11. II 58. 18.23 - 19.11 h
11. II 58. 18.23 - 19.11 h. 1958. Eitempera auf leichtem, strukturiertem Fotokarton. Rechts unten signiert und datiert. Verso nochmals signiert und datiert "11. II 58. 18.23 - 19.11 h". 107,5 x 70,5 cm (42,3 x 27,7 in), blattgroß. PROVENIENZ: Privatsammlung Berlin. AUSSTELLUNG: Württembergischer Kunstverein, Stuttgart 1993, mit s/w-Abb. S.49 (auf dem Unterlagekarton mit dem Speditionsetikett). "Bei mir war es jedes Mal, wenn ich ein Bild malte, als wenn es um mein Leben geht", so Kurt Rudolf Hoffmann, der sich offiziell 1951 nach seinem Geburtsort K.R.H. Sonderborg nennt, um nach dem Krieg nicht als deutscher Künstler identifiziert zu werden. Vor seinem Studium an der Landeskunstschule in Hamburg bei Willem Grimm und Maria May ist Sonderborg ein Jahr lang Privatschüler bei dem Maler Ewald Becker-Carus in Hamburg. 1953 wird er Mitglied der Künstlergruppe "ZEN 49". Großstadtimpressionen, ausgelöst durch Aufenthalte in Paris, London und New York, Umweltgeräusche und der Jazz - sein Vater ist Jazzmusiker - spielen bei Sonderborg eine zentrale Rolle. Seit Anfang der fünfziger Jahre kommt Sonderborg mit dem amerikanischen Action Painting in Berührung. Mit spontanem Farbauftrag erreicht er nun die Darstellung eines strukturellen Gefüges, das Form im Zustand des Werdens sichtbar macht. Damit ist Sonderborgs Werk der amerikanischen gestischen Malerei weit näher als dem europäischen Informel. Sonderborg liebt die reine grafische Struktur. Die Verwendung von Fotokarton mit seiner leichten Oberflächenprägung erlaubt es ihm, besonders in den Schabungen bereits aufgetragener Farbe, zu ungewöhnlich differenzierten Schattierungen des Schwarz bis hin zu Hellgrau und Fastweiß zu kommen. Kleine gekämmte und in sich strukturierte Flächen fügen sich zu einem Ganzen, das in seiner Monochromie nur von zarten Andeutungen eines Rot unterbrochen wird. Sonderborgs Bilder sind zugleich Grafiken im weiteren Sinne, die sowohl im Ganzen als auch im Detail gelesen werden können, und doch geht die chiffrenhafte Kleinteiligkeit in einem Gesamteindruck auf, der in der Konsequenz die Summe von Erfahrungen ist, die Sonderborg auf seinem Weg in die Abstraktion gesammelt hat. 1958 nimmt er an der Biennale in Venedig teil und wird 1960 mit dem Preis für Druckgrafik der Biennale in Tokio ausgezeichnet sowie 1963 mit dem Großen Internationalen Preis für Zeichnung auf der Biennale in São Paulo. Der documenta Teilnehmer (1959 und 1964) lehrt in Stuttgart (1965), Minneapolis (1969/70) und Chicago (1986). 1988 erhält Sonderborg den Hans-Moltener-Preis. Sonderborg verstirbt am 18. Februar 2008 in Hamburg. [KH/KD].
11. II 58. 18.23 - 19.11 h
11. II 58. 18.23 - 19.11 h. 1958. Eitempera auf leichtem, strukturiertem Fotokarton. Rechts unten signiert und datiert. Verso nochmals signiert und datiert "11. II 58. 18.23 - 19.11 h". 107,5 x 70,5 cm (42,3 x 27,7 in), blattgroß. PROVENIENZ: Privatsammlung Berlin. AUSSTELLUNG: Württembergischer Kunstverein, Stuttgart 1993, mit s/w-Abb. S.49 (auf dem Unterlagekarton mit dem Speditionsetikett). "Bei mir war es jedes Mal, wenn ich ein Bild malte, als wenn es um mein Leben geht", so Kurt Rudolf Hoffmann, der sich offiziell 1951 nach seinem Geburtsort K.R.H. Sonderborg nennt, um nach dem Krieg nicht als deutscher Künstler identifiziert zu werden. Vor seinem Studium an der Landeskunstschule in Hamburg bei Willem Grimm und Maria May ist Sonderborg ein Jahr lang Privatschüler bei dem Maler Ewald Becker-Carus in Hamburg. 1953 wird er Mitglied der Künstlergruppe "ZEN 49". Großstadtimpressionen, ausgelöst durch Aufenthalte in Paris, London und New York, Umweltgeräusche und der Jazz - sein Vater ist Jazzmusiker - spielen bei Sonderborg eine zentrale Rolle. Seit Anfang der fünfziger Jahre kommt Sonderborg mit dem amerikanischen Action Painting in Berührung. Mit spontanem Farbauftrag erreicht er nun die Darstellung eines strukturellen Gefüges, das Form im Zustand des Werdens sichtbar macht. Damit ist Sonderborgs Werk der amerikanischen gestischen Malerei weit näher als dem europäischen Informel. Sonderborg liebt die reine grafische Struktur. Die Verwendung von Fotokarton mit seiner leichten Oberflächenprägung erlaubt es ihm, besonders in den Schabungen bereits aufgetragener Farbe, zu ungewöhnlich differenzierten Schattierungen des Schwarz bis hin zu Hellgrau und Fastweiß zu kommen. Kleine gekämmte und in sich strukturierte Flächen fügen sich zu einem Ganzen, das in seiner Monochromie nur von zarten Andeutungen eines Rot unterbrochen wird. Sonderborgs Bilder sind zugleich Grafiken im weiteren Sinne, die sowohl im Ganzen als auch im Detail gelesen werden können, und doch geht die chiffrenhafte Kleinteiligkeit in einem Gesamteindruck auf, der in der Konsequenz die Summe von Erfahrungen ist, die Sonderborg auf seinem Weg in die Abstraktion gesammelt hat. 1958 nimmt er an der Biennale in Venedig teil und wird 1960 mit dem Preis für Druckgrafik der Biennale in Tokio ausgezeichnet sowie 1963 mit dem Großen Internationalen Preis für Zeichnung auf der Biennale in São Paulo. Der documenta Teilnehmer (1959 und 1964) lehrt in Stuttgart (1965), Minneapolis (1969/70) und Chicago (1986). 1988 erhält Sonderborg den Hans-Moltener-Preis. Sonderborg verstirbt am 18. Februar 2008 in Hamburg. [KH/KD].
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