Wie weiter, fragst Du. Ach mein Lieber, man könnte natürlich auf hochgestochene Artistik setzen... Man bringt sich dann aber wohl um direkte, meinetwegen brutale Wirkungen, weil gekonnte Form bis Virtuosität auch die gewisse Unverbindlichkeit im Gefolge hat... ich komm nicht v. meiner moralinenen Ansicht runter, daß Gedichte eine Wirkung haben sollten. Und da brauchts kräftige Pratzen, wie Lichtenberg ungefähr bemerkt, weil es gröbere, deutsche Felle zu gerben gilt..." (14.II.61). - Beiliegt eine Würdigung der Lyrik Gerschs (1 masch. S.). - Gelocht. Zuschlag: 220,- € Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand
1904 Schriftsteller, 1917-1965. - Bobrowski, Johannes, E. Zettel u. 3 masch. Br. m. U. Bln.-Friedrichshagen 31.V.(19)60-11.IV.(19)61. Qu.-8° u. 4° (3). Zus. 5 SS. Schätzpreis: (400,- €) An den Germanisten Hubert Gersch. Auf der Rückseite des handschriftl. ausgefüllten Bestellzettels für die v. G. herausgebenen Faltblätter beglückwünscht der diesen zur gelungenen ersten Nummer. Die Briefe befassen sich ausführlich mit dichterischen Aspekten u. üben Lob u. Kritik v. Gedichtveröffentlichungen, z.B. was die Zeilenbrechung betrifft. "... Aber besser hält man sich wohl an eine Klopstocksche Behandlung der Sprache u. kommt wie Hölderlin über die antiken Metren zur freien Wirtschaft mit dem Wort wie Syntax. Nun ja, wenn einer die klassische Metrik beherrscht, wird er in der Germanistik gleich Kayser (Wolfgang) u. stirbt im fremden Bett... Selbstverständlich kann man gegen das Sprachgefühl brechen, aber dann bitte aus ganz bestimmter Absicht ... Ich bin für mich darauf aus, mit der Brechung das Lesen zu erleichtern...". "...mir scheint, daß bei einer Reihe v. Gedichten um der reizvollen Formulierung willen die Vergegenwärtigung nicht energisch genug angestrebt worden ist..." (19.1.61). - "...Wie weiter, fragst Du. Ach mein Lieber, man könnte natürlich auf hochgestochene Artistik setzen... Man bringt sich dann aber wohl um direkte, meinetwegen brutale Wirkungen, weil gekonnte Form bis Virtuosität auch die gewisse Unverbindlichkeit im Gefolge hat... ich komm nicht v. meiner moralinenen Ansicht runter, daß Gedichte eine Wirkung haben sollten. Und da brauchts kräftige Pratzen, wie Lichtenberg ungefähr bemerkt, weil es gröbere, deutsche Felle zu gerben gilt..." (14.II.61). - Beiliegt eine Würdigung der Lyrik Gerschs (1 masch. S.). - Gelocht. Zuschlag: 220,- € Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand
1904 Schriftsteller, 1917-1965. - Bobrowski, Johannes, E. Zettel u. 3 masch. Br. m. U. Bln.-Friedrichshagen 31.V.(19)60-11.IV.(19)61. Qu.-8° u. 4° (3). Zus. 5 SS. Schätzpreis: (400,- €) An den Germanisten Hubert Gersch. Auf der Rückseite des handschriftl. ausgefüllten Bestellzettels für die v. G. herausgebenen Faltblätter beglückwünscht der diesen zur gelungenen ersten Nummer. Die Briefe befassen sich ausführlich mit dichterischen Aspekten u. üben Lob u. Kritik v. Gedichtveröffentlichungen, z.B. was die Zeilenbrechung betrifft. "... Aber besser hält man sich wohl an eine Klopstocksche Behandlung der Sprache u. kommt wie Hölderlin über die antiken Metren zur freien Wirtschaft mit dem Wort wie Syntax. Nun ja, wenn einer die klassische Metrik beherrscht, wird er in der Germanistik gleich Kayser (Wolfgang) u. stirbt im fremden Bett... Selbstverständlich kann man gegen das Sprachgefühl brechen, aber dann bitte aus ganz bestimmter Absicht ... Ich bin für mich darauf aus, mit der Brechung das Lesen zu erleichtern...". "...mir scheint, daß bei einer Reihe v. Gedichten um der reizvollen Formulierung willen die Vergegenwärtigung nicht energisch genug angestrebt worden ist..." (19.1.61). - "...Wie weiter, fragst Du. Ach mein Lieber, man könnte natürlich auf hochgestochene Artistik setzen... Man bringt sich dann aber wohl um direkte, meinetwegen brutale Wirkungen, weil gekonnte Form bis Virtuosität auch die gewisse Unverbindlichkeit im Gefolge hat... ich komm nicht v. meiner moralinenen Ansicht runter, daß Gedichte eine Wirkung haben sollten. Und da brauchts kräftige Pratzen, wie Lichtenberg ungefähr bemerkt, weil es gröbere, deutsche Felle zu gerben gilt..." (14.II.61). - Beiliegt eine Würdigung der Lyrik Gerschs (1 masch. S.). - Gelocht. Zuschlag: 220,- € Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand
1904 Schriftsteller, 1917-1965. - Bobrowski, Johannes, E. Zettel u. 3 masch. Br. m. U. Bln.-Friedrichshagen 31.V.(19)60-11.IV.(19)61. Qu.-8° u. 4° (3). Zus. 5 SS. Schätzpreis: (400,- €) An den Germanisten Hubert Gersch. Auf der Rückseite des handschriftl. ausgefüllten Bestellzettels für die v. G. herausgebenen Faltblätter beglückwünscht der diesen zur gelungenen ersten Nummer. Die Briefe befassen sich ausführlich mit dichterischen Aspekten u. üben Lob u. Kritik v. Gedichtveröffentlichungen, z.B. was die Zeilenbrechung betrifft. "... Aber besser hält man sich wohl an eine Klopstocksche Behandlung der Sprache u. kommt wie Hölderlin über die antiken Metren zur freien Wirtschaft mit dem Wort wie Syntax. Nun ja, wenn einer die klassische Metrik beherrscht, wird er in der Germanistik gleich Kayser (Wolfgang) u. stirbt im fremden Bett... Selbstverständlich kann man gegen das Sprachgefühl brechen, aber dann bitte aus ganz bestimmter Absicht ... Ich bin für mich darauf aus, mit der Brechung das Lesen zu erleichtern...". "...mir scheint, daß bei einer Reihe v. Gedichten um der reizvollen Formulierung willen die Vergegenwärtigung nicht energisch genug angestrebt worden ist..." (19.1.61). - "...Wie weiter, fragst Du. Ach mein Lieber, man könnte natürlich auf hochgestochene Artistik setzen... Man bringt sich dann aber wohl um direkte, meinetwegen brutale Wirkungen, weil gekonnte Form bis Virtuosität auch die gewisse Unverbindlichkeit im Gefolge hat... ich komm nicht v. meiner moralinenen Ansicht runter, daß Gedichte eine Wirkung haben sollten. Und da brauchts kräftige Pratzen, wie Lichtenberg ungefähr bemerkt, weil es gröbere, deutsche Felle zu gerben gilt..." (14.II.61). - Beiliegt eine Würdigung der Lyrik Gerschs (1 masch. S.). - Gelocht. Zuschlag: 220,- € Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand
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